von Gerhard Hillebrand (Greding)
Das nackte Ergebnis mag es zwar nicht widerspiegeln, aber eines steht dennoch fest: der TSV Greding hat sich am Freitagabend im Sportpark an der Nördlinger Straße vor gut 200 Zuschauern ordentlich verkauft. Die Frage stand schon im Raum, wie er sich gegen den haushohen Ligafavoriten wohl schlagen würde, denn von Chancengleichheit zwischen den beiden Teams konnte selbstverständlich keine Rede sein. Ein Vergleich der Aufgebote fördert dies zu Tage: die Gastgeber mit Keeper Florian Körner, Patrick Soldner und Michael Weiß, die noch vor gut drei Monaten für den damaligen Bayernligisten SpVgg Ansbach tätig waren ebenso wie Selahattin Oktay vom FSV Erlangen-Bruck. Ergänzt wurde das Team u.a. von vier Jungspunden, die beim SC 04 Schwabach vor wenigen Wochen noch bei den A-Junioren in der Landesliga dem Leder hinterherliefen. Freilich kicken beim TSV Greding mit dem Trainerduo Stefan Roth und Manuel Wolfsteiner zwei Ex-Bezirksoberligisten und Christoph Biedermann schnupperte in der Bayernliga, doch der Rest kam auf Kreisebene zu Einsätzen. "Dass wir beim Klassenprimus gastiert haben, konnte ich über einen längeren Zeitraum nicht sehen. Über eine Stunde war das Ergebnis offen", bemerkte Stefan Roth nach der Partie. Im Gegenteil, gar manch einer aus dem Anhang beider Lager rieb sich besonders in der ersten Halbzeit die Augen und konnte auf dem grünen Rasen keinen Unterschied bezüglich der Leistungsstärke der Mannschaften erkennen. Und als Christoph Biedermann nach einem Querpaß von Felix Templer knapp am Torwinkel vorbeizielte, ging ein Raunen durch das Stadion (19.). Rund fünf Minuten später der bittere Rückschlag für die Schwarzachstädter, als ein weiter Ball sichere Beute von Alexander Sipl zu sein schien, tatsächlich aber ausrutschte und der aufgerückte Patrick Söldner aus 16 Metern unhaltbar traf. Jetzt zeigten die Schwabacher ihr technisches Können, übertrieban aber das Kurzpaßspiel und blieben erfolglos. Nicht so Gredings Torjäger Fabian Koller. Bei einer Flanke von Florian Ferschl behinderten sich die Innenverteidiger der Hausherren gegenseitig, Koller stieg hoch und ließ bei seinem Treffer per Kopf aus sechs Metern einen verduzten Florian Körner im Kasten zurück - 1:1. Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit hielt der Aufsteiger erstaunlich gut mit, und als Felix Krenauer einen Schuss von Soldner reflexartig parierte, konnte daraufhin die Schwabacher Abwehr im letzten Moment Kollers zweiten Einschlag verhindern (48., 52.). Eine Viertelstunde später nutzten die Gastgeber den immer größer werdenden Druck auf die Gredinger in der 67. Minute zur Führung. Krenauer konnte zwar einen Freistoß parieren, die Kugel prallte jedoch von einem gegnerischen Spieler ab und Michael Weiß war aus rund zehn Metern zur Stelle. Und auch das 3:1 hatte eine kuriose Entstehungsgeschichte, weil der Unparteiische Fabian Zimmermann vom SK Heuchling (Pegnitzgrund) ein Foul an Fabian Koller nicht ahndete. Deshalb wurde durch den eingewechselten Ex-Quelle Fürther Besmir Duraku ein Konter eingeleitet und Florian Nisslein stellte mit einem Schuss vom rechten Strafraumeck den Endstand her (75.). "Uns hat in den entscheidenden letzten 20 Minuten etwas die Kraft gefehlt und so ist der Sieg der Schwabacher natürlich nicht unverdient", so Roth.
Spielbericht eingestellt am 27.08.2015 11:00 Uhr