Bereits beim Warmmachen wurde die Bedeutung der Partie deutlich: Mit voller Konzentration ließ Feuchts Trainer Robert Ziegler seine Spieler über den Platz jagen, Tunnelblick kurz vor dem Start des Topspielwochenendes: Neben dem Spiel des Zweiten Baiersdorf beim Tabellendritten Feucht treffen auch Spitzenreiter Jahn Forchheim und die viertplatzierten Kornburger aufeinander. „Geheimfavorit“ Baiersdorfs Trainer Enzo Penna sieht vor dem Spiel die besseren Möglichkeiten beim Gegner: „Hier wurde vor zwei Jahren noch Bayernliga gespielt, ich denke , das Budget ist mit unserem nicht zu vergleichen. Wir geben unser Bestes, die Spielerintegration ist inzwischen abgeschlossen und wir sind guter Dinge.“ Top- und Geheimfavorit waren also bereit für die Flutlichtpartie im Waldstadion.
Alles Gute kommt von oben: Schiedsrichter Eric Nador betet offensichtlich für wenig rüde Fouls - und wird erhört.
Timo Schickler
Nach wenigen Spielminuten wurde deutlich, dass hier kein Torfestival zu erwarten ist, zu diszipliniert agierten beide Teams im Defensivverbund. Nach vorne bekamen die Zuschauer in Halbzeit eins nur wenige Tormöglichkeiten geboten: Während Enrico Cescutti als Baiersdorfer Spitze in vorderster Front auf sich allein gestellt war und in wenigen Situationen unglücklich agierte , hielten die beiden Feuchter Spieler auf den Halbpositionen zu sehr Kontakt zur Außenlinie , anstatt in der Mitte zu unterstützen.Nach einigen Standards des BSV, die zumeist in den Armen des Feuchter Torwarts Markus Kredel landeten, kam in der zehnten Minute Cescutti aussichtsreich an den Ball, wurde aber vom Per-Mertesacker-Double in den Reihen des SC Feucht, Kevin Kühnlein, hervorragend vom Ball getrennt. Auf der Gegenseite dominierten ebenfalls die Verteidiger die Zweikämpfe in Strafraumnähe. Erst als BSV-Verteidiger Jakob Karches ausgerechnet in der Vorwärtsbwegung den Ball verlor, wurde es gefährlich: Der von Tomislav Mandic passgenau eingesetzte Endlein wurde in letzter Sekunde von Stefan Singer am Torschuss gehindert (30.). Die folgende Ecke beförderte Mandic per Hackentrick Richtung Tor, brachte Keeper Marc Schiffer so aber nicht in Bedrängnis.Nur wenig später musste Schiffer jedoch richtig zugreifen: Eine Ecke von Probst köpfte Endlein platziert Richtung Torwinkel, aber Singer konnte den Ball mit dem Haupthaar noch entschärfen und erleichterte seinem Torwart so die Glanzparade.
Hinten ohne Fehl und Tadel, vorne ohne Flanken und Zug zum Tor: Baiersdorfs Außenverteidiger Tanju Tekin.
Timo Schickler
Die zweite Halbzeit versprach von Beginn an gleich noch mehr , als in der ersten schon zu sehen war: Beide Teams agierten wiederum äußerst passsicher und verloren nur selten den Ball, zusätzlich intensivierten beide Mannschaften das Offensivspiel – insbesondere der Baiersdorfer SV. Zunächst aber mussten die Gäste tief durchatmen, als mit Wiederanpfiff Gästestürmer Manciu seinen Gegenspieler Tekin stehen ließ, aber knapp am Tor vorbeischoss. Nach einer Stunde häuften sich die Torgelegenheiten: Zunächst war Baiersdorfs Cavallo auf und davon, wurde aber vom herausstürmenden Kredel gestoppt (59.), im Gegenzug hatte Endlein nach dem einzigen Abwehrschnitzer der Baiersdorfer die Führung auf dem Fuß. Er setzte das Leder deutlich über die Latte.Die bis dato beste Chance des BSV ergab sich in Minute 66, als wieder mal Taner Koc einen Traumpass in die Spitze brachte, Cescutti aber zunächst leicht orientierungslos und dann bedrängt von Kredel am Torwart scheiterte. Die Gäste witterten die Chance auf den Sieg und zeigten Offensivdrang, meist aufgebaut über die starke linke Abwehrseite des jungen Benjamin Göhr. Dieser hatte – wieder nach klugen Koc-Pass – sogar die Chance zu seinem ersten Tor für die Baiersdorfer, verzog aber leicht (78.).Die Schlussminuten entwickelten sich schließlich zum Privatduell zwischen BSV-Stürmer Tommaso Cavallo und Feuchts Torhüter Kredel: Zweimal blieb der Tormann im direkten Duell Sieger – und sicherte seinem Team so einen dennoch verdienten Punkt in einem tatsächlichen Spitzenspiel.
Spielbericht eingestellt am 17.10.2009 18:25 Uhr