von Weißenburger Tagblatt Uwe Mühling
Wenigstens nicht verloren. Das war die positive
Erkenntnis für den TSV 1860 Weißenburg nach dem mageren 2:2 im Heim- und
Nachholspiel der Fußball-Bezirksoberliga gegen die SpVgg Heßdorf. Der
Vorsprung auf den Tabellendreizehnten ist dadurch bei sieben Punkten
geblieben, allerdings haben die Weißenburger die große Gelegenheit
versäumt, den Klassenerhalt vorzeitig perfekt zu machen.
Insofern sind die TSV-Sechziger auch morgen Nachmittag (15.00 Uhr
Sportpark Rezataue) wieder voll gefordert, wenn es im zweiten Heimspiel
binnen vier Tagen gilt, den SK Lauf zu schlagen und damit die magische
40-Punkte-Marke zu erreichen. Lauf steht einen Rang vor den
Weißenburgern auf Position zehn und hat genau jene 40 Punkte am
vergangenen Donnerstag mit einem ebenfalls eher dürftigen 0:0 beim
Schlusslicht Südwest Nürnberg erreicht.
Der TSV 1860 will und muss sich morgen gegen Lauf wieder steigern. Mit
der Leistung gegen Heßdorf konnte Trainer Franz Wokon jedenfalls kaum
zufrieden sein. "Obwohl ich ständig vor diesem Gegner gewarnt habe,
waren wir einfach nicht konzentriert genug," analysierte der Coach.
Zumindest stimmte die Moral, denn aus einem 0:2-Rückstand machten die
Weißenburger noch ein 2:2 durch einen laut Wokon "genialen Freistoß" von
Thomas Vierke sowie durch ein Eigentor der Heßdorfer. Nach dem Ausgleich
hatten die Gastgeber vor 120 Zuschauern im Sportpark Rezataue durchaus
noch Siegchancen, allerdings hätte auch Heßdorf die Partie für sich
entscheiden können. "Letztlich mussten wir über das Unentschieden froh
sein", sagte Wokon. Als Trost blieb auch die Tatsache, dass die
Punkteteilung für die Gäste im Abstiegskampf zu wenig war.
Eiskalt erwischt
Die Weißenburger wurden in der Anfangsphase eiskalt erwischt, als
Sebastian Bräunig bereits in der 10. Minute einen Konter zum 0:1
vollendete. Vom TSV 1860 war in der ersten halben Stunde nicht viel zu
sehen, vielmehr musste Florian Sprater auf der eigenen Torlinie den
zweiten Heßdorfer Treffer verhindern (17.). Nach 31 Minuten half
allerdings nichts mehr, denn nach einer Ecke köpfte Klaus Denk zum 0:2
ein. Hoffnung kam wieder nach 36 Minuten auf, als Abwehrchef Thomas
Vierke einen 25-Meter-Freistoß zum 1:2 ins Eck schlenzte. Die
Weißenburger waren in der ersten Hälfte meist optisch überlegen, doch
die Gäste waren bei Kontern die gefährlichere Mannschaft und hätten kurz
vor das Pause durch Bräuning fast zum dritten Mal zugeschlagen, doch er
konnte gerade noch gebremst werden.
Nach dem Seitenwechsel verstärkten die Platzherren den Druck und kamen
bereits in der 53. Minute zum Ausgleich: Wieder war es eine
Standardsituation und wieder war es Thomas Vierke, der am Ball stand.
Seine Hereingabe verlängerte SpVgg-Akteur Uwe Sill mit dem Kopf ins
eigene Tor. Die Partie hätte noch kippen können, doch Vierke scheiterte
mit einem Schuss an SpVgg-Keeper Geisler und Jochen Schwenk setzte den
Nachschuss vorbei. Des Weiteren konnten Schwenk und Markus Lehner
jeweils nach schönen Rückpässen von der Grundlinie durch Almidin Aga und
Andreas Lechner den Ball nicht im Tor unterbringen. Die Heßdorfer hatten
ebenfalls noch Siegchancen, doch ein abgefälschter Schuss von Ippoliti
ging daneben und kurz vor Schluss rettete Sven Katheder im Tor des TSV
1860 mit einer starken Fußabwehr gegen Bräunig das 2:2-Unentschieden und
damit den Punkt.
Letztlich ist mit dem durchaus gerechten Remis nichts Schlimmeres
passiert, denn die Distanz nach hinten konnte gehalten werden. Der
Weißenburger Trainer Franz Wokon machte jedoch keinen Hehl daraus, "dass
wir uns das heute anders vorgestellt hatten". Ganz gut vielleicht, dass
nicht viel Zeit bleibt zum Grübeln. Bereits morgen um 15.00 Uhr können
die Weißenburger gegen den SK Lauf so manches besser machen und dann
vielleicht auch wieder einen "Dreier" einfahren.
Spielbericht eingestellt am 03.05.2008 10:44 Uhr