Wie ist ein sicherer Absteiger einzuschätzen? Damit musste sich Normann Wagner auseinandersetzen. Die Vilzinger werden nächste Saison in der BOL antreten. Somit können diese ohne Zwänge die Runde zu Ende bringen. Dazu stehen unter anderem mit Ex-Profi Nico Beigang (Darmstadt 98, Stuttgarter Kickers, Jahn Regensburg, SpVgg Weiden) sowie dem erfahrenen Kapitän Yavuz Ak (SV Heimstetten, SpVgg Weiden, Freier TuS Regensburg) nicht zu unterschätzende Spieler in den Reihen der Gäste. 42 Punkte hat die Brucker Zweite in ihrer zweiten Landesliga-Saison erspielt. Letztes Jahr hatten bereits 38 Punkte den Klassenerhalt bedeutet. Heuer gibt es ein erbittertes Hauen und Stechen – und weit mehr als 40 Punkte müssen die holen, die in der Liga bleiben wollen.
Mit aufgeblasenen Backen stemmten sich die Brucker (rechts Adem Selmani) gegen den Abstieg und die Vilzinger als Gegner (links Yavuz Ak).
Christian Dotterweich
Es war keine Überraschung, dass Normann Wagner aus dem Team der Ersten Verstärkung bekam: Michael Krämer, Bastian Lunz, Felix Günther und Matthias Völker sollten Stabilität und Sicherheit in das so wichtige Spiel bringen. Und so war die Heimelf auch die spielbestimmende Mannschaft. Vilzing ergab sich jedoch keineswegs seinem Schicksal und hielt mit allen Mitteln dagegen. Für die Landesliga üblich, dauerte es, bis sich die Mannschaften aufeinander einstellten und beide hielten erstmal Ordnung in ihrem System. So spielte sich das Geschehen weitgehend im Mittelfeld ab. Im Hinspiel taten sich die Brucker beim 1:1 schon schwer, und nach vielen Toren sah es auch im Rückspiel nicht aus. Dennoch zappelte der Ball nach 15 Minuten im Netz: Nach einer Ecke zog Sven Röwe aus dem Rückraum ab. Das Gegentor rüttelte die Vilzinger aber auf. Die DJK kam besser in die Partie. Und bei den Gastgebern wurde wieder einmal offensichtlich: Es fehlt der Torjäger. Ein Nico Beigang auf Gäste-Seite, mit seiner langjährigen Dritt-Liga- und Regionalliga-Erfahrung, hätte sicher schon eingenetzt. Allerdings spielt der in Vilzing … Der große Mittelstürmer hatte nach einer halben Stunde eine gute Chance, doch die FSV-Abwehr konnte den langen Angreifer gemeinschaftlich am Schuss hindern. Sein Gegenüber wurde immer häufiger Anlaufstelle für Kritik aus den eigenen Reihen, da Hakim Graine als Stoßstürmer nicht entschlossen genug den Weg zum Tor suchte, sondern eher seine Gegenspieler bedienen wollte. Die Gäste erarbeiteten sich bis zur Pause noch die ein oder andere Chance, was auch der Nachlässigkeit des Wagner-Schützlinge geschuldet war.
Zu spät kam hier Rico Röder (rechts).
Christian Dotterweich
Serdal Gündogan und Dennis Haan sollten nun im zweiten Abschnitt hinten sichern beziehungsweise vorne treffen. Und kurz nach Wiederanpfiff hatte Dennis Haan das 2:0 auf dem Kopf, doch die Graine-Flanke setzte der Oldie mit einem schlechten Kopfball daneben. Die Partie mit den eingebauten Erste-Mannschaft-Spielern war dennoch geprägt von schnellen Kombinationen. Die Hausherren waren die bessere Mannschaft, konnten aber ihre Überlegenheit nicht bis zum Finale ausspielen. Nach einer knappen Stunde hätte die Brucker Zweite erneut das zweite Tor erzielen müssen. Dieses Mal ging der aufgerückte Verteidiger Armin Bindner mit nach vorne. Doch als der Günther-Freistoß auf halbrechts schön in den Strafraum segelte, ging Bindner nicht entschlossen genug in den Ball und vergab aussichtsreich aus wenigen Metern. Je länger die Partie andauerte, desto mehr ließ die Konzentration der Erlanger nach. Vilzing kam durch die zu offensive Art der Heimelf zu gefährlichen Kontern. Wagner reagierte und brachte den frischen Max Bauernschmitt für Armin Bindner. Spätestens nach 65 Minuten hätte der Ausgleich fallen müssen, aber der agile Tobias Berger versemmelte nach einem Pass von rechts (Hamberger). Und genau dieser Michael Hamberger konnte sich oft über rechts in Szene setzen. Ein missglückter Röder-Heber (72.) noch, aber kurz vor Schluss erlöste Dennis Haan dann die Brucker, als er eine perfekte Flanke von Sven Röwe direkt abnahm. Nur wenige Augenblicke vor dem Ende krönte Michael Hamberger seine gute Leistung mit dem Anschlusstreffer.
Für eine Nacht schiebt sich der FSV von Platz 16 auf Rang zehn vor! 45 Punkte stehen auf dem Haben-Konto. In den beiden letzten Partien gegen Tegernheim und die bereits abgestiegene Weidener Zweite sollte der Klassenerhalt in jedem Fall noch möglich gemacht werden.
Spielbericht eingestellt am 13.05.2011 22:37 Uhr