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Bezirksoberliga Mittelfranken - 33. Spieltag - Sa. 24.05.2008 16:00 Uhr

1. FC Schnaittach -

SV 1873 Nürnberg-Süd

2:3 (2:0)

Topspiel der Woche: Süder Comeback

Sekt oder Selters - Wein oder Wasser - Fisch oder Fleisch – Aufstieg oder Abwarten? Fragen über Fragen beim Spitzenspiel in der Bezirksoberliga zwischen dem FC Schnaittach und dem Tabellenführer SV 1873 Nürnberg Süd. Für beide Seiten war es eine entscheidende Begegnung: Schnaittach brauchte unbedingt einen Dreier, um noch theoretische Chancen für einen Aufstiegsplatz zu wahren; die Truppe von Klaus Mösle konnte bei selbiger Punkteausbeute sogar die Meisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg in die Landesliga Mitte perfekt machen. Bei diesem Spitzenspiel, das seinem Namen gerecht wurde, war alles geboten. Blieb nur die Frage, wer am Ende den Sekt und wer das Selters trank.

Aus Schnaittach berichtet Fatih Aslan

Aufgebot und Noten

Kapitän/ETW/Trikot ergänzen

FC Schnaittach

3,0

Übler

2,5

(3)

Eger

4,0

(3)

Wahrta

4,0

(3)

Distler

3,0

(3)

Haushahn

3,0

(3)

Lacaj

3,5

(3)

Gündogan

2,5

(3)

Glaser

2,0

(3)

Steinbinder

3,0

(3)

Koc

3,0

(3)

Avci

3,0

(3)

Cayoglu

(0)

Lacaj (75.)

Marciano G.

(0)

Steinbinder (88.)

SV 1873 Nürnb.-Süd

2,8

Lauth

3,0

(3)

Trauner

3,5

(3)

Gügel

2,0

(3)

Schmaus

3,5

(3)

Clausnitzer Fe.

3,0

(3)

Swierczynski

2,5

(3)

Schabo

4,0

(3)

Clausnitzer

2,0

(3)

Schulik

2,5

(3)

Thompson

2,0

(3)

Özyürek

3,5

(3)

Bauer

2,0

(3)

Schabo (46.)

Benedikt

2,5

(3)

Özyürek (46.)

Montalto

(0)

Schulik (90.)

Durchschnittsalter: 25,2

Durchschnittsalter: 24,9

Trainer: keine Angabe

Spielbericht

Nach den Niederlagen gegen die direkten Konkurrenten Jahn Forchheim und SG Quelle Fürth war das Thema Aufstieg für Thomas Brunner ad acta gelegt. Obwohl er nichts von einer rechnerischen Möglichkeit zum Relegationsplatz wissen wollte, betonte er zeitgleich, dass seine Jungs im letzten Heimspiel durchaus heiß wären, den designierten Meister aus Nürnberg zu ärgern und die Feier des Gastes zu vertagen. Schließlich war der Knackpunkt der Saison ausgerechnet das Hinspiel gewesen, was seine Truppe denkbar unglücklich mit 2:3 verloren hatte. Anschließend hatten sie zwar eine tolle Serie hingelegt und zwölf Spiele nicht mehr verloren, aber gegen die unmittelbaren Tabellennachbarn stets den Kürzeren gezogen.
Viel wortkarger gab sich sein Gegenüber Klaus Mösle. Für ihn war klar, dass es ein „heißer Tanz“ gegen „bärenstarke“ Schnaittacher werden würde. Dieser Brocken müsse erst mal aus dem Weg geräumt werden und wenn das gelingt, dann könne man über Feiern und Aufstieg reden.


