Die zahlreich erschienen Zuschauer sahen ein von Taktik geprägtes gutes Spitzenspiel. Gästecoach Alexander Rambau setze auf sein vertrautes 3-5-2-System, in dem die beiden Verteidiger mit klarer Zuordnung auf die gegnerischen Spitzen eingeteilt wurden. Tobias Dachwald traf auf Enrico Cescutti und Tobais Schlund auf Milan Tordorovic. Zudem hatte Spielführer Christian Staatz die klare Aufgabe den Mittefeldregiesseur des BSV Taner Koc, an die Kette zu hängen. Heimcoach Enzo Penna vertraute auf ein 4-2-3-1 mit Milan Tordorovic in der Sturmmitte, Enrico Cescutti sollte mehr von der rechten Seite kommen und Taner Koc war sein Gegenpart auf der linken Seite. Allerdings versuchten alle drei durch Positionswechsel die Jahnabwehr auseinander zu ziehen.
Laufduell zwischen dem BSV Akteur Enrico Cescutti (grün) und Jahnspieler Christian Riedlmeier (blau).
Armin Appelt
Es waren gerade mal 30 Sekunden gespielt, als die Jahn-Zuschauer den Torschrei schon auf den Lippen hatten. Vom Anstoß weg kam der Ball zu Nuhi Sulejmani, der die Schläfrigkeit der BSV Abwehr ausnützte und aus ca. 25 Metern den Ball über den zu weit vor dem Tor stehenden Torhüter des Baiersdorfer hob. Doch der Ball verfehlte nur um Zentimeter sein Ziel und ging über den Querbalken. Nun versuchten beide Teams in der folgenden Zeit irgendwie das Spielgeschehen an sich zu reißen. Die ersten Duftmarken wurden gesetzt und so sah der defensive Mittelfeldspieler der Gäste Christian Riedlmeier gleich in der 6. Minute die gelbe Karte, genauso wie der Außenverteidiger der Heimelf Tanju Tekin kurz darauf.Da beide Mannschaften hochkonzentriert zu Werke gingen, waren Torchancen weiterhin Mangelware. Das Geschehen spielte sich hauptsächlich im Mittelfeld ab und wurde der Ball dann mal in die Spitze gespielt, verstanden es beide Defensivreihen gut zu verschieben und zu verteidigen. Die erste gefährliche Situation für Jahn Torhüter Christian Raasch entstand in der 15. Minute, nach einem von Taner Koc getretenen Freistoß von der rechten Seite kommt im Strafraum Frank Ortloff zum Torabschluss, doch dieser konnte den Ball nicht die nötige Genauigkeit geben und die Abnahme landete neben dem linken Pfosten. Aus dem Nichts heraus kam dann doch die Führung für die Baiersdorfer, der eifrige Daniel Eich zog einfach mal aus etwa 25 Metern halbrechter Position ab. Sein Hammer landete unhaltbar für den gegnerischen Keeper im Tordreieck. Doch die Forchheimer zeigten sich nicht geschockt, immer wieder setzte Christian Saffra auf der rechen Seite spielerische Akzente und brachte dadurch den linken Außenverteidiger der Baiersdorfer Tanju Tekin immer wieder in Schwierigkeiten. So war es dann kein Wunder, dass der Ausgleich über die rechte Seite eingeleitet wurde. Nach einem öffnenden Pass von der Mitte auf die rechte Seite, setzt sich der Jahnstürmer Senad Bajric durch und wollte in die Mitte flanken. Doch der Ball wurde von einem Baiersdorfer Abwehrspieler unglücklich abgelenkt und landete genau vor den Füßen von Christian Neumohr, der dem Baiersdorfer Torhüter Marc Schiffer nicht den Hauch einer Abwehrchance ließ und in der 27. Min. zum 1:1 Ausgleich vollstreckte. Kurz vor der Halbzeit schlug Christoph Saffra einen diagonalen Flugball in den Sechzehnmeterraum der Baiersdorfer, genau auf Senad Bayric. Der junge Stürmer nahm den Ball an und mit, doch konnte Keeper Marc Schiffer mit beherztem Eingreifen diese brenzlige Situation bereinigen. Mit diesem 1:1 Pausenstand schickte der souveräne Schiedsrichter Andreas Voll, die 22 Akteure dann in die Halbzeitpause.
