von Gerhard Hillebrand
Wer neutraler Beobachter der gestrigen Partie auf der Gredinger Schulsportanlage war, dem konnte sich nicht erschließen, dass die in schwarz gekleideten Gäste eine traditionsreiche Bezirksligamannschaft sind, die auch in der Landesliga schon beheimtatet waren. Doch der FSV Bad Windsheim hatte es schwer an diesem wunderschönen Herbsttag, denn der TSV Greding war bestens gelaunt und präsentierte sich fast ohne Fehl und Tadel. Spielertrainer Stefan Roth dirigierte grippekrank von außen und jeder, der ihn kennt, weiß, dass dies für ihn Höchstrafe bedeutet. Sein Pendant Bernd Lunz erinnerte sich wohl an eine bessere sportliche Vergangenheit und wäre am liebsten selbst auf das Feld gesprungen. Anfangs tippelte er noch nervös hin und her, dann vergrub er beide Hände immer tiefer in seine Hosentaschen. Zunächst musste er auch nicht skeptisch sein, denn die Partie begann auf beiden Seiten eher gemütlich. Doch es war zu erkennen, dass die Gastgeber ballfertiger agierten und den Gegner nicht zur Entfaltung kommen ließen. Den ersten Warnschuss gab, wer sonst auch, Torjäger Fabian Koller ab, der Keeper Gerhart Schoeller am kurzen Pfosten prüfte (17.), drei Minuten darauf nahm Felix Krenauer bei einem Schuss von Dustin Lunz die Kugel sicher auf. Dass der Zeitpunkt der Führung unaufschiebbar war, wurde jedem der 210 Zuseher bewusst, und so vergaben innerhalb von drei Sekunden Felix Templer und Johannes Wolfsteiner an der Strafraumrenze vor dem verwaisten FSV-Kasten. Eine Minute später - Thomas Uldschmidt setzte sich auf der linken Seite durch und flankte auf Koller, der volley unhaltbar zum 1:0 einschoss (26.). Vielleicht war die Verletzung von Torjäger Justin Lunz mit ursächlich, dass die Gäste keine Möglichkeiten mehr kreierten, und weiterhin nur stumpfe Waffen hatten. Doch sie kamen erstaunlich konzentriert zur zweiten Hälfte zurück, Gredings weite Diagonalbälle und Steilpässe wurden abgefangen, Gafährlichkeit erwuchs daraus jedoch nicht. Noch nicht, denn nach einem Gredinger Lattentreffer (55.) übernahmen tatsächlich die Bad Windsheimer für etwa zehn Minuten das Kommando und forderten die TSV-Defensive. Doch dem Drängen setzte Fabian Koller ein jähes Ende, als er über links loszog , den rechten Pfosten anvisierte und ein gegnerisches Bein den Ball zum 2:0 noch leicht abfälschte (68.). Damit war das Spiel gelaufen, denn der Tabellenführer verwaltete sozusagen vom Schreibtisch aus das Geschehen und ließ nichts mehr von Bedeutung noch zu.
Spielbericht eingestellt am 11.10.2015 21:42 Uhr