von uk
Nach ereignisreichen 90 Minuten stand mit der TSG Solnhofen ein nicht unverdienter Sieger zu Papier. Die Rother verkauften sich teuer, hatten aber in den entscheidenden Momenten Pech – und das nicht nur „am Fuß“. Es soll schon glücklichere Entscheidungen durch die drei Unparteiischen gegeben haben, nichtsdestotrotz stellen die Solnhofner, allen voran durch Fabian Eberle, dem Spielgestalter und Torjäger in Personalunion, einen adäquaten Sieger in dieser Partie. An diesem Mittwochabend fanden die Rother, erneut durch einige Urlauber dezimiert und auf fünf Positionen nach dem Kirchweihspiel umgestellt, den besseren Start in diese Partie. Wer sich durch die angenehmen Sommerabendtemperaturen und das idyllische Jurapanorama zum gemütlichen „Tagausklingen lassen“ verführen ließ, wurde von einer ereignisreichen Anfangsphase überrascht. Sven Kasan startete, von Michael Distler eingesetzt, zu seinem eigenen Sommerspaziergang durch die Solnhofener Defensive und stellte schon in der ersten Minute die Anzeigetafel auf 1:0 für die Gäste (1.). Wohl etwas kalt erwischt und nun nicht mehr ganz so sommerlich verträumt, reagierten nun die Hausherren und das allen voran durch den wohl ambitioniertesten aller Spieler in dieser Liga, Fabian Eberle. Dieser verwertete einen langen Ball sehenswert, aber auch in äußerst abseitsverdächtiger Position, zum 1:1 (2.). Schiedsrichter haben schon mal bei deutlich strittigeren Situationen auf Abseits entschieden. Die Antwort der Rother ließ aber gleichwohl nur wenige Minuten auf sich warten. Ein Freistoß von Stefan Albrecht traf die Querlatte, der Nachschuss von Sven Kasan knallte erneut gegen das Aluminium, den dritten Versuch, diesmal erneut von Albrecht konnte Solnhofens Schlussmann David Grimm in höchster Not klären (13.). Die Rother waren jetzt besser im Spiel, den Führungstreffer sollten aber dennoch die Gastgeber erzielen. Wieder bewegte sich die Fahne des Assistenten nicht, und so profitierte Atilla Onbasi, erneut äußerst abseitsverdächtig, von einem Zuspiel durch Fabian Eberle und ließ Kevin Manlik aus kurzer Distanz keine Abwehrchance. Jetzt drückte die TSG die Rother zunehmend in die Defensive und konnte, einmal mehr nach schöner Vorarbeit von Eberle auf dem rechten Flügel, durch Stefan Gangl auf 3:1 erhöhen (20.). Dass Solnhofen ein schwieriges Pflaster werden würde, war den Rothern schon vor dem Spiel klar, dennoch ließen sie sich nicht verunsichern. Sven Kasan scheiterte nach schönem Solo und gewonnenem Laufduell am herauseilenden Solnhofener Schlussmann, den Nachschuss setzte Thomas Forster aber an das Außennetz (28.). Um die Abwehr des Vorjahres-Zehnten zu überwinden fand also „Schema F“ seine Anwendung. Einen Eckball von Marcel Kohl verwandelte Felix Richter sprunggewaltig zum 3:2-Anschlusstreffer (40.). In der zweiten Hälfte nahmen die Rother den Schwung aus den letzten Minuten der ersten Halbzeit mit und zeigten sich zunächst spielfreudiger. Schnell ging es über Stefan Albrecht über die linke Außenbahn, der bediente punktgenau den mitgelaufenen Sven Kasan, nur traf dieser, bedrängt durch Solnhofens Philipp Löschke, den Ball nicht optimal und vergab die Chance zum schnellen Ausgleich (51.). Hypothetisch darüber zu philosophieren, welchen Verlauf die Partie hätte nehmen können. Wie das Spiel nun verlaufen wäre, hätte der Schuss von Stefan Albrecht aus spitzem Winkel nicht knapp das Tor verfehlt (58.), hätte der 30-Meter-Fernschuss von Felix Richter sein Ziel gefunden (62.). Aber der Konjunktiv war noch nie der Indikativ. In der 64. Minute kam Fabian Eberle an den Ball, setzte sich gegen drei Rother Abwehrspieler durch und setzte den Ball mit einem trockenen Schuss aus zwölf Metern in den linken Winkel. Die Rother unternahmen nun alles, spielten sich ansehnlich durch die Solnhofener Reihen und kamen in der 85. Minute noch zu einer Chance durch Michael Distler, aber dieser scheiterte an Schlussmann Grimm. In der 89. Minute zeigte der zuweilen nicht immer glänzend aufgelegte Unparteiische noch dem kurz zuvor eingewechselten Johannes Weikelmann die Rote Karte für ein Foul, das freilich eines war, aber in seiner Bewertung in einer anderen Farbe „des Kartons“ seine berechtigte Würdigung erfahren hätte können.
Spielbericht eingestellt am 10.01.2013 00:06 Uhr