Als Herausforderer ging der TSV Mönchröden ins Rennen. Die Mannschaft von Thomas Hüttl erreichte in der Bezirksliga Oberfranken West den zweiten Tabellenplatz und erhielt somit die Chance, per Relegation hinter dem Meister 1. FC Lichtenfels als zweites Team in die Landesliga aufzusteigen. Trotz eines Umbruchs vor der Saison spielten die Mönche in einer starken Bezirksliga eine stabile Saison und gingen mit nur einem Zähler Rückstand auf den Tabellenführer durch die Ziellinie, fünf Zähler Vorsprung auf den Dritten aus Merkendorf waren zu verbuchen. Als klassenhöheres Team ging der TSV Ebensfeld in die Relegation. Die Mannschaft von Klaus Gunreben erreichte als Aufsteiger den 15. Tabellenplatz und holte dabei 32 Punkte aus 34 Spielen. In der Phase nach der Winterpause war der TSV gut drauf, Platz acht in der Tabelle des Jahres 2016 belegte dies. Es war also angerichtet, als Schiedsrichter Björn Söllner vom TSV Schonungen aufgrund des großen Zuschauerandrangs die Partie mit einer zehnminütigen Verspätung anpfiff.
Fabio Cannone kann den Ball spielen, bevor sein Gegenspieler ihn bedrängt.
S. Weber
Vom Anstoß weg merkte man der Heimelf an, dass man im Hinspiel vor heimischer Kulisse vorlegen wollte. Mit schnellem Passspiel suchte man gegen tiefstehende Ebensfelder die nötigen Kombinationen, um vor das Gehäuse von Heiko Brückner zu gelangen. Der erste Abschluss der Partie gehörte dennoch den Gästen, Florian Häublein fasste sich aus gut und gerne 30 Metern ein Herz, sein abgefälschter Schuss war letztlich harmlos und kein Problem für Mönche-Keeper Renè Schulz. Auf der Gegenseite hatten viele der 872 Zuschauer dann den Torschrei auf den Lippen: Linksverteidiger Florian Höhn spielte einen präzisen Diagonalball genau in den Lauf von Rechtsaußen Robert Greiner, der jedoch die Kugel nicht voll traf. Der Klärungsversuch der Ebensfelder Defensive landete vor den Füßen von Jannik Späth, der mit einem präzisen Schlenzer auf die lange Ecke an der Querlatte scheiterte und Philipp Walter traf beim Nachschussversuch den Ball nicht voll. Was für ein Pech für die Mönche, ein früher Treffer hätte der Elf mehr Sicherheit geben können. Auf der anderen Seite kam die Mannschaft von Klaus Gunreben nur schwer in die Partie, viele Zweikämpfe gingen verloren und im Umschaltspiel waren zu viele Ungenauigkeiten vorhanden - noch. Nach rund einer Viertelstunde machte sich dann eine Stärke der Gäste bemerkbar: Ruhende Bälle. Zunächst war es eine Freistoßflanke von Florian Häublein, die für großes Durcheinander im Heimstrafraum sorgte, jedoch an Freund und Feind vorbeistrich. Auf der Gegenseite schickte Florian Höhn seinen Teamkollegen Jannik Späth auf der linken Außenbahn auf die Reise, der brachte die Flanke aus vollem Lauf auf den langen Pfosten, wo die Direktabnahme von Robert Greiner per Aufsetzer knapp über das Gehäuse ging. Nach rund einer halben Stunde kamen die Gäste im Duell der beiden im 4-2-3-1 aufgestellten Teams besser in die Zweikämpfe und es schien, als müsste Mönchröden aufgrund des zu Beginn hohen Tempos ein wenig durchatmen. Wieder war es zunächst eine Standardsituation, Dominik Eideloth brachte einen Eckball von der rechten Seite in die Mitte und freistehend köpfte Rainer Dierauf aus wenigen Metern über den Kasten. Dann lief nach einem Ballgewinn ein schneller Konter über die rechte Seite und den pfeilschnellen Kevin Popp, welcher den Ball gegen die aufgerückte Mönchrödener Elf in die Mitte brachte. Dort spitzelte Florian Häublein den Ball weiter in den Lauf zu Dominik Kremer, der im direkten Duell den Ball über Torwart Renè Schulz, doch auch am Tor vorbeischaufelte. Zu diesem Zeitpunkt übernahmen die Gäste immer mehr die Oberhand in den Zweikämpfen, auch die zweiten Bälle landeten immer öfter auf dem Fuß eines Spielers in gelbem Trikot. Es lag also ein wenig in der Luft, was wenig später auch passierte: Einen Flachpass auf die rechte Ebensfelder Angriffseite wollte Florian Höhn per Grätsche klären, erwischte jedoch den Ball nicht. Kevin Popp war über die rechte Seite durch und legte die Kugel per Flachpass zurück zur Strafraumgrenze auf Florian Häublein. Der sah seinen besser postierten Teamkollegen Sebastian Amon, der im Duell gegen einen Abwehrspieler nachsetzte und den Ball aus rund zehn Metern links unten im Gehäuse versenkte. Die Frage war nun, wie die Mönche, die bis dato viel für die Offensive investiert hatten, reagieren würden? Sie taten es sehenswert! Kurz vor dem Pausentee bekam Jannik Späth auf Rechtsaußen den Ball in den Fuß. Er zog in Robben-Manier nach innen, ließ dabei noch einen Gegenspieler stehen und versenkte die Kugel aus gut 20 Metern rechts oben im Winkel zum wichtigen Ausgleichstreffer, noch vor der Pause. Gewiss kein psychologisch schlechter Zeitpunkt, denn wenig später pfiff der Referee zur Halbzeit.
