von Fatih Köseoglu
Zu Beginn der Partie blieb das ordentliche Tempo der Hausherren ohne zählbaren Erfolg, da die Gäste mit ihrer zuletzt drei Mal gegentorfreien Abwehr den Strafraum zum Sperrgebiet deklarierten. Ein quer durch den Sechzehner streichender Freistoß von Ferdinand List in der zwölften Minute fand keinen Abnehmer und so dauerte es eine weitere Viertelstunde, ehe der Jahn eine richtig gute Torchance vorweisen konnte. Klaus Grütze tauchte frei vor Karali auf, der mit all seiner Routine eiskalt stehen blieb und das Duell für sich entschied. Dazwischen gab es bei einem flüssig vorgetragenen Dergah-Angriff einen Fall von Ersoy Sezer im Strafraum mit dem Prädikat "diskussionswürdig", aber der insgesamt sehr umsichtig und souverän leitende Referee Potemkin ließ weiterlaufen. Gute Szenen hatten die Gäste durch Schüsse von Ayhan Bilici (23., über das Tor) und Zander (31., von Keeper Beck mit Mühe pariert) vorzuweisen. Auch Roman Drescher verpasste nach Vorarbeit von Akin Achmet nur knapp (35.). Die Gastgeber waren zwar das insgesamt aktivere Team, dennoch war die Führung auch ein wenig überraschend und aus Dergah-Sicht unglücklich. Florian Clausnitzer legte sich den Ball knapp vor der Strafraumlinie zum Freistoß zurecht und visierte wohl ganz gezielt den neben der Mauer stehenden Mitspieler Oliver Skuza an, der unhaltbar abfälschte und sich ob des einstudierten, kuriosen Standards feiern ließ.
Dergahspor gab seine defensive Disziplin trotz des Rückstandes nicht auf und spielte ruhig weiter. Allerdings fehlte lange Zeit die Durchschlagskraft gegen eine Heimelf, die das Geschehen recht ordentlich im Griff hatte. Der gute Heiko Schaup jagte einen sehenswerten Volleyschuss knapp über das Dergah-Tor (49.) und prüfte nur eine Zeigerumdrehung später Karali erneut aus der Distanz. Als im Nachgang einer Ecke Johannes Schmidt Georg Neudecker in Szene setzte, war der türkische Spielertrainer im Tor zu einer guten Parade gezwungen, um den Ball vor dem Einschlag im rechten unteren Eck abzuhalten (64.). Erstaunlich einfach machte es der Jahn den Nürnbergern dann in der 65. Minute, als ein kapitaler Ballverlust im Mittelfeld dazu führte, dass Akin Bölük auf dem rechten Flügel freie Bahn hatte und im rechten Moment den Querpass zu Ersoy Sezer spielte, der eine Fußspitze vor seinem Gegenspieler am Ball war und zum 1:1-Ausgleich einnetzte.
Dieser überraschende Ausgleich traf die Forchheimer ins Mark. Sieben Minuten danach war es ein Freistoß aus gut 20 Metern, den Bölük geschickt um die Mauer zirkelte und mit seinem zwölften Saisontor die Partie drehte. Es folgte eine waghalsige Aktion, als sich SpVgg-Torwart Beck mit einer Kopfballabwehr versuchte und damit dem eingewechselten Rawaz Ali die Chance gab, den Keeper zu überlupfen - doch war Alis Versuch zu harmlos, so dass Abwehrmann Schmidt problemlos klären konnte. Heiß wurde es im Dergah-Strafraum nur noch einmal, als Mesek per Kopf nicht klären konnte, Karali mit einer mutigen Abwehraktion den Ball in höchster Not wegbaggerte, jedoch Mario Feulners folgender Flankenball auf dem Tornetz landete (87.).
Quelle: fussballn.de
Spielbericht eingestellt am 13.04.2012 15:47 Uhr