Die Situation vor dem Spiel: Im Modus des Europapokals findet die Relegation zur Landesliga statt. Wer künftig in dieser Liga antreten möchte, muss beide Runden erfolgreich bestehen. In der ersten Runde treffen der FC Coburg (LL NW) und der FC Vorwärts Röslau (LL NO) aufeinander. Das erste Duell wird heute um 18:00 Uhr in Coburg angepfiffen, das Rückspiel findet am kommenden Sonntag um 16:00 Uhr in Röslau statt. Der Sieger spielt schließlich erneut mittels Hin- und Rückspiel gegen den Gewinner der Begegnung BSC Saas Bayreuth vs. SpVgg Bayreuth II um den Startplatz in der Landesliga. Nun zu beiden Teams: Mit 31 Punkten aus 32 Spielen hatte der FC Coburg zuletzt einen recht deutlichen Rückstand zum rettenden Ufer – und das, obwohl der heutige Gastgeber bis zum Jahreswechsel keine schlechte Serie auf das Parkett gelegt hatte. In 2017 fuhr das Team von Matthias Christl allerdings nur einen Sieg sowie drei Punkteteilungen ein – eine magere Bilanz, angesichts von sieben Niederlagen. Das gastierende Team mit Rüdiger Fuhrmann an der Seitenlinie hielt sich in Form von 36 Zählern in 34 Spielen immer wieder über dem ominösen Strich und konnte zuletzt aus fünf Partien ganze elf Zähler einfahren. Mit einer deutlichen Heimschlappe gegen den direkten Konkurrenten vom FSV Bayreuth und der 3:4-Niederlage gegen den Teilnehmer an der Aufstiegs-Relegation, FSV Erlangen-Bruck, rutschte der FC Vorwärts Röslau doch noch in die ungeliebte Zone. Punktgleich mit dem SV Mitterteich hatte der FC aufgrund des direkten Vergleichs das Nachsehen: Der 1:2-Heimniederlage folgte nämlich nur ein 1:0 in der Fremde – der Gegner hatte ein Auswärtstor mehr erzielt.
Druckvoll begann der FC Coburg über die Außen: Carl-Philipp Schiebel (re.) zieht gegen Sebastian Knoblauch davon.
Benjamin Hofmann
Von Anfang an war den Akteuren des gastgebenden FC Coburg anzumerken, dass sie sich um jeden Preis eine günstige Ausgangssituation für das Rückspiel am Sonntag erarbeiten wollten. So zeigten sich die Hausherren aggressiver bei Zweikämpfen sowie im Pressing, sodass der erste Hochkaräter nicht lange auf sich warten ließ. Lukas Mosert steckte bei einem schnell vorgetragenen Angriff klasse auf Carl-Philipp Schiebel durch, der sich diese Gelegenheit zehn Meter vor dem Tor nicht mehr nehmen ließ und per Flachschuss im direkten Duell gegen Sebastian Blechschmidt zum frühen 1:0 traf. Bis dato versteckte sich der FC Vorwärts Röslau keinesfalls und hatte in Form von zwei Fallrückziehern von Markus Walther die postwendende Antwort parat, doch beide waren nicht zielführend. Mitte des ersten Durchgangs wurde der heimische FC plötzlich passiver, während das Team von Rüdiger Fuhrmann über Standards sein Glück versuchte. So setzte Tobias Benker nach Eckstoß einen Kopfball neben das Tor und wenige Zeigerumdrehungen später zeigte sich Sebastian Hermann gnädig, als er sträflich freigelassen einen Nachschuss aus zehn Metern nicht richtig traf. Auf der anderen Seite stifteten Lukas Mosert, Calle Schiebel und mit zwei zu unplatzierten Kopfbällen auch die einzige nominelle Sturmspitze, Niklas Ehrlich, Unruhe.
In seinem zweiten Spiel für den FC Coburg war Oleksandr Churilov zwei-, drei Mal gefordert, aber stand dabei seinen Mann.
Benjamin Hofmann
Noch war die zweite Halbzeit nicht alt, als sich ein Gästeverteidiger bei einem langen Ball verschätzte und Calle Schiebel links am Fünfmeterraum an das Spielgerät kam, doch ihm sprang der Ball vom Fuß ins Toraus. Mit einer herrlichen Kombination hätte der FC Coburg nach einer Stunde erhöhen können: Erneut Schiebel, der links Niklas Ehrlich in Szene setzte. Die Sturmspitze zog nach innen und spielte den tödlichen Pass, aber Röslau-Torwart Sebastian Blechschmidt verhinderte den zweiten Gegentreffer im direkten Duell gegen Adrian Guhling. Ansonsten spielten in dieser Phase nur noch die Gäste: Tobias Benker eröffnete die verstärkte Druckphase mit einem Schuss aus der zweiten Reihe, bevor derselbe Akteur rechts durchgebrochen in den Rückraum der Coburger Defensive legte. Aus zehn Metern zentraler Position zog Mohamed Tamo per Direktabnahme ab, jedoch verhinderte Oleksandr Churilov den Einschlag des zu zentral abgefeuerten Schusses. Der FC Vorwärts Röslau wollte nun sichtlich das wichtige Auswärtstor erzielen und investierte mehr. Die letzten Pässe kamen allerdings nicht an und selbst einen Flugball ‚über‘ die Gasse wusste Robin Hostalek aus sechs Metern halblinker Position nicht zu verwerten. Der aufgerückte Innenverteidiger jagte den Ball alleine vor Torwart Churilov lediglich volley in dessen Magengrube. Auch eine ansehnliche Freistoßvariante brachte nichts ein, da die finale Flanke zu nah am Coburger Rückhalt vorbeisegelte, der mit einer Faustabwehr für Ruhe sorgte. Trotz sich immer wieder bietender Räume verpasste der heimische FC zum Ärgernis von Trainer Matthias Christl, noch den einen oder anderen Konter konsequenter auszuspielen.
Auf der Außenbahn hatte sich Sebastian Hermann (vo.) festgelaufen, zieht jedoch mit einer schnellen Drehung gegen Konstantin Müller nach innen.
Benjamin Hofmann
Der Heimsieg geht in Ordnung, wenngleich der FC Vorwärts Röslau zwingend eine der beiden Großchancen im zweiten Durchgang zum Ausgleich hätte nutzen müssen. Glücklicherweise wusste der Gast die passive Coburger Schlussphase nicht für ein Auswärtstor zu nutzen, während auch die Hausherren bei guten Konter-Ansätzen zu harmlos waren. Damit ist im Rückspiel noch sehr viel möglich.
Spielbericht eingestellt am 25.05.2017 22:21 Uhr