Das Duell der Capitanos: Mönch Benjamin Wanka setzt sich im Kopfballduell gegen Kevin Popp durch.
S. Weber
Viele Zuschauer hatten nach dem Wiederanpfiff noch nicht ihre angestammten Plätze eingenommen, da hatte der zahlreich vertretene Ebensfelder Anhang den Torschrei auf den Lippen! Sebastian Amon kam im Zentrum an den Ball und spielte diesen sehenswert durch die Schnittstelle auf die rechte Seite zu Kevin Popp. Der fackelte nicht lange, sondern zog ab und hatte großes Pech, als der Ball vom Innenpfosten des langen Ecks knapp vor der Torlinie entlangtrudelte und neben dem anderen Pfosten ins Toraus ging. Das war knapp! Fast eine Kopie des Angriffs - diesmal kreuzte Kevin Popp hinter der Abwehr auf die linke Seite - brachte erneut große Gefahr, doch der herauseilende Mönche-Torwart Renè Schulz konnte die Situation im letzten Moment klären. Auch die Heimelf versuchte weiterhin, in der Offensive eine Antwort zu geben. Nach einer knappen Stunde wurde Robert Greiner auf der rechten Seite freigespielt, seine Flanke legte Philipp Walter mit der Brust uneigennützig ab auf Jannik Späth, doch der traf an der Strafraumkante den Ball nicht voll und die Chance war vertan. Auf der Gegenseite hätte es dann erneut klingeln können, denn Andrè Wittmann unterlief eine Flanke von Kevin Popp von der rechten Seite, doch der erste Kontakt des überraschten Dominik Kremer war nicht gut genug, der Ball versprang und somit auch die Chance zum 1:2. Die Ebensfelder Unterstützer mussten sich jedoch nicht lange die Haare raufen: Linksverteidiger Daniel Alt spielte einen Pass durch die Schnittstelle und Verteidiger Patrick Wicht erwischte den Ball nicht. Darauf hatte Florian Häublein gelauert, der einstartete und dem Schlussmann mit einem platzierten Flachschuss keine Chance ließ. Mönche-Coach Thomas Hüttl und brachte neben dem - bereits vor dem Gegentor bereitstehenden - Angreifer Marc Werner auch den Kreativen Bastian Pöche, um in der Offensive wieder für mehr Gefahr zu sorgen. Und fast hätte es funktioniert! Mit einer Flanke holte Bastian Pöche einen Eckball heraus und trat diesen dann selbst von der rechten Seite. Der Ball erreichte den Kopf von Andrè Wittmann, der aus kurzer Distanz köpfte und viele sahen den Ball bereits im Tor, doch auf der Linie konnte Florian Häublein - der heute überall dort war, wo es wichtig wurde - den Ball noch retten und das Tor verhindern. Mit zunehmender Spielzeit merkte man der Heimelf an, dass man den Gästen physisch nicht gewachsen war. Einige Spieler hatten mit Problemen zu kämpfen und konnten konditionell nicht mehr mit der zweiten Luft nachlegen, anders die Gäste, die bis zur Schlusssirene voll mitgehen konnten. Nach einem Eckball wurde eine Viertelstunde vor Spielende der Ball von der Defensive der Heimelf ins Zentrum geklärt, wo der eingewechselte Angreifer Benedikt Quinger stand, sein abgefälschter Schuss landete knapp neben dem Tor. Auf der Gegenseite probierte es der agile Jannik Späth mit einem Weitschuss, der jedoch kein Problem für Torwart Heiko Brückner war. Sechs Minuten vor Spielende machten die Gäste das Tor zur nächsten Runde dann weit auf: Nach einem Ballgewinn in der Defensive wurde der eingewechselte Yannick Gründel auf der linken Seite angespielt und der sprintete im hohen Tempo über das halbe Feld. Kurz vor dem Strafraum bediente er dann den mitgelaufenen Florian Häublein, der im direkten Duell mit Keeper Renè Schulz erneut eiskalt blieb und unhaltbar unten links einschoss. Dies war zugleich die letzte nennenswerte Aktion, es blieb auch nach gut zwei Minuten Nachspielzeit beim 1:3-Auswärtssieg für den TSV Ebensfeld.
Der eingewechselte Bastian Pöche wird an der Außenlinie angegangen.
S. Weber
Was wäre gewesen, wenn der Schuss von Jannik Späth nach wenigen Minuten im Kasten gelandet wäre? Auch bei dem auf der Linie geklärten Kopfball in der zweiten Halbzeit hatten die Mönche nicht das Glück auf ihrer Seite. Dennoch geht der Sieg des TSV Ebensfeld in Ordnung, die Mannschaft von Trainer Klaus Gunreben war vor allem läuferisch in der zweiten Halbzeit überlegen und hatte immer noch etwas nachzusetzen, zudem zeigten sie sich eiskalt im Verwerten ihrer sich bietenden Torchancen. Der TSV Ebensfeld steht somit mit mehr als einem Bein in der nächsten Runde. Vielleicht ist dies psychologisch aber auch der Anstoß für eine besondere Partie der Mönche am Sonntag? In wenigen Tagen wissen wir mehr.
Spielbericht eingestellt am 26.05.2016 21:25 Uhr