von SCE
Einen späten und sehr bitteren Nachmittag erlebten die Eltersdorfer in Niederbayern. Kessler und Demir des Feldes verwiesen und noch dazu, der entscheidende Gegentreffer gut zwei Minuten nach der angezeigten Nachspielzeit. Dies erhob natürlich schwere, aber auch berechtigte Vorwürfe nach Spielende gegen den leitenden Schiedsrichter Thomas Fischer vom ASV Burglengenfeld (Oberpfalz).
Zu Beginn der Partie war die SpVgg immer einen Tick schneller und konterte die Gäste mehrfach aus. Torhüter Hakan Doganer meisterte dabei bereits in den ersten fünf Minuten zwei Mal hervorragend und verhinderte einen frühen Rückstand. Nach zehn Minuten hätten die Gäste erstmals eine Torchance nutzen können, doch wurde Oliver Seybold "unsanft" vor dem Strafraum behindert. Nach einer Viertelstunde die große Chance zur Führung. Gerhard Strobel versetzte zwei Gegenspieler, bediente mustergültig Michael Jonczy, doch dessen Schuss wurde vom Torhüter, um Haaresbreite, kurz vor Überschreitung der Torlinie abgewehrt. Eigentlich eine sogenannte todsichere Möglichkeit. Deggendorf zog sich immer weit in die eigene Hälfte zurück und wartete auf Konter, sodass Eltersdorf das Mittelfeld zwar kontrollierte, aber durch die vielbeinige Abwehr auch keinen Nutzen daraus ziehen konnte. Als sich dann auch noch Kuno Kessler an der Mittellinie zu einer Tätlichkeit hinreisen ließ, spielte dies natürlich der SpVgg in die Karten. Trotzdem hielt die SCE-Abwehr dagegen und stemmte sich gegen einen Gegentreffer noch vor der Pause. Benjamin Demir und Kapitän Florian Schmidt retteten dabei in höchster Not.
Auch nach der Pause hatte die SpVgg trotz Überzahl wenig Chancen. Die Wenigen, aber dennoch guten Möglichkeiten hielt Torhüter Hakan Doganer fest in seinen Händen. Dabei rettete er auch, nach einem Kopfball aus kurzer Distanz, in allerhöchster Not per Faustabwehr, wobei die Lederkugel noch gegen den Pfosten krachte. Nach einer guten Stunde dann der zweite, sehr schmerzliche Rückschlag für die Gäste. Benjamin Demir wollte das Spielgerät im Laufen weggrätschen und brachte dabei leider auch seinen Gegenspieler zu Fall. Auch hier blieb der Schiedsrichter konsequent und zückte Rot - eine vertretbare Entscheidung, wenn auch auf das bisherige Spielverhalten gesehen eine Gelbe Karte plus zwei, drei ermahnende Worte durchaus abgebracht gewesen wären. Den anschließenden Freistoß faustete Torhüter Hakan Doganer aus dem Torwinkel und blieb auch Sieger im folgenden Nachschuss. Eltersdorf hatte trotz Unterzahl zwei tolle Chancen zur Führung. Der nie zu haltende Gerhard Strobel nahm ein feines Zuspiel von Christoph Blank auf, und setzte den Schuss, zum Leidwesen der Eltersdorfer, an den rechten Torpfosten. Auch ein Freistoß von Yilmaz Topcu hätte der Siegtreffer sein können, doch meisterte der Torhüter den Schuss gekonnt und verhinderte die mögliche Führung.
Dann eine aus Eltersdorfer Sicht total unverständliche, also eine Fehlentscheidung des Unparteiischen. Obwohl er, für alle gut sichtbar, nur drei Minuten Nachspielzeit angezeigt hatte, ertönte der Schlusspfiff erst nach einer "Eckballflanke", die der SCE-Keeper fallen ließ, und Deggendorfs Wimber aus sieben Metern, in der bereits 95. Minute, zum Siegtreffer einschob.
Fazit: Eltersdorf war alles im allem gesehen selbst Schuld an dieser Niederlage - zwei dumme Rote Karten, dies darf so nicht passieren. Dennoch überzeugte die Speer-Truppe kämpferisch und hätte einen Punkt verdient gehabt. Kritik muss man heute (auch ohne Vereinsbrille) aber an den Schiedsrichter weitergeben. Bei ein bisschen Fingerspitzengefühl wäre eine Rote Karte vermeidbar gewesen und der Schlusspfiff hätte nach 93 Minuten erfolgen müssen, denn es ergab sich kein ersichtlicher Grund für eine Nachspielzeit in der Nachspielzeit …
Spielbericht eingestellt am 09.08.2010 13:16 Uhr