Es war alles perfekt angerichtet für dieses historische Ereignis. Auch wenn sich viele Zuschauer erst kurz vor Spielbeginn einfanden und somit das Vorprogramm mit der Vorstellung aller Mannschaften weitestgehend verpassten, war es eine rundum gelungene Veranstaltung. Diese wurde vom gastgebenden SC Feucht hervorragend organisiert und es fehlte an nichts, mal abgesehen vom etwas indisponierten Stadionsprecher. Beide Teams waren heiß auf das Spiel vor so vielen Zuschauern und auch den Trainern war der Tick Extra-Anspannung anzumerken.
Unerlaubter Körpereinsatz von Fabian Rackl gegen Daniel Wolf.
Rene Hoffmann
Heim-Coach Klaus Mösle schickte eine extrem offensive Aufstellung aufs Feld mit einem 4-1-3-2, wesentlich defensiver starteten erwartungsgemäß die Gäste aus dem Neumarkter Vorort. Trainer Dominik Haußner ließ ein 4-1-4-1 spielen und wollte so im zentralen Mittelfeld für Überzahl sorgen, was auch in den meisten Fällen ganz gut klappte. Die ersten Minuten waren geprägt von Nervosität auf beiden Seiten – verständlicherweise. Die erste Aktion gehörte Feuchts Neuerwerbung Mario Swierkot, der in Minute 4 einen weiten Freistoß auf die Oberkante der Latte setzte. Nur drei Minuten später gingen die Gäste mit ihrem ersten gefährlichen Angriff in Führung. Daniel Fink setzte sich auf der linken Außenbahn herrlich durch und spielte fast von der Grundlinie einen überragenden Querpass auf den mitgelaufenen Christian Knipfer, der keine Mühe hatte den Ball zum Woffenbacher BOL-Premierentor zu verwandeln. Was für ein Auftakt für den Neuling! Doch wiederum nur drei Minuten später hätte eigentlich der Ausgleich fällig sein müssen. Daniel Wolf flankte von rechts auf den völlig blank stehenden Marco Lauterbach, dessen Volleyabnahme aber deutlich am langen Eck vorbei ging. Danach war das Spiel geprägt vom Versuch der Heimmannschaft, die massierte Abwehr des BSC mit schnellem Kombinationsspiel in Schwierigkeiten zu bringen. Viele Konzentrationsfehler und Ungenauigkeiten beim Passspiel verhinderten dies aber über weite Strecken. Der Gast war erst mal soweit zufrieden mit dem Spielstand und konzentrierte sich überwiegend auf die Defensivarbeit. Dann wäre aus heiterem Himmel fast das 2:0 für Woffenbach gefallen (28.). Torhüter Markus Kredel ließ einen langen Freistoßball durch die Hände gleiten, der aber zum Glück für den SC-Keeper nur an die Latte klatschte, im Nachfassen war er dann aber zur Stelle. Im Gegenzug konnte Torwart Jürgen Meier einen Gewaltschuss von Franz Feßmann entschärfen. Der selbe Spieler prüfte kurz darauf den Gäste-Keeper mit einem Freistoß von halblinks, den Jürgen Meier per Faustabwehr klären konnte. Machtlos wäre er bei einem weiteren direkten Freistoß gewesen, doch der abgefälschte Ball von Mario Swierkot zischte knapp am linken Pfosten vorbei. Die anschließende Ecke köpfte Daniel Distler am zweiten Pfosten zum vermeintlichen Ausgleich ein – Schiedsrichter Andreas Rolle unterband die Aktion mit einem Pfiff wegen Foulspiels. So ging es mit einem knappen Vorsprung des BSC Woffenbach in die Kabinen.
Ein Lapsus von Keeper Markus Kredel hätte fast zum 0:2 geführt. Doch der Ball klatschte an die Latte.