Nach der Pause brachte Heimcoach Enzo Penna für den unsicheren und gelb vorbelasteten Tanju Tekin, Hannes Wirth auf der linken Abwehrseite. Der Trainerfuchs Enzo Penna setzte weiterhin nur auf kontrollierte Offensive, um den Gegner nicht schon früh den Platz für gefährliche Konter zu geben. Es waren noch kein zwei Minuten nach Wiederanpfiff gespielt, als ein weitgeschlagener Ball bei Christoph Saffra landete und dieser von der rechten Strafraumecke abzog. Sein scharf getretener Ball knallte an die Latte des Baiersdorfer Tores, den Abpraller konnte dann die BSV-Abwehr aus der Gefahrenzone klären.Nur kurze Zeit später, nach einem der wenigen Fehler im Spielaufbau der Baiersdorfer zog Jahnstürmer Senad Bajric mit Tempo in Richtung Strafraum und wurde mit letztem Einsatz von Abwehrspieler Jakob Karches vom Ball getrennt. Die einen Zuschauer forderten Elfmeter und rote Karte für den BSV Akteur, die anderen sahen eine Schwalbe in dieser Aktion. Schiedsrichter Andreas Voll war sehr nahe am Geschehen und entschied auf Freistoß für Baiersdorf und zeigte dem Jahnstürmer die Gelbe Karte wegen Schauspielerei. In der Mitte der zweiten Halbzeit plätscherte dann das Spiel ein wenig dahin. Keiner der beiden Mannschaften wollte das Risiko eingehen durch einen „blöden“ Gegentreffer in Rückstand zu geraten und so spielte sich das Geschehen meistens auf Höhe des Mittelkreises ab. Baiersorfer Chance waren in dieser Phase so gut wie überhaupt nicht vorhanden, aber auch die Möglichkeiten für die Forchheimer ließen sich an einer Hand abzählen, so wie in der 65. Minute, als der stärker werdende Tobias Ulbricht sich auf der linken Seite gegen Benjamin Göhr durchsetzen konnte und den Ball auf den kurzen Pfosten zu Senad Bajric flankt, dieser sich mit dem Rücken zum Tor drehte und den Ball in die Mitte ablegte, doch war kein Mitspieler mit aufgerückt.Dann folgte mal wieder ein Lebenszeichen der Baiersdorfer. Der in der 2. Halbzeit bis dahin völlig abgetauchte Spielmacher Taner Koc brachte einen Freistoß von der linken Seite gefährlich vor das Forchheimer Tor, Keeper Sebastian Raasch konnte den verdeckten Schuss nur nach vorne ablenken. Das Spielgerät landete bei dem aufgerückten Daniel Eich, der den Ball aus ca. 18 Metern aber knapp rechts am Tor vorbeisetzte.Zehn Minuten vor Ende der Partie, ließen beide Mannschaften alle taktischen Zwänge fallen und so wurden den Zuschauern noch eine spannende Schlussphase geboten. Der bis dahin von Tobias Dachwald glänzend bewachte Angreifer des BSV Enrico Cescutti, konnte seinen Bewacher endlich mal abschütteln und schoss aus etwa 20 Metern halblinker Position nur knapp am Tor vorbei. Die letzte Möglichkeit des Spieles hatte der spät eingewechselte Ex-Baiersdorfer im Trikot der Forchheimer, Florian Eichinger, einen von rechts herein geschlagenen Freistoß verpasste er freistehend nur knapp und so trudelte der Ball ins Toraus.
Dieses taktisch hochklassige BOL Spiel hatte einfach keinen Sieger verdient. Was für den normalen Zuschauer vielleicht als langweiliges Spiel bezeichnet wurde ist für beide Trainer sicher ein Bestätigung ihrer guten Arbeit. Sowohl die Baiersdorfer, als auch die Forchheimer verstanden es vorzüglich den gegnerischen Spielaufbau durch hohe Laufbereitschaft schon früh zu stören. Zudem wurden die Abstände der einzelnen Mannschaftsteile auf beiden Seiten richtig eingehalten und dadurch öffneten sich wenig Räume für die angreifende Mannschaft.
Spielbericht eingestellt am 21.11.2009 22:14 Uhr