Zum Auftakt in die neue Saison bekam die SpVgg Hüttenbach mit Aufsteiger FC Ottensoos einen attraktiven Gegner zugesprochen. Die Zuschauerbänke am Pilzanger waren schnell gefüllt und die Besucher freuten sich, dass der Ball endlich wieder rollt. Für Ottensoos ist es das wiederholte Mal, dass der Aufstieg in die Bezirksebene gelang, nicht immer hielten diese Ausflüge lange an. Dieses Mal sieht sich der letztjährige Kreisligameister jedoch gerüstet für das Abenteuer. Von den Neuzugängen stand zum ersten Spiel nur Goalgetter Tim Kaller in der ersten Elf. Er kam von A-Klassist SC Happurg. Gegen den gestandenen Bezirksligisten Hüttenbach blieb den Gästen jedoch nur die Rolle des Außenseiters. Die Spielvereinigung ist seit mehreren Jahren die Nummer Eins im Pegnitzgrund und spielte zuletzt sogar um den Aufstieg in die Landesliga mit. Mit 56-Tore-Stürmer Matthias Gruner hat Trainer Kevin Trauner einen Ausnahmespieler im Team und seit dieser Saison mit Bastian Leikam sogar noch einen höherklassig erfahrenen spielenden Co-Trainer auf dem Feld. Die Weichen für eine weitere erfolgreiche Saison wurden gestellt.
Ottensoos' Florian Schuhmann springt über die Klinge des neuen Hüttenbacher Co-Trainers Bastian Leikam (li.). Der erfahrene Spieler brachte seine Mannschaft auf dem Feld auf Kurs.
Uwe Kellner
Es dauerte nur knappe zehn Minuten, da schickte Hüttenbachs Trainer Kevin Trauner seine Auswechselspieler zum Aufwärmen. Das war ein Zeichen an seine Mannschaft, dass er mit der halbherzigen Anfangsphase überhaupt nicht zufrieden war. Ottensoos kam gut in die Zweikämpfe und verhinderte Aktionen der Hausherren. Gerade in dieser Phase erfüllte der neue SpVgg-Co-Trainer Bastian Leikam seinen Zweck und rüttelte sein Team durch eine vorbildliche Zweikampfführung wach. Eine seiner Balleroberungen war sogleich der Ausgangspunkt für den ersten Heimtreffer. Auf der rechten Seite nahm er seinem Gegenspieler den Ball ab, leitete die Murmel weiter zu Matthias Gruner und dieser sah den besser postierten Julian Krause, der über links in den Strafraum eindrang und das Spielgerät platziert zum 1:0 ins Tor schob. Jetzt durften auch die Hüttenbacher Wechselspieler wieder zurück auf die Bank, der kleine psychologische Kniff hatte Wirkung gezeigt. Kaum saßen die Wechsler wieder, da hatte Ottensoos ein paar Halbchancen. Stefan Gruner leistete sich einen Stockfehler in den Lauf von FCO-Angreifer Peter Straußner, dieser umspielte Keeper Sebastian Hartmann, traf dann aber aus spitzem Winkel nur das Außennetz. Tim Kaller war nach einem Straußner-Zuspiel im Sechzehner, hob den Ball aber über das Tor und Dominik Umbeer verpasste eine scharfe Hereingabe nach einer kurz ausgeführten Ecke. Im gegnerischen Sechzehner wurde es kurz darauf brenzlig, als Bastian Leikam dort gegen Dominik Umbeer zu Fall kam, der Schiedsrichter aber einen möglichen Elfmeterpfiff verweigerte. Die Reklamationen ebbten ab, als die Hausherren kurz darauf dennoch trafen. Einen Eckball von Thomas Kreuz, der weit auf den zweiten Pfosten segelte, köpfte Andreas Grunder mustergültig zum 2:0 ein. Hüttenbach lieferte nicht seine beste Leistung ab, die Partie war äußerst zerfahren, aber es reichte gegen einen nervösen Gegner.
Leichtes Spiel für Andreas Gruner. Nach einem Eckball köpft er unbedrängt zum 2:0 für die SpVgg Hüttenbach ein.
Uwe Kellner
Die Platzherren hatten den Gast in der Tasche und alle Vorteile auf ihrer Seite. Allerdings merkte man dem FC Ottensoos an, dass sie nun nichts mehr zu verlieren und dementsprechend ihre Nervosität abgelegt hatten. Es bedarf erst eines Doppelwechsels durch Trainer Matthias Schiller, dass die Partie endgültig auf die Seite der Gäste kippte. Die beiden eingewechselten Fußballer sorgten sogleich für die bisher beste Ottensooser Möglichkeit. Lukas Hofer dribbelte sich über rechts durch, brachte eine scharfe Hereingabe vor das Tor und dort fasste der ebenfalls frische Peter Maric den Ball aus kurzer Distanz ab. Normlerweise wäre das Leder im Tor gelegen, aber Keeper Sebastian Hartmann klärte mit einem spektakulären Reflex. Wenig später hatte Frank Adelmann im Zentrum viel Zeit den Ball auf den frei stehenden Tim Kaller zu passen, der im Sechzehner ebenfalls nicht eng genug gedeckt wurde und zum 2:1 verkürzte. Jetzt wurde das Derby richtig spannend. Ohne Rücksicht drückte der FCO auf den Ausgleich, vernachlässigte ein wenig die Defensive, aber die SpVgg machte nichts aus ihren Kontermöglichkeiten. Als eine Flanke durch den Hüttenbacher Strafraum flog, sprang Keeper Sebastian Hartmann am Ball vorbei und rempelte bei dieser Aktion seinen Gegenspieler Patrick Schäfer um. Schiedrichter Julian Leykamm entschied unter lautstarken Protesten auf Elfmeter - eine harte aber keine Fehlentscheidung. Da sich die Heim-Fans an den nicht gegebenen Strafstoß in der ersten Hälfte erinnerten, fielen die Reklamationen nochmal lauter aus. Florian Schuhmann trat an, zielte flach aufs Eck, der Elfmeter war nicht schlecht geschossen, aber Torhüter Sebastian Hartmann streckte sich und lenkte den Ball an den Pfosten. Es waren noch ein paar Minuten zu spielen, aber nach dieser entscheidenden Szene war der Sieg den Hausherren nicht mehr zu nehmen.
Bastian Leikam (li.) gegen den Ottensooser Tim Kaller. Der Neuzugang des FCO machte die Partie durch den Anschlusstreffer nochmal richtig spannend. Die Gäste hatten den Ausgleich auf dem Fuß, ihnen war der Punkt aber nicht vergönnt.
Uwe Kellner
Spielbericht eingestellt am 28.07.2019 08:56 Uhr