Rene Hoffmann
Während der Halbzeitpause setzte starker Regen ein, was die Bemühungen der Hausherren um sichereres Kombinationsspiel natürlich nicht einfacher machte. Klaus Mösle reagierte personell und brachte Christian Schönweiß für Stefan Schorr. Kolja Eigl nahm dadurch seine angestammte Position als Linksverteidiger ein, Franz Feßmann und Daniel Wolf sollten das Spiel im Zentrum ordnen und der eigewechselte Christian Schönweiß beackerte fortan die rechte offensive Außenbahn. Die Gäste hatten ja keinen Grund etwas umzustellen. In der 53. Minute dezimierten sich die Platzherren auch noch selbst. Woffenbachs Sturmbulle Stefan König foulte auf Höhe der Mittellinie Andreas Förster rüde, der ließ sich zu einem Ellenbogenschlag gegen seinen Gegenspieler hinreißen und Schiri Andreas Rolle zeigte dem Feuchter die Rote Karte. SC-Trainer Klaus Mösle ging volles Risiko und ließ ab diesem Zeitpunkt nur noch mit einer Dreierkette spielen. Die große Möglichkeit zum Ausgleich bot sich in Minute 55 dann dem von links eingelaufenen Mario Swierkot, der einen langen Ball erlief, aber die Kugel aus 16 Meter mit seinem schwächeren rechten Fuß in den Feuchter Abendhimmel drosch. Feucht spielte weiter als wäre nichts gewesen und kam nach einer Stunde zum verdienten Ausgleich. Sebastian Schulik nahm ein Zuspiel gut an, drehte sich schnell und jagte das Leder aus gut 20 Metern in die lange Ecke – Jürgen Meier im Woffenbacher Tor konnte dem „Strich“ nur hinterher schauen. Für das erste offensive Lebenszeichen der Gäste nach der Pause sorgte der Ex-Feuchter Kevin Leidl, dessen unplatzierter Schuss für Schlussmann Markus Kredel jedoch kein Problem darstellte (68.). Eine Viertelstunde vor Schluss ein schöner Konter des BSC über Patrick Sedlmeier, der mit einem gekonnten Lupfer den schnellen Daniel Fink freispielte, der sich den Ball geschickt am herausstürzenden Markus Kredel vorbeilegte, aber dann den Abschluss aufs leere Tor völlig überhastet vergab. Nur sechs Minuten später wurde Daniel Fink dann endgültig zur tragischen Figur seiner Mannschaft. Einen bereits abgewehrten Angriff eroberte sich Stefan König zurück, bediente mit einer butterweichen Flanke Daniel Fink am zweiten Pfosten, der jedoch seinen Kopfball neben das Tor des bereits geschlagenen Markus Kredel setzte. Zwei Mal das leere Tor nicht getroffen – sehr bitter. Die letzten Minuten waren geprägt von den letzten verzweifelten Versuchen der Hausherren, um vielleicht doch noch das Siegtor zu erzielen. Dies versuchten sie mit langen hohen Bällen vors Tor, wo jedoch die Woffenbacher Abwehr meist die Oberhand behielt. Ein verunglücktes Schüsschen von Kolja Eigl und mehrere Ecken, mehr sprang dabei nicht mehr raus.
Feuchts Spielmacher Franz Feßmann setzt sich hier geschickt gegen Oliver Kern durch.
Rene Hoffmann
Ein am Ende für den SC Feucht, aufrgund der zwei „Bretter“ von Daniel Fink, eher glücklicher Punktgewinn, den sich die Mannschaft allerdings dank einer Leistungssteigerung nach dem Wechsel aber auch verdient hat. Zumal sie ja fast die ganze zweite Hälfte mit einem Mann weniger auskommen musste. Der BSC Woffenbach hat nachgewiesen, dass er in der Liga mithalten kann und wird noch vielen Gegner Probleme bereiten. Alles in allem ein gutes Auftaktspiel vor vielen Zuschauern.
Spielbericht eingestellt am 31.07.2011 10:45 Uhr