von rog/rn
Wembley lässt grüßen
Toller - BOL-Fight zwischen dem SC 04 Schwabach und dem TSV Kornburg -
Spektakuläres Freitagabend-Spiel in der mittelfränkischen Bezirksoberliga. So gut wie beim 3:1-Sieg des SC 04 Schwabach über den TSV Kornburg sind die Zuschauer an der Nördlinger Straße lange nicht mehr unterhalten worden. Vier Tore, einmal „Rot“ (Ruziski), zwei Elfmeter und unzählige Torchancen waren die Zutaten zu einem tollen Fight.
Zunächst schien vor 220 Zuschauern der TSV Kornburg die Welt aus den Angeln heben zu wollen. Schon in der ersten Minute hatten die Gäste sage und schreibe drei Mal die Führung auf dem Fuß. Hartmann scheiterte freistehend an Schwabachs Torhüter Bechloul, den Abpraller nahm Basoglu auf, traf aber nur den auf der Linie postierten Schwabacher Kapitän Tauch, von dort prallte die Kugel zu Kornburgs Bömoser. Dessen Schuss wurde abgefälscht und hüpfte um Zentimeter am Pfosten vorbei. Was hier noch nicht klappte, war acht Minuten später perfekt. Basoglu, wunderbar freigespielt, vollstreckte zur bis dato hochverdienten Gästeführung (9.).
Schwabach war bis dahin überhaupt nicht im Spiel, kämpfte sich dann aber besser ins Match. Hintersteiner mit dem Fuß sowie Eck und Tauch mit dem Kopf setzten in der Offensive erste Akzente (12., 24., 25.). Dann Ferdinand Ecks Auftritt: Im Mittelfeld setzte er sich gegen zwei Gegenspieler durch, seinen Schuss aus 25 Metern konnte TSV-Torhüter Roskoschek nur noch in den Torwinkel lenken (30., 1:1).
Schwabach schaltete und waltete nun nach Belieben. Sadikis (36.) und Schmitt (37.) hatten alleine vor dem gegnerischen Schlussmann die Führung vor Augen. Einmal klärte Roskoschek glänzend, das andere Mal verzog der Schwabacher Angreifer. Dass es doch noch zur Pausenführung für die Heimmannschaft reichte, war erstens Kornburgs Schlussmann, zweitens Schiedsrichter Bernd Zitzl und drittens Schwabachs Steven Moore zu verdanken. Roskoschek konnte eine Flanke nicht festhalten, der Referee sah in dem folgenden Zweikampf zwischen Tauch (Schwabach) und Lausecker (Kornburg) überraschenderweise ein Foul, und Moore ließ sich freistehend aus elf Metern – Stichwort Strafstoß – nicht lange bitten. 2:1 in der Nachspielzeit.
Auch nach dem Wechsel wurde das geografische und tabellarische Nachbarschaftsduell mit unverändert hohem Tempo fortgesetzt. Binnen einer Viertelstunde zog Schwabachs Trainer Ahmet Koc alle Wechseloptionen, Kornburg machte jetzt aber wieder einen stärkeren Eindruck. Die eingewechselten Struller und Gündogan hätten zwar für den SC 04 erhöhen können (49., 62.), doch auch die Gäste meldeten sich nun in der Offensive verstärkt zu Wort. Gegen Bömoser und Exner klärte Schwabachs Keeper Memet Bechloul mit starken Paraden (57., 72.). Machlos wäre er gegen Exners 18-Meter-Knaller gewesen, der gegen die Unterkante der Latte prallte und von dort wieder ins Feld sprang (80.). Nur: Hatte der Ball zwischenzeitlich die Torlinie überschritten? Wembley lässt grüßen. Der Schiedsrichter-Assistent sah den Ball drin, Schiedsrichter Zitzl winkte aber sofort weiter. Darüber regte sich Kornburgs Ruziski solange auf, bis Zitzl „Rot“ zog.
Statt des Kornburger 2:2 wenig später die Vorentscheidung: Struller verwertete Sadikis’ Querpass zum 3:1 (85.). Die Gäste hätten noch einmal Morgenluft schnuppern können, wäre Exner nicht mit einem von Schaller verursachten Handelfmeter am überragenden Bechloul gescheitert (87.)
Spielbericht eingestellt am 01.10.2011 16:01 Uhr