Das Hinspiel endete 6:0 für die SpVgg Hüttenbach. Seither ist viel passiert bei den beiden letztjährigen Kreisligisten und gemeinsamen Bezirksliga-Aufsteigern. Hüttenbach holte zwar einige Punkte mehr, ist aber dennoch an die Abstiegszone herangerückt. Die SG Geschwand/Wolfsberg hat das erste Mal seit fünf Jahren eine Saison mit viel Verletzungssorgen zu durchleiden. Ausgerechnet in der Bezirksliga hat die SG das Glück in diesem Punkt verlassen. Dennoch bleibt das Gschwonda Wolfsrudel vor allem auf heimischem Geläuf ein unangenehmer Gegner. Letzte Saison in der Kreisliga schlug Geschwand/Wolfsberg die Hüttenbacher zu Hause mit 1:0. Beide Teams weisen einen Altersdurchschnitt von über 30 Jahren auf.
Hüttenbachs Matthias Gruner hatte stets einen Gegenspieler in den Hacken und musste Einiges einstecken, wusste sich aber zu wehren. Florian Rückert (re.) bearbeitet ihn.
Uwe Kellner
Die über 400 Zuschauer sahen bei eisigem Wind am sonnigen Feiertag die größte Chance des Spiels bereits nach wenigen Sekunden. Nico Winter wurde lang freigespielt und brauchte nur einen Kontakt, um den Ball hoch über den gegnerischen Torhüter weiterzuleiten. Das Spielgerät senkte sich vielversprechend, klatschte aber zum Verdruss der Hausherren nur an den Pfosten. Nur wenige Sekunden später stand Oliver Seybold bei einer Freistoßflanke alleine, köpfte aber knapp neben das Tor. Nico Winter wiederum tauchte in Schussposition im Strafraum auf, zielte aber zu zentral. Eine Viertelstunde war erst gespielt und die Hausherren setzten bereits eine Duftmarke. Mit der SG war heute zu rechnen. Sie bissen sich in die Zweikämpfe, störten ihre Gegenspieler bereits bei der Ballannahme und wenn sie ein wenig zu spät kamen, dann bekamen das die Hüttenbacher zu spüren. Ein ganz normaler Tag in Geschwand. Kurios wurde es in der 22. Minute, als SG-Trainer Florian Müller eine Ecke ausführen wollte und auf einmal zu Boden ging. Er wurde beim Anlauf vom Hund eines Zuschauers in den Oberschenkel gebissen. "Meine Mutter hat gerade gesagt, dass ich gegen Tetanus geimpft bin", so SG-Trainer Florian Müller nach dem Spiel. Impfung schön und gut, dennoch ist eine solche Wunde aufgrund des Speichels eines Hundes nicht ungefährlich. Die Spuren sah man sogar noch nach dem Spiel. "Zum Lachen ist mir nicht", so der Coach, der trotzdem weiterspielte. Er blieb der Unglücksrabe des Spiels, denn kurz darauf stand er neben zwei Hüttenbacher Spielern, die ineinander liefen. Schiedsrichter Dominik Fober, der davor schier alles laufen ließ, weil er den Bayernliga-Schiri raushängen lassen wollte, zückte auf einmal Gelb gegen Florian Müller. Das wäre an sich nicht so schlimm gewesen, wenn der SG-Spielertrainer in der Nachspielzeit der ersten Hälfte im Mittelkreis kein unnötiges Foulspiel begangen hätte und dafür dann mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen worden wäre. Zuvor hatte Hüttenbach seine einzige Torchance im ersten Durchgang, als Matthias Gruner im Strafraum sehr schön freigespielt wurde, sich drehte, aber neben das Tor schob. Ein Spieler, der immer gefährlich ist.
Mit dem Pausenpfiff kassierte SG-Spielertrainer Florian Müller die Ampelkarte. Eine harte Entscheidung von Referee Dominik Fober, denn die erste Gelbe Karte war keine.
Uwe Kellner
Durch die Unterzahl gab Geschwand/Wolfsberg einen Stürmer auf und zog Johannes Maier, den Bärnfelser, der einst das erste Bezirksliga-Tor der SG-Geschichte erzielt hatte, ins Mittelfeld auf die Müller-Position zurück. Dadurch blieben die Hausherren defensiv stabil, hatten offensiv aber nur noch Oliver Seybold allein auf weiter Flur und somit kaum noch Entlastung. Hüttenbach nutzte die Überzahl vereinzelt, stieß aber dennoch weiterhin auf ein defensives Bollwerk. Matthias Gruners Schuss aus spitzem Winkel fischte Torwart Stephan Dresel aus dem Winkel des langen Ecks. Im Eins-gegen-Eins mit Julian Schramm machte sich Stephan Dresel breit und parierte bravourös. Gegen einen Gewaltschuss von Fabian Leis nutzte Stephan Dresel seine Fäuste und hielt auch bei diesem Versuch seinen Kasten sauber. Die Hausherren kassierten eine Gelbe Karte nach der anderen, um den Gegner vom eigenen Tor fernzuhalten. Und wenn doch mal einer durchkam, stand Stephan Dresel seinen Mann. Hüttenbach blieb zunächst geduldig. Zehn Minuten vor dem Ende zappelte der Ball im Geschwander Tor. Timm Loch-Bisch hatte ein Zuspiel in den Sechzehner mit all seiner Erfahrung verwertet. Doch der Treffer zählte nicht. Schiedsrichter Dominik Fober wollte im Voraus ein Foulspiel an einem Geschwander Spieler gesehen haben und pfiff das Tor zurück. Spätestens jetzt, eigentlich schon davor, waren neben den Hausherren auch die Gäste sauer auf den Schiedsrichter. Unter den über 400 Zuschauer gab es kaum noch einen, der die Leitung der Begegnung durchblickte. Die Geduld der Hüttenbacher schlug nun um und wurde zu brechstangenartigen Angriffen. Auf Einwechslungen verzichtete Trainer Marco Wiedmann komplett. Julian Schramm wollte Keeper Stephan Dresel mit einem Kopfball überspielen, aber auch diesen Ball parierte der Schlussmann. Kurz darauf gewann Stephan Dresel das nächste Eins-gegen-Eins mit dem Hüttenbacher Stürmer - auf faire Weise. Hüttenbach musste sich trotz 45-minütiger Überzahl mit einem Unentschieden begnügen.
SG-Trainer Oliver Seybold trifft im Zweikampf auf Hüttenbachs Spielführer Fabian Leis. Unter den über 400 Zuschauern befand sich nach seinem Platzverweis auch Trainerkollege Florian Müller (li.). Die Begegnung endete torlos, war aber dennoch sehr ereignisreich.
Uwe Kellner
Spielbericht eingestellt am 01.11.2023 20:56 Uhr