von Schwabacher Tagblatt
Ein Auftakt nach Maß gelang der Mannschaft des FV auf eigenem Platz, denn bereits nach fünf Minuten verwandelte Sascha Majkowski einen Freistoß aus 22 Metern. Der Schuss schien aber nicht unhaltbar gewesen zu sein. Weitere druckvolle Aktionen der Wendelsteiner folgten: Marco Bömoser hätte nach einer guten Kombination beinahe mit einem Absatzkick Erfolg gehabt. Zwei Minuten später tauchte Patrick Klieber urplötzlich allein vor dem SC-04-Tor auf, doch Keeper Jochen Böhm konnte abwehren, ebenso einen Scharfschuss aus dem Hinterhalt.
Dann aber, etwa ab Mitte der ersten Halbzeit, ließen die Gastgeber plötzlich nach und die Gäste aus Schwabach bestimmten von nun an das Geschehen. Das FV-Mittelfeld konnte kaum mehr Akzente setzen, das verletzungsbedingte Fehlen von Pritschet machte sich jetzt doch bemerkbar. Nach einer Drangperiode des SC 04 fiel dann auch prompt der Ausgleich (35.) durch Stefan Lausecker. Zwei schnelle Konter führten innerhalb von zwei Minuten zum 1:2 (43.) und 1:3 (45.) - jeweils durch Markus Theil, den Torjäger der abgelaufenen BOL-Saison. Dieser überraschende Rückstand hinterließ in den Köpfen der FV-Spieler natürlich seine Spuren. Dem 1:2 war zudem ein Foul an FV-Torwart Pannemann vorausgegangen, das der Schiedsrichter nicht ahndete.
Der SC-04-Abwehr gelang es, den FV-Sturm weitgehend die Wirkung zu nehmen. Offensichtlich hat sich die Gefährlichkeit der FV-Angriffsreihe, insbesondere bei Standardsituationen, in kurzer Zeit auch in Schwabach herum gesprochen. Die geschickte Staffelung der SC-04-Abwehr machte ein Durchkommen der FV-Angreifer fast unmöglich.
In der zweiten Spielhälfte zogen sich die Gäste etwas zurück, und somit kamen die Männer um Trainer Stefan Wüst besser ins Spiel. Der Kräfteverschleiß im Wendelsteiner Mittelfeld und Angriff war aber bereits deutlich zu spüren. Drei Auswechslungen sollten noch einmal Druck nach vorne bringen. Und prompt gelang Andreas Gunkel nach Eckball mit einem Schuss aus der Drehung das 2:3 (80.). Hoffnung keimte jetzt wieder auf beim FV, die aber postwendend Andreas Sendner mit einem schnellen Vorstoß zum 2:4 (86.) wieder zunichte machte.
Die rund 200 Zuschauer sahen ein abwechslungsreiches Spiel, das zudem sehr fair geführt wurde. Das war schon deshalb geboten, weil man in gut nachbarschaftlicher Beziehung hinterher noch das eine oder andere Weizen miteinander trinken wollte. In einer kurzen Rückschau erklärte FV-Trainer Stefan Wüst die Niederlage seiner Mannschaft in kurzen Worten: «Zu wenig Aggressivität, schlechte Torchancen-Auswertung und der Ausfall von Pritschet«. SC-04-Trainer Claus Ostermeier dagegen war zufrieden: «Wir wollten den Gegner nicht ins Spiel kommen lassen und haben dem FV-Angriff eine tief gestaffelte Abwehr entgegengestellt.« Er wertete die besseren Spielanteile für seine Mannschaft. Kein Grund zur Sorge beim FV: Die junge Wendelsteiner Truppe hat eben in diesem Spiel ihren Meister gefunden.
Spielbericht eingestellt am 24.08.2008 19:33 Uhr