In der vorausgegangenen Relegationsrunde 1 konnte der heimische TSV Ebensfeld um Trainerfuchs Klaus Gunreben souverän den TSV Mönchröden aus dem Rennen um den begehrten Landesligaplatz kegeln. Mit einem 3:1-Auswärtssieg und einem darauffolgenden 3:0-Heimsieg wurde es am Ende deutlicher, als es vor den beiden Begegnungen erwartet wurde. Der Ebensfelder Übungsleiter wollte druckvoll in die Partie gegen die Altstädter gehen, aber dennoch nicht die Defensive vernachlässigen. Er war sich der Gefahr des frühen Gegentreffers bewusst, da seine Mannschaft dann sofort zwei Tore selbst machen und das Spiel gewinnen musste, um den Klassenerhalt zu realisieren.
Dahingegen die SpVgg Bayreuth um deren Übungsleiter Florian Wurster, welche zunächst ihr Heimspiel im Hans Walter-Wild Stadion mit 1:2 gegen den SV Poppenreuth verloren und erst im Rückspiel mit einem 2:0-Auswärtssieg den Einzug in Runde 2 klarmachen konnten. Wurster ging mit derselben Einstellung wie bereits am Mittwoch in die Partie: "Ebensfeld muss als Landesligist gewinnen - wir nicht", so der Übungsleiter der Altstädter.
Außerdem mussten beide Trainer mussten im Vorfeld der Begegnung auf wichtige Spieler in ihrer Startformation verzichten, sodass ein spannender Spielverlauf vorprogrammiert war.
Ein kampfbetonter Zweikampf zwischen Ebensfelds Sebastian Amon (gelb) und SpVgg-Akteur Jacob Behem (schwarz).
Alexander Grober
Die Partie begann direkt nach dem Anpfiff mit einem Paukenschlag. Nach einem Foulspiel von Cemak Kaymaz an Ebensfelds Tommy Grünert - was von Schiedsrichter Grimmeißen unbeachtet blieb - kullerte der Ball ins Toraus und es gab einen Eckball. Diesen führte auch Kaymaz selbst aus und trat diesen scharf in den Fünfmeterraum, in welchem Alexander Loucaidis perfekt positioniert war und zum 0:1 einschieben konnte. Ein psychologisch günstiger Zeitpunkt für die Altstädter, die nun in der Folge befreit aufspielen konnten. Nach einer viertel Stunde ergab sich das Bild, dass Ebensfeld das Spielzepter übernommen hatte und Bayreuth nur über schnelle Tempogegenstöße vor's Tor von Maximilian Reschke kam. Die erste nennenswerte Möglichkeit für die Maintaler ergab sich dann in der 19. Spielminute, als nach einer Flanke von Florian Häublein Dominik Kremer das Leder nur knapp in der Mitte verpasste. Danach passierte eine gute viertel Stunde lang nichts und das Spiel plätscherte im Mittelfeld vor sich hin und in der 34. Spielminute erarbeitete sich der TSV Ebensfeld die nächste nennenswerte Tormöglichkeit. Nach Querpass von Dominik Kremer auf Florian Häublein scheiterte dieser mit seinem Abschluss am gut parierenden Gäste-Keeper Florian Veigl. Kurz vor der Pause gab es dann einen letzten Aufreger im ersten Spielabschnitt: Nach Flankenansatz, wiederum von Häublein, sprang der Ball an den Arm eines Bayreuther Verteidigers und der Ebensfelder Anhang reklamierte lautstark Elfmeter, jedoch blieb der Pfiff des Unparteiischen aus. So endete ein erster Spielabschnitt mit einer Führung für die SpVgg Bayreuth II.
Ebensfelds Dominik Kremer (gelb) kann den Ball an Bayreuths Kai Herath (schwarz) vorbeispitzeln.
Alexander Grober
Die zweite Halbzeit begann mit einer durchaus kuriosen Szene: Schiedsrichter Steffen Grimmeißen pfiff die Begegnung an, obwohl noch einer seiner Assistenten das Tornetz überprüfte. Daraufhin startete Halbzeit Zwei - wie bereits die erste Hälfte anfing - mit einem Paukenschlag. Nach einem Queranspiel von Rainer Dierauf konnte Dominik Kremer dieses nicht verwerten und setzte das Leder mit seinem Torabschluss knapp am rechten Torpfosten vorbei. Da hatten die zahlreichen Anhänger des TSV Ebensfelds durchaus schon den Torschrei auf ihren Lippen! Daraufhin gab es in der 51. Spielminute eine strittige Szene, als nach Hereingabe von Kevin Popp Dominik Kremer den Ball annehmen konnte und den Ball an Keeper Florian Veigl vorbeilegen konnte. Kurz darauf ging der Ebensfelder Stürmer zu Boden und wieder stellte sich die Frage, ob Elfmeter oder nicht. Diesmal war es aber durchaus strittig. In der Folge drängten die Maintaler weiterhin auf das Tor, konnten sich aber zunächst keine zwingenden Möglichkeiten erarbeiten. In der 70. Minute erzielte der TSV Ebensfeld dann den vermeintlichen Ausgleichstreffer, als Dominik Kremer aus kurzer Distanz den Ball nur noch einschieben musste, aber der Schiedsrichterassistent verwehrte diesen zu Recht, da eine Abseitsstellung vorlag. Mit der Einwechslung von Markus Ziegelhöfer in der 72. Spielminute brachte Gunreben noch einmal frischen Wind in das Angriffsspiel seiner Mannschaft. Dieser hatte zwei Minuten später bereits seine erste Möglichkeit, als er aus drei Metern mit seinem Abschluss an einem Bein eines Altstädters scheiterte. Zwei Minuten später hatte Ziegelhöfer dann eine weitere hochkarätige Möglichkeit! Nach einem kurzen Eckball von Popp auf Eideloth flankte zweiterer und Ziegelhöfer köpfte seinen Kopfball nur an den Pfosten. Wenige Momente später knallte ein Distanzschuss von Kevin Popp aus 25 Metern an den Querbalken, nachdem dieser sich gefährlich senkte. In der 79. Minute ergab sich dann die erste Tormöglichkeit nach einem Konter für die SpVgg Bayreuth II, doch Jacob Behem schoss knapp am linken Torpfosten vorbei. In der Schlussphase drückte Ebensfeld weiterhin gegen gut gestaffelte Bayreuther Defensive auf einen Treffer, konnte sich am Ende aber nicht mehr belohnen.
Alexander Loucaridis (schwarz) kann sich nicht gegen die energische Verteidigung von Thomas Stölzel (gelb) durchsetzen.
Alexander Grober
Nach einer spannenden Begegnung konnten die Spieler und Betreuer den Aufstieg ihrer Reservemannschaft feiern. Nach frühem Führungstreffer gelang es den Hausherren aus Ebensfeld nicht, den Vorsprung zu egalisieren bzw. das Spiel für sich zu entscheiden und somit den Klassenerhalt zu sichern. So muss nun der TSV Ebensfeld nach einer Spielzeit in der Landesliga Nordwest den bitteren Gang zurück in die Bezirksliga Oberfranken West antreten. Die SpVgg Bayreuth II hingegen konnte ihre hervorragende Saison mit dem gelungenen Aufstieg in die Landesliga krönen.
Spielbericht eingestellt am 04.06.2016 20:30 Uhr