Als 2004 der SV Buckenhofen aus der Bezirksoberliga absteigen musste, feierte der SC Feucht in der Regionalliga seinen achten Platz. Nun trafen sich diese beiden Teams im Bezirks-Oberhaus wieder – zum Spitzenspiel. Geblieben vom Regionalliga-Überflug ist in Feucht ein schmuckes Stadion. Darin dürfen sich die BOL-Kicker nun fast unter Profi-Bedingungen amüsieren. Wenig Spaß hatte einen Tag vor der Partie SC-Coach Klaus Mösle, der zusammengebrochen war und deshalb nicht zum Spiel konnte. Er wurde durch Vorstands-Mitglied Martin Nowak vertreten. Auf beiden Seiten fehlten wichtige Spieler: Kevin Kühnlein (rotgesperrt) in Feucht und Ken Kishimoto (krank) von Buckenhofen.
Übeltäter Simon Dimter (in schwarz) kümmert sich mit Schiedsrichter Hoffmann und Andreas Förster um den Verletzten Christian Schönweiß.
Christian Dotterweich
Auch wenn der SV Buckenhofen gegen den SC Feucht noch nie Land sah, kamen die Forchheimer als Spitzenreiter und deshalb mit breiter Brust ins Waldstadion. Wie immer mit einer Spitze agierte SV-Coach Hofmann. Das Konzept gegen die mit Abstand beste Abwehr der Liga ging voll und ganz auf. Denn bereits nach 180 Sekunden führte der Gast mit 1:0. Der ansonsten gute Keeper der Feuchter spielte zwar Martin Grosch an der Sechzehner-Linie aus, doch sein Zuspiel war mehr schlecht als recht. Der lange Buckenhöfer, der hinter Tom Jäckel agierte, war zur Stelle und überlupfte den Torwart. Erstaunlich gut erholte sich aber die junge Feuchter Mannschaft davon. Die Partie wurde ausgeglichener. Dennoch war nach einer Viertelstunde zu erkennen, dass der SV die erfahrenere und robustere Mannschaft war. Gefährliche Aktionen blieben den Buckenhöfern vorbehalten, während die Feuchter spielerisch mithalten konnten. Die Hofmann-Truppe versuchte es meist mit langen Bällen auf Stoß-Stürmer Jäckel oder den nicht minder kleineren Grosch. Der kleine Roas über links deutete in der 16. Minute an, dass er auch mal 90 Minuten lang Dampf machen kann. Da ging sein schöner Flachschuss noch daneben. Zwölf Minuten später bedankte er sich nach einer ganz langen Dimter-Flanke mit einem Seitfallzieher, volley abgenommen, am Sechzehner-Eck: Ein sensationelles Tor! Zu keiner Zeit hatte man das Gefühl, dass die Feuchter die an diesem Abend sehr starken Gäste schlagen könnte. Die Offensive des SC war eine einzige Enttäuschung und auf der anderen Seite agierte eine disziplinierte Mannschaft, die sehr gut umschalten konnte, sowohl nach hinten, als auch nach vorne.
Mit dem Doppelwechsel Özcan Gündogan (Nr. 10) und Niklas Maier (daneben) sollte noch Verstärkung in der Feuchter Offensive kommen.
Christian Dotterweich
Es war den Feuchtern nach dem Seitenwechsel anzumerken, dass sie zumindest den Willen hatten, sich gegen die anstehende Niederlage zu wehren. Ein Leidl-Schuss aus der 54. Spielminute ist vielleicht mal zu erwähnen. Ansonsten blieb der Tabellen-Vierte allerdings zu harmlos. Viele Nickligkeiten und ein unsicher wirkender Schiedsrichter dominierten die zweiten 45 Minuten. Buckenhofen behielt clever das 2:0 und die Feuchter fanden in der gut stehenden Defensive der Gäste keine Durchkommen. Die Buckenhöfer Anhänger befürchteten wieder, dass ihr Team den Sack wieder nicht zumachen würde. An diesem lauen Frühlingsabend sollten die Fans des SVB aber zufrieden an die Staustufe nach Hause fahren. Denn spätestens mit dem Kopfball-Tor von Captain Florian Pesdorf (61.) wurde so langsam jedem im Stadion klar, dass der Sieger erstmals in diesem Duell Buckenhofen heißen würde. Ein Doppel-Wechsel in der 66. Minute für eine offensivere Variante brachte jedoch auch nicht mehr den erwünschten Erfolg für die Feuchter. Selbst eine zweifelhafte Rote Karte gegen Martin Grosch (71.) verschaffte den Feuchtern in Überzahl nicht den Vorteil, den man nutzen kann, ja muss. Ganz clever und im Stile einer Spitzenmannschaft verwaltete Buckenhofen den komfortablen Drei-Tore-Vorsprung. Nach vielen Gelben Karten und sich dahinziehenden Minuten endete die Partie mit einem hochverdienten Sieger und weiterhin einem Spitzenreiter aus Buckenhofen.
Spielbericht eingestellt am 02.04.2011 00:20 Uhr