Ein Auftakt nach Maß, um im Jargon zu bleiben, bescherte den Gastgebern bereits nach 10 Minuten eine sicher geglaubte 2:0-Führung. Man hätte noch allerlei derartige Phrasen zur Füllung des so genannten Schweins ansetzen können – manchmal scheinen sie aber mehr als einen Funken Wahrheit zu bergen! Vor allem in diesem Vergleich zwischen dem ambitionierten Verfolger aus dem Forchheimer Stadtteil und einem nach dem Rettungsufer suchenden Gast aus dem ERH-Kreis. Vielleicht hätte es auch einen anderen Ausgang gegeben, wenn wenigstens einer der drei Top-Torschützen aus der Vorrunde dabei gewesen wäre. Doch weder Habermann noch Hertwich (gesperrt bzw. verletzt) und bekannter weise auch Schock, die sich zusammen für 25 von bis dahin 38 Treffern verantwortlich zeigten, standen den Hessdorfern zur Verfügung. Da hatten es die Gastgeber schon einfacher mit ihrem Goalgetter Cescutti, der hellwach schien von Beginn an, als andere noch den Winterschlaf abzuschütteln schienen.
Buckenhofener Blitzstart
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| Heimkeeper Mathias Lang in höchster Not. | |
| anpfiff | |
Das Spiel war noch keine zwei Minuten alt – man versuchte sich eben erst zuzuordnen, als Cescutti bereits alleine auf das Tor der Gäste zusteuerte. Mit einem überlegten Flachschuss von Halblinker Strafraumecke in das lange Eck bezwang er den Gästeschlussmann Geisler schon mit seiner ersten Chance, noch bevor dieser eigentlich warm gewesen sein könnte. Vorausgegangen war ein feiner Pass von Näser in die Tiefe der Hessdorfer Abwehr, die allesamt von dem forschen Auftritt der Buckenhofener überrascht schienen. Noch im Vorfeld versuchte Spielleiter Gunther Schumann zu versichern, dass man ohne Gegentor auf jeden Fall den einen Punkt wieder mitnehmen werde, den man mitgebracht habe. Doch Pläne zählen nichts im Fußball, um bei den Sprüchen zu bleiben, und alles was schließlich zählte sind eben Tore. Daran schien sich einfach der an diesem Tag kaum zu kontrollierende Enrico „Enno“ Cescutti zu orientieren, denn bereits mit seinem zweiten Ballkontakt lochte er nach 9 Minuten zum 2:0 für den SVB ein. Beinahe eine Kopie des ersten Treffers, jedoch mehr in der Mitte, nahm er einen schweren halbhohen Ball von Huener mit dem Bauch an und legte ihn sich passgenau vor die Füße. Keine Chance hatte der Torhüter der Hessdorfer, Jens Geisler, als ihn der Ball ins andere Eck unten rechts passierte. Wer nun glaubte das muntere Tore schießen ginge so weiter, sah sich getäuscht. Wie in anderen Spielen zuvor schon warteten die Buckenhofener auf Fehler der Gäste, um diese auf dem eigenen Geläuf auszukontern und den Todesstoß zu versetzen. Zunächst etwas geschockt versuchten sich die Gäste von diesen Paukenschlägen nach und nach zu erholen. Der an diesem Tag auffälligste Gästeakteur Gerald Götz, brachte seine Mannen mit gelungenen Zuspielen in das Match zurück. Aber weder Spielertrainer Benjamin Ippoliti (11. Min.), Michael Hobner (15.) noch Sebastian Bräunig (21.) konnten aus seinen Ideen Kapital schlagen. Bei letzteren halbhoch angesetzen Schuss aus etwa 20 Metern hätte Lang keine Chance gehabt den knapp am Pfosten vorbei streifenden Ball zu halten. Dieser Warnschuss blieb noch ohne Folgen. Nach einer eher als Verschnaufpause anzusehenden Phase probierte es auch der Gastgeber wieder über Cescutti aus der Drehung (30.) und Näser (42., Freistoß) um zum Torerfolg zu kommen. Aber auch die Gäste sahen nach und nach mehr Land in Sicht und nahmen das Geschehen allmählich in die Hände. So konnte Christian Kornprobst zwei Minuten vor Halbzeit noch den Anschlusstreffer für die Gäste verhindern, als er einen Versuch von Hannes Fleischmann blockte. Jedoch gelang dem neuen Gästespielertrainer Benjamin Ippoliti mit dem Pausenpfiff doch noch dieser Hoffnungsfunke für Hessdorf, als sich windbegünstigt sein Heber über TW Lang ins Gehäuse zum 1:2 senkte. Gar zu lässig schien im allgemeinen das Spiel der Gastgeber bis dahin, fast schon selbstgefällig im Glauben einer sicheren Führung, aber oft macht man die Rechnung eben ohne den Wirt. Dies schien sich auch Trainer Norbert Frey gedacht zu haben, als er dann in der Pause für den an diesem Tag unauffälligen Theodoros Fringelis Neuzugang Hannes Wirth brachte. Dieser, in der Folge eher mit Devensivaufgaben bedacht, fügte sich sofort gewinnbringend ein, als er auf der Außenbahn Huener einsetzte und dessen Hereingabe abermals von Cescutti zum 3:1 verwertet wurde (50: Min.). Aber auch mit seinem dritten Treffer an diesem Tag konnte der Buckenhofener Torjäger seine Farben noch nicht ins Ziel bringen. Schuld daran war er wohl auch selbst, als er uneigennützig in bester Position stehend auf seinen mitgelaufenen Sturmpartner Nuhija Sulejmani passte, dieser jedoch überhastet mit Direktabnahme das leere Tor zum wahrscheinlich vorentscheidenden 4:1 verfehlte. Torhüter Geisler war dem Passgeber entgegen geeilt, weshalb das Gästetor sperrangelweit offen stand. Wer den Sack nicht zu macht …
Es wurde nochmal eng