	Der agile Florim Lacaj im Zweikampf gegen die Süder Kevin Trauner und Felix Clausnitzer.
	anpfiff.info

Eiskalte Dusche bei heißem Wetter

Der große Traum von der Landesliga war zum Greifen nah; nur noch ein einziger Sieg musste her und den wollte sich der Tabellenführer in Schnaittach holen. Dementsprechend forsch und selbstbewusst ging der Gast aus Nürnberg in das Spiel. Keine zwei Minuten waren gespielt, als der junge Florian Clausnitzer die erste dicke Chance des Spiels hatte. Nach schönem Zuspiel von Süder Spielmacher Marc Thompson tauchte Clausnitzer mutterseelenalleine vor dem Gehäuse von Rene Übler auf und dieser musste sein ganzes Können aufbieten, um den Schuss zu entschärfen. Der Gastgeber war wenig beeindruckt von der Nürnberger Großchance und suchte sein Heil in der Offensive. Nach fünf Minuten flankte Özcan Gündogan aus dem Halbfeld in den Strafraum von Keeper Michael Lauth und urplötzlich zappelte der Ball im Netz. Doch Referee Alfons Weigert aus Keilberg hatte ein Foulspiel gesehen und gab den Treffer nicht. Lediglich eine Minute später hatte diesmal alles seine Ordnung: Volkan Avci setzte sich am rechten Flügel durch und bediente seinen Sturmpartner Christian Steinbinder, der nach einer schönen Körpertäuschung unhaltbar zur verdienten Führung einschoss.
Noch gab es keinen Grund zur Panik, denn der Gast hatte noch 84 Minuten Zeit, diese Scharte auszuwetzen. Auf der linken Abwehrseite der Heimmannschaft hatte der Tabellenführer die Achillesferse des Gegners entdeckt und so wurden nach schönem Flügelspiel immer wieder die beiden Stürmer in Szene gesetzt. Lediglich beim Abschluss hatten die beiden Offensivleute kein Fortune oder scheiterten an der aufopferungsvollen Defensivabteilung der Brunner-Elf. Gute 30 Minuten waren gespielt, als die Süder das Schnaittacher Bollwerk zum ersten Mal knacken konnten. Nach Traumpass von Marc Thompson schob Sebastian Schulik den Ball am heraus eilenden Rene Übler vorbei, doch Assistent Josef Frank hatte sofort die Fahne oben und erkannte fälschlicherweise auf Abseits. Eine alte Fussballweisheit besagt: Ausgelassene Chancen rächen sich. Auch hier schlug das Fussballgesetz mit aller Härte zu: Während die Gäste selbst aus drei Metern den Ball nicht über die Linie brachten, agierte die Heimmannschaft wesentlich effektiver: Die sonst so zuverlässige Defensive des Ligaprimus brachte den Ball nicht aus dem Sechzehner, Volkan Avci stand da, wo ein Stürmer stehen muss und schob den Ball unhaltbar zum 2:0 ein. Die nun völlig konfuse Hintermannschaft präsentierte sich nicht eines Tabellenführers würdig und fast hätte Florim Lacaj den Sack zugemacht, als er nach einem Stellungsfehler von David Gügel zu lange zögerte und nach Abwehreinsatz von Felix Clausnitzer am Schuss gehindert wurde. Nach diesem letzten Highlight einer rasanten ersten Hälfte ging es mit einer glücklichen Führung der Gastgeber in die Kabinen.


	Alarmstufe Rot vor dem Süder Tor doch Keeper Michael Lauth lässt den Ball nicht aus den Augen.
	anpfiff.info

