Die beiden punktgleichen Teams wollten mit einem Sieg auf einen Nichtabstiegsplatz vorrücken und hatten ganz unterschiedliche Voraussetzungen. Der Aufsteiger aus Neunkirchen spielt bis dato eine gute Runde und profitiert auch von vielen Toren von Manuel Menges, auf den die Vacher natürlich ein besonders Augenmerk legen wollten. “Vach ist eine sehr starke Mannschaft, die nur zu oft das Tor nicht macht”, lobte Trainer Joachim Müller vor dem Spiel den Gegner. “Ich hoffe natürlich, dass die erst nach dem Spiel wieder das Treffen anfangen.” Gästetrainer Joao Oliveira sah es ähnlich. “Wir brauchen einfach zu vielen Chancen, um einen Treffer zu erzielen.” Leicht favorisiert war der Landesligaabsteiger aber dennoch vor dem Kerwaspiel des TSV.
Avian Kain verlängert den Ball nach vorne.
Sebastian Baumann
Die Hoffnung von Joachim Müller, dass Vach seine Chancen nicht nutzt, war nach wenigen Minuten bereits Geschichte, denn in der neunten Minute köpfte Alexandros Lekas unbedrängt nach feiner Schepis-Flanke zur Führung ein. Zuvor hatte Manuel Menges auf Neunkirchener Seite schon eine Chance und auch der Torschütze hatte nach einer Unsicherheit in der Abwehr der Hausherren das Tor knapp verfehlt. Wenn es mal auf Heimseite gefährlich wurde, war meistens Manuel Menges beteiligt, so wie in der 23. Minute, als der Kapitän am aufmerksamen Schlussmann der Gäste scheiterte. Ansonsten spielte in der ersten Halbzeit meist nur der Gast, doch der ASV war meist im Strafraum mit seinem Latein am Ende. Dementsprechend war es nur eine Einzelleistung von Yakup Basoglu, die für Gefahr sorgte. Nachdem sich der Offensivmann gegen zwei Mitspieler durchgesetzt hatte, war der Abschluss dann aber ungefährlich. Die Brandbachkicker hatten aber auch nur noch eine Chance, als Vinzenz Casper mit einem Schlenzer knapp am linken Pfosten vorbei zielte.
Avian Kain bedrängt Yakup Basoglu.
Sebastian Baumann
In der zweiten Hälfte machte Neunkirchen deutlich mehr als der Gast und suchte gleich sein Heil in der Offensive. Nach einem Freistoß verlängerte ein Vacher den Ball auf den eigenen Kasten, aber Keeper Iosifidis packte sicher zu. Wenig später hätte der Ausgleich fallen müssen, als von der linken Seite eine Flanke in den Strafraum kam. Der Ball ging zwar an Manuel Dronsgalla vorbei, landete dann aber bei Vinzent Casper, der scheinbar zu überrascht war und die Kugel links am Kasten vorbeisetzte. Weiter ging es in Richtung Vacher Kasten. Nach einer Ecke kam Manuel Menges frei zum Kopfball und wuchtete die Kugel zehn Zentimeter über den Kasten. Drei Minuten später war es erneut der Neunkirchener Sturmführer, dessen Abschluss aus zwölf Metern aber harmlos war. Erst danach kam Vach wieder vor den gegnerischen Kasten, und wie: Nach einem Konter stand Ulrich Nya Keutchapa frei vor dem Kasten, umspielte den Schlussmann und zog ab. Den Schuss konnte ein Abwehrspieler des TSV gerade noch von der Linie kratzen. Praktisch im Gegenzug war es Manuel Menges, der in Richtung Strafraum zog und dann knapp am rechten Pfosten vorbeizielte. Wenig später waren die Gäste in Unterzahl, weil Carmelo Schepis die Ampelkarte gesehen hatte und wieder nur fünf Zeigerumdrehungen war Vach auf einmal in doppelter Unterzahl. Burak Türkmen musste nach einem groben Foul mit der Zeitstrafe eine Denkpause einlegen. Jetzt schnürte Neunkirchen die Gäste ein, kam aber nicht wirklich vor den Kasten. Die beste Chance hatte Mario Kittler, der nach einer Kain-Vorlage per Lupfer den Schlussmann überlisten wollte. Aber Christos Iosifidis fischte den Ball über die Latte. Mitten in die Drangphase patzen die Hausherren und Ulrich Nya Keutchapa konnte abgefälscht den zweiten Treffer nachlegen. Wer dachte, dass dies die Entscheidung gewesen sein könnte, der sah sich getäuscht, denn kurz danach traf Manuel Menges doch noch nach einer feinen Casper-Flanke. Der Treffer sollte aber nichts mehr am Sieg der Hausherren ändern, auch wenn sich Heimkeeper Gottschalk am Ende in den Angriff mit einschaltete.
Yakup Basoglu zieht an Vinzenz Casper vorbei.
Sebastian Baumann
Das Hauptproblem beim TSV Neunkirchen ist, dass nur Manuel Menges tritt. "Und er kann eben auch nicht jede Chance machen", sagte deswegen auch ein enttäuschter Joachim Müller nach dem Spiel. Denn seine Mannschaft war nicht die schlechtere, sondern die Mannschaft, die einfach weniger Glück hatte.
Spielbericht eingestellt am 01.10.2022 18:55 Uhr