Relegationshinspiel beim TSV Großbardorf: Man hatte den Ligakonkurrenten von der DJK Don Bosco vor der Brust. Sicherlich wusste die Mannschaft von Markus Bach und Thomas Jakob, was auf ihnen zukommen würde, denn man traf auf die Elf von Michael Hutzler bereits zwei Mal im Ligabetrieb der Bayernliga Nord. Zu Hause konnte man mit 4:2 gegen die Bamberger gewinnen, während man bei Don Bosco auf dem Kunstrasen mit 0:1 unterlegen war. Gute Voraussetzungen - super Wetter und klasse Organisation - waren beim TSV Großbardorf gegeben, als der Unparteiische Maximilian Ziegler vom 1. FC Lindach die Begegnung um 18.30 Uhr pünktlich freigeben konnte.
Der heimische Tim Strohmenger (li.) schirmt das Leder vor dem Bamberger Philipp Hörnes ab.
Alexander Grober
Maximale Effektivität legte der TSV Großbardorf in der ersten Halbzeit hin. Nach einer Minute Nachspielzeit stand eine 2:0-Pausenführung der Grabfeld-Gallier auf der Anzeigetafel, die auch in der ersten Halbzeit nur wahrlich zwei Torchancen hatten. Aus Sicht der Gäste war das Resultat nicht wirklich erklärbar. Die Mannschaft von Michael Hutzler machte ein gutes Spiel, doch man musste sich ankreiden, dass man vor allem im letzten Drittel nicht zwingend genug war und kaum für Durchschlagskraft sorgen konnte. Nach nicht einmal 180 Sekunden war es erstmals soweit, als Xaver Müller die Hausherren nach einer langen Hereingabe mit 1:0 in Front bringen konnte. Danach passierte für lange Zeit nichts. Die Gäste aus Wildensorg waren merklich um Ergebniskorrektur bemüht. Man konnte viel Druck nach vorne entfachen, doch die zündende Idee blieb bei der DJK aus. Auf der anderen Seite standen die Gastgeber tief und schlugen viele lange Bälle nach vorne, um ihre flinken Akteure in Szene setzen zu können. Einmal klappte es, als eben das 1:0 durch den TSV-Kapitän gefallen war. Erst nach 28 Minuten eine erste zaghafte Torannäherung der Gäste, als Sayko Trawally aber kaum für Gefahr sorgen konnte. Die Gastgeber hielten sehr robust dagegen, ohne aber unfair zu werden. Der Unparteiische Maximilian Ziegler wählte eine großzügige Linie, die aber keinesfalls dem Spielverlauf schadete. Eher waren es die Gäste, die vor allem auf das Ende der ersten Halbzeit hin auf den Ausgleichstreffer drückten. Nach 33 Minuten konnte Angreifer Luis Grasser eine starke Hereingabe von Philipp Hörnes nicht verwerten. Wenig später hatte Vorbereiter Hörnes zwei dicke Chancen zum 1:1. Erst verpasste er mit einer technisch perfekten Direktabnahme den Einschlag nur knapp (37.) und vier Minuten später kam er in Bedrängnis zum Abschluss, schob die Kugel aber Zentimeter am Tor der Grabfeld-Gallier vorbei (41.). Die kalte Dusche folgte fast mit dem Gegenzug: Nach einem Schuss aus der Drehung konnte Elias Reiher auf 2:0 mit Hilfe der Latte stellen, als der Großbardorfer Youngster die zweite wirklich gefährliche Torannäherung der Bach/Jakob-Mannen in aller Effektivität nutzen konnte. Verkehrte Welt in der Bioenergie-Arena, denn die DJK machte kein schlechtes Spiel, lag aber dennoch zur Pause mit 0:2 zurück.
Gästeangreifer Sayko Trawally (re.) bittet Osama Alawami von den Hausherren zum Tänzchen.
Alexander Grober
Zu Beginn der zweiten Halbzeit ein ähnliches Bild. Die DJK Don Bosco Bamberg hatte spielerisches Übergewicht und insgesamt hatte man die bessere Spielanlage in der Begegnung trotz des 0:2-Rückstandes. Nach sechs Zeigerumdrehungen hatten die druckvoll aus der Pause kommenden Hutzler-Schützlinge eine Riesenchance zum Anschlusstreffer. Doch nach einer Flanke von Nico Ott schien bei der Kopfballverlängerung Johannes Rosiwal im Abseits gewesen zu sein, sodass sein Abschluss an die Querlatte sowieso nicht gezählt hätte. Glück für die Grabfeld Gallier, die auch in der Folgezeit kompakt standen und immer wieder über das Umschaltspiel ihr Heil suchten. Dann gab es nach 68 Minuten den nächsten Abschluss für Sayko Trawally, doch im Endeffekt ist auch er zu früh los gegangen und eine Abseitsstellung wurde moniert. Auf der anderen Seite steckte Jannik Göller mit dem Gegenangriff durch auf Tim Strohmenger, der auf 3:0 erhöhen konnte. Die gnadenlose Effektivität der Mannen von Markus Bach und Thomas Jakob ging weiter.
Als dann noch eine viertel Stunde zu gehen war, verpasste aber Tim Strohmenger aus spitzem Winkel das 4:0. Keeper Thomas Schuberth ging nicht entschlossen genug zum Leder, als Strohmenger aber aus spitzem Winkel das Leder nicht mehr im Tor unterbringen konnte. Doch dass die DJK Don Bosco spielerisches Übergewicht hatte, war weiterhin nicht zu leugnen. Einzig und allein der entscheidende Pass im letzten Drittel kam nicht, oder verteidigten zuvor die Großbardorfer stark. Neun Minuten vor Ende des Spiels dann ein DJK-Hoffnungsschimmer, als Nico Ott per Schlenzer ins lange Eck auf 3:1 verkürzen konnte. Doch der Zwei-Tore-Rückstand war nicht für lange Dauer, denn Xaver Müller stellte nicht einmal 120 Sekunden später auf 4:1. Er entfloh DJK-Kapitän Simon Allgaier und konnte in der Folge seinen Doppelpack perfekt machen. Am Ende hatten dann die Hausherren noch einen Hochkaräter, doch Simon Götz zögerte in der Nachspielzeit einen Tick zu lange, als das 5:1 aber auch dem Guten deutlich zu viel gewesen wäre!
Philipp Pfeiffer (unten) klärt kompromisslos gegen TSV-Joker Tim Stecklein.
Alexander Grober
Sicherlich hatte man sich das Hinspiel in Großbardorf ganz anders vorgestellt. Aber trotz gutem Engagement und guter Spielanlage verlor man mit 1:4 im Grabfeld, sodass man vor dem Spiel am Samstag mit dem Rücken zur Wand steht. Natürlich ist im Fußball schon einiges passiert, aber auf heimischer Sportanlage in Wildensorg muss die Mannschaft von Michael Hutzler vor allem im letzten Drittel ein ganz anderes Gesicht zeigen, wenn man noch eine Chance auf das Weiterkommen haben möchte. Im Fußball war nie etwas wirklich unmöglich - es bleibt weiterhin eine spannende Konstellation und Ausgangslage für das Rückspiel.
Spielbericht eingestellt am 31.05.2023 23:54 Uhr