„Wir werden Frohnlach das Leben so schwer wie möglich machen!“, FSV-Trainer Markus Zeitler kündigte schon am Mittwoch, nach der 0:2-Pleite, einen aufopferungsvollen Kampf seines Teams an und sollte damit Recht behalten. Die Wagnerstädter glaubten an ihre Minimalchance. Mit Leistungsträger Christian Auner und Alexander Koßmann fehlten aber weiterhin zwei wichtige Offensivkräfte. Zudem änderte Zeitler seine Startelf auf zwei Positionen: Schmidt-Hofmann und Angerer begannen für Röbel und Menzel. Auf der anderen Seite mahnte Oliver Müller zur höchsten Konzentration, denn die Ausgangslage sei gut, aber auch gefährlich, so der VfL-Coach. Er musste urlaubsbedingt auch zwei Änderungen vornehmen: für die verreisten Hartmann und Teuchert starteten Krappmann und Sener. Kurz vor Beginn musste der VfL auch noch Kapitän Philipp Karg ersetzen und dafür rutschte der noch immer angeschlagene Daniel Alles in die Partie.
Stefan Krappmann wurde bei fast jeder Ballannahme knallhart und sehr eng gedeckt.
Bastian Bieberbach
Einen nervösen Beginn sahen die Zuschauer bei tropisch-warmen Temperaturen im Willi-Schillig-Stadion. Beide Teams waren bemüht, Fußball zu spielen und Bayreuth versuchte von Beginn an, Druck aufzubauen, ohne größere Chance in der Anfangsphase. Nach fünf Minuten bekam der VfL mehr Zugriff und hatte durch den agilen Rene Knie aus spitzem Winkel per Freistoß die erste nennenswerte Aktion. Der Ball flog im Strafraum allerdings an Freund und Feind vorbei (8.). Der FSV war aber dennoch das bessere Team mit den höheren Spielanteilen. In der 18. Minute glänzte Michael Edemodu gegen Matthias Sesselmann. Zwei Zeigerumdrehungen später zeigte Referee Karl-Heinz Doneff auf den Punkt: Kapitän Michael Jakob hielt Sesselmann im Strafraum fest und den fälligen Strafstoß verwandelte Manuel Schatz souverän. Auch die Trinkpause Mitte des ersten Durchgangs half dem VfL nicht. Die Zeitler-Elf auch weiterhin überlegen und einen tollen Pass von Matthias Sesselmann in die Nahtstelle ballerte Bachmeier aus dem Lauf drüber (25.). Der VfL wirkte einfallslos. Der anfangs bewegliche Tevin Mc Collough hing immer mehr in der Luft und erst kurz vor der Pause hatte die Heimelf noch zwei Halbchancen zu verzeichnen. Die Pausenführung für den Gast war verdient und damit war auch der Hinspiel-Halbzeit-Stand egalisiert. Nicht wenige vermuteten schon eine Verlängerung.
Duell der Sechser: Rene Knie und Dominik Düngfelder (m.).
Bastian Bieberbach
Personell unverändert, aber mit einer anderen Körpersprache, kam die Heimelf zurück aufs Feld. Viel energischer, laufstärker und bissiger zeigten sich nun Rene Knie und seine Mitspieler. Angetrieben aus der Zentrale erspielte sich der VfL nun klare Feldvorteile und kam auch zu Chancen. Vor allem Linksaußen Lukas Werner steigerte sich und setzte Stefan Nützel oft unter Druck. Bei einer Dreifachmöglichkeit schafften es Werner, Krappmann und Alles nicht, das Leder im Tor unterzubringen (56.) und auch in der 64. Minute verstolperte Krappmann nach schöner Kombination freistehend. Der FSV musste offensichtlich dem hohen Tempo der ersten Hälfte Tribut zollen und konnte sich bei Tim Tschauschner bedanken, dass es weiterhin die Hoffnung im Lager der Wagnerstädter gab. Auch als Tevin Mc Collough allein vor dem FSV-Keeper stand, als ihn Sertan Sener herrlich bediente, scheiterte Frohnlchs Stoßstürmer. Die Zuschauer erlebten ein spannendes und packendes Ende. Nach einer Hereingabe, stand plötzlich der eingewechselte Christian Lodes völlig alleine vor Michael Edemodu und zum Entsetzen der Bayreuther Fans drosch er die Kugel über das Tor. Die Nachspielzeit lief bereits und es gab noch eine Großchance für den FSV.
Diesmal tauchte Verteidiger Patrick Pöllath im Strafraum des VfL auf, aber Michael Edemodu rettete seine Jungs. „90. plus X X X !“, gab der Stadionsprecher an, als Tim Rebhan den erlösenden Ausgleich erzielte. Der FSV war komplett, inklusive Keeper Tschauschner im Strafraum der Blau-Weißen und einen langen Sprint vollendete Außenverteidiger Tim Rebhan zum vielumjubelten 1:1. Damit steht die „Rasselbande“ mit einem Altersdurchschnitt um die 20 Jahre in der Landesliga und krönt eine tolle Saison. Für den FSV heißt es, Mund abwischen, kurz generieren und dann den nächsten Anlauf zum Aufstieg zu nehmen.
Spielbericht eingestellt am 07.06.2014 23:17 Uhr