Meistertrainer mit glücklichem Händchen

Klaus Mösle bewies mit seinen Auswechslungen zur zweiten Hälfte den richtigen Riecher, denn gerade mal 60 Sekunden nach Anpfiff war es Michael Bauer, der den Tabellenführer wieder hoffen ließ: Scheinbar suchte sein Gegenspieler immer noch Bruno Schabo, doch dieser war in der Kabine geblieben und so fühlte sich keiner für ihn zuständig, als er nach einem Traumpass von David Gügel volley zum 2:1 verkürzte. Die Hintermannschaft von Schnaittach hatte auf Abseits spekuliert, doch diesmal blieb der Pfiff von Schiedsrichter Alfons Weigel aus. Der Anschlusstreffer setzte beim Gast weitere Reserven frei, denn von nun an erhöhte der SV 73 Süd den Druck. Wütende Angriffe rollten auf das Tor von Rene Übler, der ein ums andere Mal Kopf und Kragen riskieren musste. Doch ein ganz Anderer trat mehr und mehr in den Mittelpunkt: Der unparteiische Mann in grün zog sich mit seinen Entscheidungen immer mehr den Missmut der Beteiligten auf sich zu und erntete lautstarken Protest – speziell von der Süder Ersatzbank, was dazu führte, dass er das Spiel unterbrach und sich mit den Ereignissen außerhalb des Platzes beschäftigte. So wurden die Betreuer des Tabellenführers immer wieder ermahnt, die Entscheidungen des Referees nicht zu kritisieren. Das alles konnte den Spielfluss von Nürnberg nicht bremsen und der Ausgleich lag in der Luft - doch noch wehrte sich das Team von Thomas Brunner, die dem hohen Tempo im ersten Durchgang Tribut zollen mussten und langsam ihre Kräfte verloren. Im zweiten Durchgang merkte man, dass die Mannschaft von Mösle das Ding noch rumdrehen wollte. Die Hintermannschaft der Schnaittacher machte mehr Fehler und beinahe hätte Florian Clausnitzer Kapital daraus geschlagen, doch wieder war Rene Übler eine Sekunde früher am Ball und bewahrte den Vorsprung seiner Mannschaft. Der Keeper stand nun unter Dauerfeuer und parierte einen echten Sonntagsschuss von Marc Thompson. Bis zur 84. Minute hielt der Widerstand der Gastgeber und dann musste schon eine Schwalbe herhalten, um den Ausgleich der Süder zu begünstigen. Florian Claunitzer nahm es am Schnaittacher 16er mit zwei Abwehrspielern auf und hob nach vertändeltem Ball zum relativ offensichtlichen Tiefflug ab. Als alle mit dem gelben Karton für den Stürmer rechneten, entschied Referee Weigert zum Entsetzen von Schnaittach auf Freistoß für den Tabellenführer. David Gügel krönte seine Leistung mit der direkt verwandelten Standardsituation. Nun war der Schiedsrichter bei den einheimischen Anhängern endgültig unten durch und nach einem mit Sicherheit nicht ernst gemeinten Hinweis über die Kenntnis des Standortes von seinem PKW schickte er einen Schnaittacher Zuschauer vom Sportplatz.
Doch zurück zum Spiel: Die Süder wollten hier mehr, denn der Gastgeber war fast stehend K.O.
Nachdem die Mannen von Brunner eine riesen Chance zur wiederholten Führung ausließen, als es keiner schaffte, den Ball nach Eckball über die Linie zu drücken, war der Schlusspunkt dem Meister vorenthalten: Der zweite eingewechselte Spieler Benedikt spielte Sebastian Schulig frei, dessen Schuss Rene Übler wieder einmal glänzend parieren konnte, doch beim Nachschuss von Clausnitzer war auch er machtlos und so passierte es doch, was zur noch Halbzeit keiner für möglich gehalten hatte: SV 73 Süd drehte in 45 Minuten die Partie und holte sich einen Spieltag vor Schluss die Meisterschaft. Nach Abpfiff gab es auch für die Fans kein Halten mehr und so bejubelten sie noch Stunden nach dem Ende des Spiels den Titelgewinn. Schnaittach hat wieder einmal den Kürzeren gezogen und plant damit ein weiteres Jahr in der Bezirksoberliga.

Spielbericht eingestellt am 25.05.2008 12:11 Uhr

Stimmen zum Spiel

Stimmen eingeben (Vereinsverwalter)

Thomas Brunner (Trainer 1. FC Schnaittach)

"Ich habe eine ordentliche Partie meiner Mannschaft gesehen. Wir waren gegen den Tabellenführer lange überlegen, aber wieder hat uns das Quentchen Glück gefehlt und selbst ein 2:0 gegen einen extrem starken Gegner wie Süd ist keine Garantie für einen Sieg. Glückwunsch an die Jungs aus Nürnberg, sie stehen verdient da oben."

Klaus Mösle (Trainer SV 1873 Süd Nürnberg)

"Es war ein tolles Spiel, das keine Wünsche offen ließ. Natürlich sind wir durch einige Nachlässigkeiten in Rückstand geraten, es gab einige Entscheidungen des Gespanns, die nicht besonders glücklich waren, aber letztendlich haben wir es aufgeholt und werden nun bis tief in die Nacht feiern!"

