von Michael Watzinger
Am Kronacher Wald machte von Beginn an die Mannschaft von Trainer Manfred Dedaj mächtig Druck, Angreifer Gerhard Strobel gab nach etwas über einer Minute den ersten Warnschuss ab. Keine Fünf Minuten später durfte der Stadelner Anhang dann schon jubeln, als Mittelfeldmann Markus Bauer frei vor dem Erlanger Tor auftauchte und Schlussmann Rene Ebersberger keine Abwehrchance ließ - 1:0.
Auch in der Folge spielte faktisch nur eine Mannschaft. Die Gastgeber kombinierten sich gefällig nach vorne, einzig die fahrige Chancenverwertung des FSV verhinderte ein schnelles Davonziehen - so vergaben Thilo Abudo (9.) und der sonst so treffsichere Angreifer Gerhard Strobel (14., 22., 27.) beste Gelegenheiten. Die Gäste aus Erlangen agierten über weite Strecken zu ungenau und im Spiel nach vorne gehemmt, einzig nach Standardsituationen sorgten sie für Gefahr: Nicolas Roas kam dann nach einer Ecke von links völlig freistehend zum Abschluss, zielte aber genau auf Stadeln-Keeper Marx (22.). Nach 32 Minuten erhöhten die Hausherren dann aber doch: war zuvor ein Stadelner Eckball von Hannes Decher noch haarscharf über das eigene Tor geköpft worden, so legte der aufgerückte Abwehrmann Max Hering eine Bauer-Hereingabe per Kopf quer auf Pascal Worst, der nur noch zum 2:0 einnetzen musste.
Kurz vor dem Pausenpfiff kamen die Gäste dann aus dem Nichts zum Ausgleich: wieder war es ein ruhender Ball, der gefährlich von Florian Söllmann nach innen gebracht wurde, erneut war ein Erlanger sträflich frei und so nutzte Hannes Decher diesen Umstand, um per Kopf zu verkürzen (43.).
Nach dem Seitenwechsel verloren die Gastgeber dann mehr und mehr ihre spielerische Linie. Der TV ließ deutlich weniger zu, doch nach vorne wollte ebenfalls nicht allzu viel gelingen. Decher versuchte sich nach 53 Minuten noch einmal, verzog aber deutlich. Neun Zeigerumdrehungen später kam dann Worst im Gäste-Strafraum zu Fall und der Unparteiische Jonas Klinnert, der im ersten Durchgang gleich bei mehreren kniffligen Entscheidungen im TV-Strafraum auf Weiterspielen entschieden hatte, zeigte auf den Punkt. Diese Gelegenheit ließ sich Tim Reischl nicht entgehen und sorgte letztlich schon früh für die Entscheidung. Im weiteren Verlauf vergaben zweimal Strobel (70., 74.) und der eingewechselte Walthier (78.) noch für die Hausherren, während Decher einen weiteren Kopfball knapp über das FSV-Tor setzte (63.) und in der Nachspielzeit am Außenpfosten scheiterte.
Das eigentliche Highlight ereignete sich dann allerdings in der 83. Spielminute, als Manfred Dedaj Außenverteidiger Tobias Weber vom Feld nahm und ihm seinen wohlverdienten Applaus zum Abschied gönnte - ihn zieht es nach sieben Jahren in Stadeln beruflich nach Augsburg, wo er eine Stelle als Lehrer antritt.
Spielbericht eingestellt am 07.09.2018 22:00 Uhr