von Tobias Paul
Wenn das kein verdienter Sieg der SG Nürnberg Fürth 1883 im Nachbarderby mit dem ASV Fürth war! Mehr als ein Dutzend zum Teil klarster Chancen standen (großzügig gerechnet) drei Möglichkeiten der Gäste gegenüber - die Erste nach weit über einer Stunde Spielzeit und da stand es bereits 2:0. Was nichts daran ändert, dass es durchaus nochmal hätte eng werden können, wenn der Mannschaft von SG-Ex- und jetzigem ASV-Trainer Norbert Hütter der Anschlusstreffer gelungen wäre.
So gesehen tut die Truppe von Detlef Lorenz gut daran, an ihrem Abschluss zu arbeiten - nicht immer wird ein derartig großzügiger Umgang mit Torgelegenheiten so unbestraft bleiben. Dies gilt allen voran für Felix Diez, der sich allein in dieser Partie an die Spitze der (nicht nur internen) Torschützenliste hätte katapultieren können. Drei Mal verpasste er zum Teil aus aussichtsreichster Position die Führung (5., 28., 39.), ehe er wenigstens die Latte des Fürther Tore traf (42.) - um nur wenige Sekunden nach seinem Lattentreffer den Ball von rechts so maßgerecht auf Alexander Johnson zu passen, dass der mit einem satten Direktschuss mit dem rechten Fuß zum vielumjubelten, weil auch erlösenden 1:0 einschoss.
In der Schlussminute des ersten Durchgangs zielte Felix Diez schließlich vorbei und scheiterte nach Wiederbeginn (66.) an ASV-Torhüter Johann Selenski, der seinen Kasten mit Glück und Geschick vor weiteren Einschlägen hatte bewahren können - allerdings nur bis zur 60. Spielminute: Da zog der quirlige SG-Stürmer Denis Tomic von rechts los, narrte zwei Fürther Abwehrspieler, schlängelte sich gerade zwischen seinen längeren Gegnern hindurch und ließ dem ASV-Schlussmann mit einem satten Abschluss ins recht untere Eck keine Chance.
Wenig später verpasste Denis Tomic mit seinem Flugkopfball (67.) nach Diez-Flanke sein zweites Tor und sechs Minuten später zielte Yasar Güner bei der ersten wirklichen ASV-Torchance am langen Eck des von Andreas Hofmann souverän gehüteten SG-Gehäuses vorbei. Im Gegenzug vereitelte Johann Selenski eine weitere SG-Möglichkeit durch Denis Tomic und Marco Klein hatte sein Visier zu hoch eingestellt (75.), um das SG-Tor ernsthaft zu gefährden. Schließlich musste Andreas Hofmann nochmal klären vor Florian Knauer (77.), den der zuständige Assistent von Schiedsrichter Wolfgang Söder allerdings ohnehin im Abseits gesehen hatte - bis zum Ende passierte wenig Weltbewegendes, außer der ein oder anderen Nicklichkeit, die bei Nachbarderbys und dem Aufeinandertreffen so vieler Akteure, die früher mal zusammen beim anderen Klub agierten, nie auszuschließen sind. Insgeamt aber blieb dann doch alles im vertretbaren Rahmen.
Schließlich musste sich auch Felix Diez nicht grämen ob seiner vielen vergebenen Chancen - die er sich (und das sei nicht unter den Tisch gekehrt) natürlich auch mit entsprechender Laufbereitschaft erarbeitete.
Spielbericht eingestellt am 13.09.2011 10:26 Uhr