Michael Glaser (Spieler FC Schnaittach)

"Wir sind in der zweiten Hälfte zu weit weg vom Gegner gestanden, haben nicht mehr so konzentriert gespielt wie zuvor und haben uns in der Abwehr zuviele Fehler erlaubt. Glückwunsch an Nürnberg, in zwei Jahren spielen wir wieder gegeneinander."

Spiel-Ticker

Schnaittach

SV 73 Nbg-Süd.

Spielerwechsel SV 1873 Nürnberg-Süd

Montalto, Enzo für Schulik, Sebastian

Tooooor für SV 1873 Nürnberg-Süd

2:3 Clausnitzer, Florian / 17. Saisontor

Spielerwechsel 1. FC Schnaittach

Marciano, Giovanni für Steinbinder, Christian

Tooooor für SV 1873 Nürnberg-Süd

2:2 Gügel, David / 1. Saisontor

Spielerwechsel 1. FC Schnaittach

Cayoglu, Serkan für Lacaj, Florim

Tooooor für SV 1873 Nürnberg-Süd

2:1 Bauer, Michael / 3. Saisontor

Spielerwechsel SV 1873 Nürnberg-Süd

Bauer, Michael für Schabo, Bruno

Spielerwechsel SV 1873 Nürnberg-Süd

Benedikt, Alexander für Özyürek, Hakan

Tooooor für 1. FC Schnaittach

2:0 Avci, Volkan / 20. Saisontor

Tooooor für 1. FC Schnaittach

1:0 Steinbinder, Christian / 17. Saisontor

Distler, Daniel (1. FC Schnaittach) / 2. gelbe Karte

Gündogan, Özcan (1. FC Schnaittach) / 5. gelbe Karte

Trauner, Kevin (SV 1873 Nürnberg-Süd) / 6. gelbe Karte

Swierczynski, Robert (SV 1873 Nürnberg-Süd) / 6. gelbe Karte

Spielinfos

Liga: Bezirksoberliga Mittelfranken

Alter, Geschlecht: Erwachsene, männlich

Spieltag: Saison 2007/08 - 33. Spieltag

Datum: 24.05.2008 16:00 Uhr

Sportstätte:

Zuschauer

Ich war dabei

Zuschauerzahl: 300

Torschützen

Vorlagen ergänzen

1:0
(6.)

Steinbinder Christian / 17. ST

FC Schnaittach

2:0
(44.)

Avci Volkan / 20. ST

FC Schnaittach

2:1
(46.)

Bauer Michael / 3. ST

SV 1873 Nürnb.-Süd

2:2
(85.)

Gügel David / 1. ST

SV 1873 Nürnb.-Süd

2:3
(89.)

Clausnitzer Florian / 17. ST

SV 1873 Nürnb.-Süd

Spielerstrafen

Gründe für Karten

1. FC Schnaittach

Distler / 2. GK

Gündogan / 5. GK

SV 1873 Nürnberg-Süd

Swierczynski / 6. GK

Trauner / 6. GK

Taktik

Spieler des Spiels

Florian Clausnitzer
(SV 1873 Nürnberg-Süd)

Wer sein Team in die Landesliga schießt, der wird auch zum zweiten Mal der Spieler des Spiels bei anpfiff. Florian Clausnitzer ist der Aktivposten im Offensivspiel der Süder. Selbst in der unglücklichen ersten Hälfte des Tabellenführers war er kaum zu stoppen und beschäftigte alleine die komplette Defensive des Gegners. Er war dann auch derjenige, der dem Topf den Deckel aufsetzte und beim Siegtor wieder goldrichtig stand. Ein Spieler mit großen Perspektiven.

Schiedsrichter

Alfons Weigert
(DJK SV Keilberg)

Wie heißt es immer so schön. Die besten Schiedsrichter sind die Unauffälligsten. Alfons Weigert war durchaus auffällig, stand sehr oft im Mittelpunkt des Geschehens, ließ sehr viel durchgehen - nur Kritik an seinen Entscheidungen gefiel ihm gar nicht. Bei seinen Abseitsentscheidungen lag er wohl mit seinem Team nicht immer ganz richtig. Spielentscheidend war die Szene, als er die Schwalbe nicht ahndete und aus dem resultierenden Freistoss der Ausgleich hervorging.

Note: - (1)

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