"Seine Kopfballstärke hätte uns heute gut getan", sagte Trainer Werner Köhler über den diesmal verhinderten Tobias Saam, der während der Runde 22 Mal einnetzte, der die Woche zuvor noch in Gerolzhofen zum 1:0 traf und beim Rückspielsieg in Runde Eins sogar der "Spieler des Tages" bei anpfiff.info wurde. Jedoch hatte er da schon teure Karten für "Rock im Park" und hörte sich in etwa zum Zeitpunkt des Anpfiffs in Bad Königshofen die Band "A Day to Remember" an. Für den TSV war´s im Gegensatz zu den Kahlern jedoch kein "Tag zum Daranerinnern". Die Gäste packten sich nach dem Abpfiff die Trikots aus, auf dennen groß "Meister" stand. Wer genauer hinschaute, las etwas kleiner "... der Relegation". Meister der Relegation zur Landesliga sind die Kahler allemal und kehren zurück in diese Spielklasse.
Bad Königshofens Christopher Ames (links) gegen den Kahler Bastian Schwalbe.
Michael Horling
Weil Dominik Witzel erst in der 91. Minute einen von vielen (zuvor teils kläglich vergebenen) Kontern nutzte zum Goldenen Tor des späten Nachmittags. In der 79. Minute landete der Ball bei Dorian Tobolliks Volleyschuss noch an der Latte. Die Spannung hätte also schon viel früher aus der Partie weichen können. Doch so richtig hatte man an sich trotzdem nie das Gefühl, als könnte Bad Königshofen die Wende gelingen. Der nach der Pause, zusammen mit dem diesmal durchsetzungsunfähigen Alexander Sarwanidi, Schütze des 1:2 im Hinspiel, und als in München tätiger Lehrer extra weit angereist, an vorderster Front agierende Christopher Ames, köpfte in der 64. Minute nach einer Ecke daneben. Das war die größte Chance der Hausherren in einer wenig landesligareifen Partie. Ein 1:0 hätte dem TSV ja schon gereicht zum Aufstieg.
Den Jubelszenen nach dürfte es eine lange Nacht werden.
Michael Horling
Vor der Pause sah es etwas besser aus für druckvolle agierende Grabfelder. Schon nach einer Viertelstunde hätte Ames Kahls Keeper Andreas Will fast durch einen Fernschuss überwunden. Wenig später lupfte Sarwanidi das Leder über die Latte. Und als kurz vor der Pause Ames im Strafraum von Jasko Colovic gelegt wurde, da hätten die Anhänger der Hausherren unter den weniger als 500 Zuschauern gerne einen Strafstoß gesehen. Nur: Schiedsrichter Johannes Hamper aus Kulmbach gab ihn nicht. Bitter auch: Nahezu parallel sahen in Burglauer zwischen Münnerstadt und Bad Neustadt 1265 zahlende Zuschauer ein Relegationsspiel zur Kreisliga Rhön zwischen der DJK Waldberg und dem TSV Hausen - also insgesamt fast drei Mal so viele Fans...
Zurück zu Tobias Saam. Der konnte sich am Abend, während die Kahler feierten, und die Bad Königshofener eine unterm Strich natürlich dennoch höchst erfolgreiche Saison wohl mit ein paar Bier ausklingen ließen, auch noch "Fettes Brot" anhören. Und vor allem die Band "Korn", was irgendwie nach einem hochprozentigen Trost für ein verpasstes Endspiel klingt. Trost Zwei: Am Tag zuvor stieg Großbardorfs Reserve auf in die Bezirksliga, weshalb die Bad Königshofener nun zumindest künftig ein Lokalderby haben.
Spielbericht eingestellt am 10.06.2013 09:36 Uhr