Die Vorzeichen vor der Partie waren klar. Die Heimelf konnte sich gegen das abgeschlagene Schlusslicht nur blamieren und hatte mit Sicherheit einen Dreier eingeplant. Auch Trainer Herbert Heidenreich sah dies so, sagte aber auch: “Im Fußball kann alles passieren!” Sein Gegenüber Yanik Ender, der erst nach der Winterpause in Ansbach übernommen hatte, wäre vor der Partie mit Sicherheit mit einem Unentschieden zufrieden gewesen und bemängelte vor der Partie etwas den nicht ganz so ausgeprägten Eifer einiger seiner Schützlinge, die ansonsten im Landesligakader sind. Doch an der Enstellung lag es am Ende nicht, denn die stimmte die kompletten 90 Minuten. Personell musste Gastgeber Büchenbach auf fünf Spieler aus dem Kader - darunter zwei Stammspieler - verzichten. Bei Ansbach durfte der A-Jugend-Keeper ran und machte seine Sache hervorragend.
Tosin Ojomo setzt sich gegen seinen Gegenspieler Daniel Dachlauer durch.
Sebastian Baumann
Beide Trainer begannen mit unterschiedlichen taktischen Formationen. Büchenbachs Trainer Herbert Heidenreich ließ mit einem 4-2-3-1-System spielen. Sein Gegenüber, Ender Yanik, spielte mit einem klassisches 4-4-2. Beide Mannschaften hatten eine Schokoladenseite. Auf der rechten Büchenbacher Seite wirbelte Markus Schmidt gehörig, ohne allerdings zu Beginn eine präzise Flanke anzubringen. Sein Gegenpart war auf Ansbacher Seite Tosin Ojomo, der den sich bietenden Platz gut nutzte, aber ähnlich wirkungslose Hereingaben in die Mitte spielte. So plätscherte die Partie etwas dahin. Lediglich der Heimkeeper Martin Mulzer ließ einen ansich harmlosen Schuss prallen und sorgte so für etwas Verwirrung in den eigenen Reihen. Ansonsten waren Chancen Mangelware. Dies sollte sich aber Mitte der ersten Hälfte deutlich ändern. Denn da hatte der TV seine beste Chance und richtig gute Chancen. Erst scheiterte Lehr an Keeper Kreß, der stark reagierte, dann traf Krach nur das Gebälk. Dann setzte sich der emsige Schmidt das erste Mal richtig durch, allerdings kratzten die Ansbacher den Ball noch aus der Gefahrenzone. Doch dann klappte eine ähnliche Kombination. Erneut Schmidt, erneut auf Lehr, der nur noch einschieben musste. Kurz zuvor hatte der Gast aber eine schöne Chance durch Kapitän André Bammes, dem der Keeper gerade noch den Ball weggrätschte. Und kurz nach der Führung traf Stefan Bammes mit einem Kopfball nur den Pfosten mit einem strammen Schuss. Jetzt lag der Ausgleich förmlich in der Luft, auch wenn die Büchenbacher erneut eine Chance umständlich verspielten. Doch in der Nachspielzeit dann doch noch ein - wenn auch kurioser - Treffer. Büchenbachs Kapitän Michael Eberhardt wurde stockvoll von hinten im Strafraum von den Beinen geholt. Der Schiedsrichter allerdings entschied auf Stürmerfoul. Der Kapitän und seine Kollegen verstanden die Welt nicht mehr und so kassierte Christian Krach auch noch wegen Meckerns den Gelben Karton. Doch danach befragte der Referee seinen Assistenten, der ein Foul an Eberhardt gesehen hatte. Folglich gab es Strafstoß, den Krach erst verschoss, um den Abpraller dann doch noch rein zu machen. Dusel hatte dabei der Ansbacher Justin Good, denn eigentlich hätte der Innenverteidiger wegen der Notbremse Rot sehen müssen.
Am Ende setzt sich der Ansbacher resolut durch.
Sebastian Baumann
Ansbachs Trainer Ender Yanik hatte scheinbar die richtigen Worte in der Kabine getroffen, denn seine Mannschaft kam sehr gut aus der Kabine und drängte die Heimelf immer wieder in die eigene Hälfte. Bis auf einen schön anzusehenden Fallrückzieher von Steven Pavlovic hatte der TV 21 keine Chance. Lediglich ein Schuss von Krach sorgte dann noch einmal für Aufregung. Zwei Minuten später fiel dann auch der verdiente Anschlusstreffer. Daniel Seyler zog einfach aus 20 Metern ab und der Ball senkte sich über Keeper Mulzer unter die Latte. Wer weiß, wie dann die Partie gelaufen wäre, hätte Tosin Ojomo seine Chance per Kopf nach einer Ecke ins und nicht nebens Tor gesetzt. Doch das war es dann mit der Ansbacher Sturm-und-Drang-Phase. Büchenbach hatte wieder mehr Spielanteile und schlug eiskalt zurück. Nach einem schnell ausgeführten Einwurf war es der Michael Eberhardt, der sich geschickt löste, durchsetzte und den Ball in die Mitte passte. Dort musste Christian Lehr nur noch den Fuß hinhalten. Knappe fünf Minuten später war es Markus Schmidt, der in die Gasse geschickt wurde und den Ball an Freund und Feind von der Grundlinie zurück passte. Allerdings hatte der aufgerückte Daniel Dachlauer die Chance gerochen und schlenzte die Murmel zum nun verdienten Endstand in die Maschen.
Eigentlich hatten sich zwei Mannschaften auf Augenhöhe gegenüber gestanden. Denn Ansbach spielte beileibe nicht wie ein Absteiger, sondern forderte Büchenbach ordentlich. Am Ende setzte sich der Favorit durch dank einer wesentlich besseren Chancenverwertung - das war dann auch der eigentliche Unterschied zwischen beiden Mannschaften.
Spielbericht eingestellt am 10.03.2013 00:20 Uhr