Wer ersetzt den Spielertrainer und Torwart Turgay Karali, der nach seiner Rotsperre von der Seitenlinie nach vorne treiben musste? Das war die zentrale Frage vor dem Spiel. Ersatzkeeper Semiz Erdem musste beruflich bedingt passen und so kam der Keeper der Reservemannschaft, Ferhat Albayrak, zu seinem ersten Landesligaspiel und machte seine Sache gut. Für Gästetrainer Rainer Gerlitz war diese Personalie in seinem persönlichen Heimspiel - Gerlitz lehrt an der Berthold-Brecht-Schule Fußball - aber egal, denn “wir beschäftigen den Keeper der im Kasten steht, da ist es egal, wer es ist.” Auf Buckenhofener Seite vertraute der Übungsleiter weiterhin Oleksandr Dinovski und nach dem Spiel sah sich Gerlitz in seiner Entscheidung bestätigt, denn der Schlussmann war bester Akteur seiner Mannschaft. Trotz des schönen Wetters und des Derbycharakters wollten allerdings nur wenige Fans die Partie sehen. Am Ende waren es um die 100 Zuschauer, viele davon kamen erst in der zweiten Hälfte. Es könnte auch an der frühen Anstoßzeit gelegen haben.
Der auffälligste Dergah-Akteur war Berkan Cagler, der hier Kay Zollhöfer aussteigen lässt.
Sebastian Baumann
Die erste Hälfte hatte kaum begonnen, da prüfte Adem Selmani schon Heimkeeper Albayrak, der aber seine Fingerspitzen noch an den Ball bekam und so Schlimmeres verhinderte. Fast im Gegenzug war es der auffällige Berkan Caglar, der seinen Gegenspieler austanzte und den Ball dann am Gehäuse vorbeisetzte. Buckenhofen konnte sich ein Übergewicht erarbeiten und hatte nach und nach schöne Chancen. Vor allem der agile Adem Selmani stellte seine Gegenspieler immer wieder vor größere Probleme, doch im Abschluss war der ehemalige Brucker glücklos. Einmal setzte er einen Ball nach einem Konter über den Kasten und das andere Mal spitzelte ihm nach einem Solo sein Gegenspieler den Ball noch vom Schlappen. Dergahspor kam erst wieder nach knapp 30 Minuten vor das gegnerische Gehäuse und gleich brandgefährlich. Erst scheiterte Soner Calisir an Oleksandr Dinovsky, dann war es Akin Bölük, der seinen Meister fand. Der Ball konnte aber nicht aus der Gefahrenzone befreit werden und so war es dann Berkan Caglar, der die Murmel an den Pfosten setzte. Jetzt schien Dergah die Überhand zu gewinnen und wurde eiskalt erwischt. Nach einer Ecke brachte die Nürnberger Abwehr den Ball nicht weg und am Ende bugsierte Yannick Loos das Spielgerät über die Linie. Kurz darauf hätte Tom Jäckel alles klarmachen können, doch frei vor dem Kasten setzte er den Ball über anstatt ins Tor.
Berkan Caglar arbeite auch defensiv, auch wenn sich hier Thomas Roas durchsetzt.
Sebastian Baumann
In der Halbzeitpause schien Turgay Karali die richtigen Worte gefunden zu haben, denn es spielte nur noch die Heimelf. Wirbelwind Mustafa Jasarevic verpasste nach einer Ecke auch gleich knapp, ehe die große Zeit von Oleksandr Dinovsky begann. Gegen Ersoy Sezer regierte der Keeper glänzend und fischte die Murmel sensationell aus dem langen Eck. Zwischenzeitlich war er aber dann doch machtlos, als Berkan Caglar einem feinen Doppelpass mit Mustafa Jasarevic spielte und keine Mühe mehr hatte den Ball im leeren Gehäuse zu versenken. Buckenhofen fand jetzt gar nicht mehr statt und hatte mächtig Dusel, dass es keinen weiteren Gegentreffer bekam. Erneut war es Unglücksrabe Ersoy Sezer mit einer Doppelchance, der am Ende ein vermeintlich sicheres Tor nicht machte, weil Dinovsky erneut den Fuß dazwischen brachte. Berkan Caglar drüber und dann noch einmal Sezer gegen Dinovsky, das war es dann am Ende.
Verdient war der Punkt irgendwie schon für Buckenhofen, die die ersten 45 Minuten gefällig spielten und ihren Teil zu einem sehenswerten Landesligaspiel. In der zweiten Hälfte ließen sich die Gerlitz-Jungs dann aber zu weit in die eigene Hälfte drücken und Dergahspor kombinieren. Die Heimelf hätte am Ende sicherlich mehr als nur einen Zähler verdient gehabt, wenn da nicht der gegnerische Keeper etwas dagegen gehabt hätte. Im übrigen spielt Dergahspor gleich wieder am Mittwoch im Nachholspiel gegen den SV Etzenricht und hat da die Gelegenheit das Punktekonto aufzuhübschen. Für alle Fans wichtig: Das Spiel findet am Zeppelinfeld statt und nicht an der Berthold-Brecht-Schule.
Spielbericht eingestellt am 29.10.2011 20:57 Uhr