Nach sieben Jahren Kreisliga trug der TSV Neunkirchen erstmals wieder ein Bezirksligaspiel auf heimischem Geläuf aus. Zum Auftakt stand zwar eine 0:1-Niederlage gegen den ASV Weisendorf an, aber es wäre sicherlich mehr möglich gewesen. Gegen den FC Bayern Kickers Nürnberg stieß Abwehrchef Stefan Köhler aus einer Verletzung wieder zurück ins Team. Trainer Hari Gerstner behält das 3-5-2 seines Vorgängers Jojo Müller bei. Baki-Coach Saim Kök stellte seine Mannschaft im Vergleich zur vergangenen 0:3-Niederlage gegen des ASV Veitsbronn ebenfalls etwas um und wollte die ersten Punkte bei seiner neuen, alten fußballerischen Heimat einfahren. Aufgrund der Hitze waren im nur durch eine Hecke vom Sportplatz getrennten Schwimmbad mehr Besucher, als um das Spielfeld herum.
Die Zuschauer im Neunkirchner Freibad hatten die besten Plätze. Sie sahen, wie Neunkirchen die Anfangsphase dominierte. Jens Michler zieht an Johannes Untheim (re.) vorbei.
Uwe Kellner
Die Sicht vom erhöhten Beckenbereich nutzten einige Besucher aus, um einen Blick auf das Spielfeld zu richten. Die Kiebitze sahen die erste Annäherung ans Nürnberger Tor, welche Manuel Menges flach ins lange Eck schoss, aber Torwart Markus Kaiser parierte. Die Brandbachkicker präsentierten sich als mutige Hausherren und nahmen die Körperlichkeit gegen den etablierten Bezirksligisten an. Kein Zweikampf wurde verloren gegeben. Aus der Vorsaison behielt der TSV zudem die Dynamik vor allem in der Offensive bei. Die Latte des Baki-Gehäuses klapperte, als Kevin Hofmann einen Freistoß über die Mauer zirkelte und die Oberkante des Querbalkens traf. Nur fünf Minuten darauf hieß es verdientermaßen 1:0. Neunkirchens Eigengewächs Avian Kain eroberte einen Fehlpass im Spielaufbau und dribbelte über die rechte Seite in den Sechzehner. Von dort legte er den Ball passgenau zum freistehenden Kevin Hofmann, der aus dem Rückraum routiniert ins Tor traf. Das erste Bezirksliga-Tor der Neunkirchner seit 2011. Im weiteren Verlauf einer etwas zerfahrenen Partie, in der die Bälle zu oft hoch durch die Gegend flogen, arbeitete sich Baki nun auch hin und wieder in die gegnerische Hälfte. Dort hatte Cihan Kiymaz zuerst einen zu einfach zu parierenden Torabschluss, ehe er im Zuge eines Nürnberger Einwurfs plötzlich nach einem Wackler der Neunkirchner allein vor dem Torwart stand, aber aus spitzem Winkel über das Tor schoss. Es gingen noch weitere Schüsse Richtung Tor, wurden aber jeweils nicht sonderlich gefährlich.
Neunkirchen musste als Liganeuling kein Lehrgeld zahlen und war sofort in den Zweikämpfen präsent. Manuel Menges im Zweikampf der Spielführer gegen Mike Meyer.
Uwe Kellner
Zu Beginn der zweiten Hälfte probierte sich Cihan Kiymaz an einer Schwalbe im Neunkirchner Sechzehner, die jedoch zu offensichtlich für den Schiedsrichter war. Nach dieser Aktion versuchte sich Neunkirchen daran, per Konter nach Ballgewinn einen ungeordneten Gegner zu erwischen und so das zweite beruhigende Tor nachzulegen. Das gelang trotz einiger bemühter Versuche nicht. Das dickste Ding war ein Zufallsprodukt für Baki. Lukas Heckl wurde die Murmel ins Gesicht geschossen und von diesem prallte der Ball in den Lauf des eingewechselten Patrick Polsters. Allein vor dem Torwart bekam er das Leder jedoch nicht an Selbigem vorbei. Neunkirchen gab die Partie immer mehr aus der Hand und zollte der hohen Laufleistung aus der ersten Hälfte Tribut. Die Gäste drückten auf den Ausgleichstreffer. In dieser Phase war ein Schuss von Martin Kolb ins lange Eck, pariert vom Torhüter, ein kleines Lebenszeichen des TSV. Die beste Chance des zweiten Durchgangs hatte Baki. Der starke Mike Meyer spielte einen Querball zum eingewechselten Fodjo Fomogne, welcher Daniel Magiera aussteigen ließ, im kurzen Eck aber nur den Pfosten traf. Als danach auch noch Mike Meyer seinen Freistoß knapp neben den Pfosten setzte und Fodjo Fomogne nochmal nach einer Ecke nur den Gegenspieler traf, war klar, dass den Nürnbergern heute wohl kein Tor mehr vergönnt war. Stattdessen setzte Avian Kain nochmals zu einem Solo an. Dieses Mal gab er das Spielgerät nicht mehr her und machte mit einem Schuss ins lange Eck den Sack mit dem 2:0 zu.
Die Zuschauer, auch die aus dem Schwimmbad, freuten sich mit Trainer Hari Gerstner und seinen Jungs über den ersten Heimsieg des TSV Neunkirchen in der Bezirksliga seit sieben Jahren.
Uwe Kellner
Spielbericht eingestellt am 06.08.2018 00:54 Uhr