Düster sah es vor der Partie in Bad Windsheim aus. Nicht nur, dass das Wetter zum tristen Tabellenstand des ehemaligen Landesligisten passte, auch die vielen Verletzungen taten ihr übriges beim heimischen FSV. Keeper Schöller fehlte - neben vielen anderen Stammspielern - bereits seit geraumer Zeit, und zu allem Überfluss stand auch die Nummer 2, der 49(!)-jährige Thomas Eberlein nicht zur Verfügung, so dass Trainer Bernd Lunz dem Nachwuchskeeper Peter Gundermann das Vertrauen schenkte. Zudem stand Mittelfeldspieler Thomas Achtelstetter nach einem Wiesn-Ausflug im Stau und kam erst zum Anpfiff in die Heunisch-Guss-Arena. Mit Andre Allraun wurde dann auch noch ein vermeintlicher Zuschauer auf die Bank gesetzt, weil so viele Spieler im Moment fehlen. Sieben Spiele in Serie hatten die Badstädter zuletzt verloren. Eine grauslige Serie, wie Sie der FSV zu BOL-Zeiten schon einmal hatte. Das war aber bereits 1988 zur Eröffnungssaison der BOL. Bei den Gästen sah es punktemäßig nicht viel besser aus. In den letzten fünf Spielen war auch die Rühl-Truppe sieglos und kassierte dabei vier Niederlagen in Serie. Und so sollte trotz vier fehlender Spieler in Bad Windsheim die Wende her.
Mit der Brust nimmt Marco Lauterbach die Murmel mit. Keine Chance für Jochen Jakob, der später aber noch klären kann.
Sebastian Baumann
Die Partie begann durchaus flott, denn Marco Thuerauf ließ bereits nach wenigen Minuten einen Schuss auf das gegnerische Gehäuse los, den die Winkelhaider aber postwendend konterten. Keeper Gundermann war aber auf dem Posten und fischte die Murmel aus dem bedrohten Eck. Wenig später jubelten die Gäste dann aber über ihre Führung. Einen Freistoß aus dem Halbfeld verlängerte der auffällige Marcel Diaco mit dem Kopf - oder auch mit der Hand - in den gegnerischen Kasten. Allen Protesten zum Trotz gab Schiedsrichter Seitz den Treffer. Danach spielten nur noch die Gäste und versäumten es, aus der Überlegenheit auch Kapital zu schlagen. Weghorn setzte sich am Flügel durch und passte auf Moritz Boesler, der aber keinen richtigen Schuss raus brachte. Dann hatte erneut Boesler eine Chance, wenn auch unfreiweillig, denn nach einer Ecke faustete der Windsheimer Keeper den Offensivmann der Gäste an. Der Abpraller ging aber über den Kasten. Trainer Bernd Lunz reagierte und brachte den zu spät gekommenen Thomas Achtelstetter für Jochen Jakob. Sofort hatte das Spiel der Heimelf mehr Struktur, doch die Chancen hatte Winkelhaid. Boesler zirkelte knapp vorbei, und dann war es wieder Marcel Diaco, der einen Pass wunderbar mit der Brust mitnahm, aber einen schwachen Schuss abgab, den Keeper Gundermann am Hosenboden sitzend fangen konnte. Doch danach wurden die Badstädter besser und hatten durch einen Schuss von Seiferlein eine erste Chance. Kurz vor der Halbzeit fiel dann der zu diesem Zeitpunkt doch sehr überraschende Ausgleich. Thomas Achtelstetter legte sich die Murmel zurecht und flankte den Ball in den Strafraum. Die eigentlich harmlose Flanke setzte einmal auf und Keeper Hinze ließ die Murmel durch die Finger gleiten. Wenig später war der Gästekeeper nach einem Schuss von Weglehnert dann aber auf dem Posten.
Wolfgang Beck nimmer den Ball schön mit. Johannes Strobel kann nichts machen.
Sebastian Baumann
Die Heimelf hatte sichtlich Selbstvertrauen durch den glücklichen Treffer getankt und machte nun wesentlich mehr Druck. Die erste gute Chance hatten aber die Gäste, als Moritz Boesler einen Freistoß losließ, den Peter Gundermann mit einer schönen Flugeinlage aus dem bedrohten Eck fischte. Eine Zeigerumdrehung später jubelte aber erneut Thomas Achtelstetter. Marco Seiferlein hatte geflankt, und erst vertändelte ein Windsheimer, doch dann landete der Ball beim Zehner der Heimelf. Achtelstetter zog ab, Keeper Hinze machte erneut keine gute Figur und ließ den haltbaren Ball erneut passieren. Keine zwei Minuten später setzte Achtelstetter zum Solo an und wurde auf Kosten eines Freistoßes gebremst. Den fälligen Standard trat der Gefoulte selber. Dieses Mal landete der Ball abgefälscht im Kasten. Jetzt war die Heimelf Chef im Ring und hatte richtig dicke Chancen. Erst scheiterte Martin Scherer an Keeper Hinze, dann überwand der Stürmer den herausstürmenden Keeper, aber der Referee hatte auf Abseits entschieden. Die Gäste wurden zwischenzeitlich nur einmal gefährlich, als sich Moritz Boesler auf der rechten Seite schön durchsetzte, aber Keeper Gundermann auf dem Posten war und den Rückpass abfing. In der 72. Minute fiel dann die Vorentscheidung. Per Konter zog Martin Scherer auf und davon und ließ auch dem gegnerischen Keeper nicht den Hauch einer Chance. Noch einmal Scherer und einmal der auf Gästeseite eingewechselte Christoph Hormess hatten Chancen, doch am Ende blieb es bei dem am Ende verdienten Endstand.
Spielbericht eingestellt am 05.10.2013 20:39 Uhr