Jahn-Chef Gunter Bierfelder sprach über Lautsprecher vor der Partie vom „wichtigsten Heimspiel“ der Saison, bevor er einige Spieler verabschiedete, und ihnen versprach, dass die Tür beim Jahn stets für sie offen stehe. Bekanntlich wechseln Matthias Zettner (Baiersdorfer SV), Sebastian Raasch (FC Burk), Dennis Weiler (FSV Erlangen-Bruck), Mario Feulner (USA), Alex Roth (SV Moggast), Florian Eichinger (SV Bammersdorf), Tobias Dachwald (SV Poxdorf), Tobias Schlund (Ziel unbekannt), Christian Neumohr (SV Hallstadt) sowie die beruflich verhinderten Tobias Ulbricht (FSV Erlangen-Bruck) und Christian Staatz (SV Moggast) den Verein. Der Rest bleibt und muss mit den letzten Reserven die Liga halten. Erfreulich auf Seiten der Gastgeber, dass Nuhi Sulejmani wieder an Bord ist und Dominic Distler erstmals von Beginn an ran durfte.
Noch-A-Klasse trifft Noch-Landesliga: Andreas Körfgen (links) legt sich mit Sebastian Kamberger an: Sieger des Duells (und während das kompletten Spiels): eindeutig Körfgen.
Christian Dotterweich
Als eine verunglückte Flanke von Bertram Strobel an die Latte prallte (4.), musste man auf Seiten der Gastgeber Schlimmstes befürchten. Die Gäste mit ihrer starken Offensive um Gardo, Gräf und Co. traten souverän auf und waren zu Beginn die spielbestimmende Mannschaft. Vor allem über ihre gute linke Seite mit Strobel und Kamberger, der dorthin ausweichte, kam der TSV oft vor das Tor des Jahn. Nach nicht ganz zehn Minuten flog der Ball acht Mal von der Eckfahne Richtung Jahn-Sechzehner. Doch die wohl jüngste Viererkette der Liga mit Schmidt, Weiler, Körfgen und Schmuck hielt dem Stand. Es dauerte eine knappe Viertelstunde, bis sich die Jahnler kurz geschüttelt hatten und sich auf die Gästemannschaft einstellten. Eingeläutet wurde dies durch einen schönen Kopfball von Christian Michl nach einer Saffra-Flanke. Hinter der einzigen Spitze, Senad Bajric, bestimmte Alex Roth in Vertretung für seinen Kumpel Tobi Ulbricht den Takt. Viel dirigierend und stets anspielbar forderte der scheidende Offensivspieler jeden Ball. Schnell kristallisierte sich auch heraus, dass unter anderem Andreas Körfgen in der Innenverteidigung sicher stand. Mehr und mehr ließen die Neustädter die Zügel schleifen und der Jahn-Hengst galoppierte los: Aus der Bedrängnis zog Senad Bajric in der 18. Minute ab, doch Keeper Pröll klärte mit einer tollen Parade den 20-Meter-Schuss. So sollte es fortan auch bleiben: Der Jahn übernahm die Initiative, nachdem der TSV ihm diese ohne große Gegenwehr überließ und die klaren Chancen blieben auf Seiten der Forchheimer. Senad Bajric (28./ 43.), Christoph Saffra (30.) oder Dominic Distler (35.) hatten die Möglichkeit zum Führungstreffer – es sollte spannend bleiben. Die wenigen Chancen der zum größten Teil grottenschlechten Gäste hielt der wieder Mal überragende Jahn-Keeper Basti Raasch.
Zwei erfahrene Haudegen bekriegen sich: Mario Feulner (links) und Sebastian Kamberger.
Christian Dotterweich
In der 50. Minute deutete Christoph Saffra bereits an, dass noch Großes anstehen könnte. Doch seine verunglückte Flanke fiel auf die Latte. Einzig TSV-Keeper Markus Pröll bewies seine Landesliga-Tauglichkeit. Denn er rettete oftmals vor den Jahn-Spielern. Ab der 52. Minute kam Forchheims Publikumsliebling Nuhiiiiiiiii Sulejmani in die Partie für den noch nicht fitten Distler. Die linke Angriffsseite der Heim-Elf wurde dadurch deutlich belebter. Eine kleine Sensation hätten die 300 Zuschauer in der 55. Minute fast erlebt: Mutig stahl sich Andi Körfgen nach vorne, tauchte urplötzlich mutterseelenallein vor dem Keeper auf … doch seine Nerven versagten und er schoss drüber. Der Jahn konnte fortan schalten und walten, wie er wollte. Neustadt blieb mit seinen „hoch dekorierten“ Spielern jeglichen Beweis eines 90-minütigen Leistungsabrufes schuldig. Viele Fehlpässe und die Verweigerung der Zweikämpfe bestimmten das Spiel des TSV. Der Jahn mit seiner Rumpftruppe holte das Beste heraus, was möglich war. Wenn man keine Sahne hat, kann der Erdbeerkuchen trotzdem schmecken! Sommerfußball konnte und wollte sich die Hutzler-Elf nicht leisten. Die Jahnler rackerten und suchten den Abschluss, so gut es eben möglich war. So war es absolut verdient, als Christoph Saffra fünf Minuten vor dem Ende über rechts ins lange Eck einnetzen konnte. Jubel allerorten! Ein Tor, das den Klassenerhalt bedeuten könnte. Doch nach dem Schlusspfiff kam die Ernüchterung.
Der Jahn hat sich 48 Erbsen zusammen gehamstert – und ist immer noch nicht gesichert. Sieben Mannschaften kämpfen am letzten Spieltag um den Klassenerhalt. Deggendorf und Forchheim haben mit 48 Punkten aber die beste Ausgangslage im Vergleich zum nun Viertletzten, FSV Erlangen-Bruck II, der nach der Niederlage in Tegernheim mit dem Rücken zur Wand stehen.
Spielbericht eingestellt am 21.05.2011 19:09 Uhr