Sonne satt, Zuschauer satt, so schön kann Fußball sein. Rund 600 Zuschauer wollten sich das Spitzenspiel Erster gegen Zweiter in der Bezirksliga nicht entgehen lassen und wurde zumindest in der ersten Hälfte nicht enttäuscht. Konnte Vach aufgrund dreier Punkte Vorsprung doch relativ entspannt an das Spiel herangehen, musste Buch gewinnen, um den Anschluss nicht zu verlieren. Dennoch hatte sich Trainer Roland “Landy” Frei so seine Gedanken gemacht und baute seine Mannschaft im Vergleich zum Samstags-Spiel um. Zur Überraschung vieler Zuschauer ließ er seinen zweitbesten Torschützen erst einmal auf der Bank und schickte den Sven Riese in die Startelf, der mit seiner Schnelligkeit die gegnerische Abwehr aushebeln sollte.Sein Kollege Armin Appelt setzte hingegen auf die gleiche Mannschaft wie gegen den SK Lauf. So musste Winterneuzugang Theo Fringelis, der aus privaten Gründen noch gegen Lauf fehlte auf die Bank.
Ein schönes Solo von Cemil Aydogmus (links).
Sebastian Baumann
Das Spiel begann pünktlich - vor allem für die Bucher Mannschaft, die sofort spielbestimmend war und den Gegner kaum zur Entfaltung kommen lies. Vach hingegen schien verspätet - zumindest gedanklich - auf dem Platz zu stehen. So war es nicht verwunderlich, dass der Favorit nach knapp sechs Minuten bereits in Rückstand war. Ein von Michael Hofmann von der rechten Seite getretener Freistoß segelte durch den Strafraum und Abwehrchef Thomas Reichel hielt die Rübe hin. Perfekter kann kein Auftakt sein. Warum danach aber die Bucher Mannschaft dann nicht weiter nach vorne spielte, wird wohl auf ewig Ihr Geheimnis bleiben. So fand Vach wieder zurück ins Spiel, wenn auch nur mit viel Glück. Ein Freistoß von der linken Strafraumkante sollte der Knackpunkt der Partie werden. Keeper Zitzmann im Bucher Kasten warnte noch seine Mannen mit einem “Ihr bleibt alle stehen” und musste doch die Murmel aus dem Netz holen. Michael Glaser war angetreten und fand die Lücke in der Mauer, so dass der Ball im kurzen Eck einschlug. Spätestens jetzt war Vach wach und legte nach. Immer wieder waren es Pässe auf die beiden Spitzen Cemil Aydogmus und Benjamin Pommer, die die Bucher Abwehr nie unterbinden konnte. Nachdem Klaus Fierus eine lange Flanke noch in den Himmel gejagt hatte, machte es sein Kapitän Benjamin Pommer wesentlich besser. Erneut war Cemil Aydogmus angespielt worden, narrte eine Reihe von Gegenspielern und fand im Keeper seinen Meister. Doch der Abpraller landete genau bei Pommer, der keine Mühe hatte zu vollstrecken. Knappe zehn Minuten später war das Spiel dann endgültig auf den Kopf gestellt. Ein langer Ball aus der Vacher Hälfte wurde länger und länger. Torwart Zitzmann wollte den Ball vor dem Strafraum weg köpfen und verschätzte sich komplett. So sprang der Ball über den Keeper, der mitgelaufene Aydogmus bewies seinen Torriecher und schob das Spielgerät ins verwaiste Tor. Buch war zu diesem Zeitpunkt vor allem in der Defensive gar nicht präsent und lag verdient hinten. Vielleicht wäre dann in der zweite noch so etwa wie Spannung aufgekommen, wenn denn Michael Hofmann getroffen hätte. Nach einer feinen Einzelleistung schoß er auf den Kasten, doch Keeper Felix Hörrlein fischte den Ball aus dem bedrohten Eck.
Hier wird Benjamin Pommer kurz vor der Pause noch einmal abgedrängt.
Sebastian Baumann
Wer jetzt gedacht hätte in der zweiten Halbzeit würde ein Bucher Fußballfeuerwerk abgebrannt werden, der sah sich getäuscht. Zwar hatten die Gäste Feldvorteile und auch den wesentlich größeren Ballbesitz, doch spätestens am Strafraum war Schicht im Schacht. Vach tat nur noch das nötigste und hatte in der zweiten Hälfte keine wirklich zwingende Chance mehr. Das langte aber auch gegen einen Gegner, der erst in den Schlussminuten so etwas wie Torgefahr ausstrahlte. So dauerte es bis zur 68. Minute bis sich so richtig etwas im Vacher Strafraum tat - und hätte der Schiedsrichter auf Elfmeter entschieden, dann wäre es mit Sicherheit noch einmal spannend geworden. So aber wertete Referee Michael Geiler den Tritt in die Hacken von Michael Hofmann als Ball gespielt und nicht als Foul, so sehr sich auch die Zuschauer über den verweigerten Pfiff aufregten. Immerhin in den letzten zehn Minuten ging es richtig rund im Strafraum der Heimelf. Nachwuchsmann Oliver Ell, der in der zweiten Hälfte eingewechselt wurde und für viel frischen Wind sorgte, setzte sich schön am linken Bucher Flügel durch und passte den Ball auch präzise nach innen, doch konnte der Ball gerade noch aus der Gefahrenzone geklärt werden. Wenig später kam Buch erneut gefährlich in Tornähe, doch statt zu schießen passten die Bucher Spieler immer wieder weiter bis die gute Möglichkeit vorbei war. Kurz vor Schluss dann die beste Chance der Gäste in der zweiten Hälfte. Ein langer Ball in den Strafraum wurde in “Uwe Seeler-Manier” aufs Tor geköpft. Felix Hörrlein zeigte seine ganze Klasse und fischte den Ball von der Linie. Beim Nachschuß wurde ein Bucher Angreifer gerade noch mit einem hohen Bein - zum Unmut der Zuschauer - gestört, so dass der Ball beim ehemaligen Vacher Rene Schumann landete, der den Ball an die Latte zirkelte. Danach war für den Bucher Kapitän Schluss, denn er musste wegen meckern mit der Ampelkarte vom Platz und wenig später pfiff der Schiedsrichter ab.
Vach kann so langsam aber sicher wieder für die BOL planen, Buch hingegen muss auf ein kleines Wunder hoffen, soll es denn mit dem Direktaufstieg klappen. Der Sieg ist verdient, auch wenn Vach nur zwanzig Minuten richtig Fußball gespielt hat. Buch hat es einfach nicht verstanden aus seinen Feldvorteilen Torchancen herauszuspielen.
Spielbericht eingestellt am 25.04.2011 23:34 Uhr