Am heutigen Mittwoch standen sich in Heßdorf zwei Tabellennachbarn gegenüber. Auf der einen Seite die Gäste, welche am Samstag zuvor mit 2:1 gegen den Titelaspiranten aus Vach gewonnen haben, auf der anderen Seite die „jungen Wilden“ der SpVgg, die am vergangenen Sonntag den Tabellenzweite aus Stein einen Punkt abluchsen konnten. Dementsprechend gingen beide Teams mit breiter Brust in das Spiel. Gästetrainer Wilhelm Satzinger musste auf seinen Mittelfeldstrategen Daniel Wolf verzichten. Für ihn rückte der wiedergenesene Johannes Bach in die Anfangsformation. Bei den Mannen von Coach Tino Alkov gab es ebenfalls eine Änderung. Spielführer Stefan Marxer kehrte endlich wieder ins Team zurück. Für ihn musste Jugendspieler Dominik Thiel auf der Bank Platz nehmen.
SpVgg-Abwehrspieler Tobi Gumbrecht (Grün 13) erwartet hier seinen Gegenspieler Jo Bach (schwarz) schon in des Gegners Hälfte
Armin Appelt
Pünktlich pfiff Landesligaschiedsrichter Stefan Mildenberger die Partie um 18h an. Beide Mannschaften tasteten sich erst mal gegenseitig ab. Die Gäste vom TV 48 übernahmen die Initiative und versuchten die tiefstehende Abwehrreihe der Heimelf zu knacken, doch sie schafften es nicht ernsthaft Torgefahr auszustrahlen. Die Dreierkette der Heßdorfer stand zu diesem Zeitpunkt sicher, doch die Bemühungen der Hausherren Richtung Erlanger Tor, waren so gut wie gar nicht vorhanden. Die zahlreichen Zuschauer fingen schon an sich zu langweilen, als sie endlich die erste Torchance in diesem Spiel zu sehen bekamen. Es dauerte aber bis zur 27. Minute, als nach einem groben Schnitzer des Erlanger Benedikt Meier der Heßdorfer Sebastian Bräunig den Ball bekam, einen Haken schlug und dann plötzlich völlig frei vor dem Tor der Erlanger auftauchte. Doch sein Schuss aus gut zwölf Metern halblinker Position strich über das Tor. Das war eine Art von „Hallo Wach“ für die Hausherren, die jetzt endlich mehr in das Spiel investierten. In der 32. Minute, nach einem Foul von Mario Nagel an der Sechzehnmetergrenze an Stefan Marxer, gab es zu Recht einen direkten Freistoß für das Heimteam. Freistoßspezialist Gerald Götz legte sich den Ball in Ruhe hin und versenkte die Kugel platziert ins Torwarteck. Gästetorhüter Jonas Dir, der zu erst einen Schritt in die Mauerecke macht, war dann machtlos. Kurz vor der Pause hätten die Hausherren den Sack schon zumachen können. Nach einem weiten Einwurf von Tobi Gumbrecht versuchte Sebastian Bräunig mit dem Kopf an den Ball zu kommen. Gleichzeit wollte Abwehrspieler Thomas Bittner mit dem Fuß den Ball klären. Beide erwischten den Ball nicht, doch der Erlanger Innenverteidiger traf dabei den Angreifer der Heßdorfer mit dem Fuß leicht an der Brust. Schiedsrichter Stefan Mildenberger suchte den Blickkontakt mit seinem Assistenten und dieser signalisierte ihm Foulelfmeter. Eine harte Entscheidung gegen die Gäste. Doch der Heßdorfer Florian Binder scheiterte vom Elfmeterpunkt am gut reagierenden Keeper Jonas Dir. So ging es mit der dann verdienten 1:0-Führung der SpVgg Heßdorf in die Kabine.
In der Halbzeit musste Gästecoach Wilhelm Satzinger seine Jungs erst mal aufwecken
Armin Appelt
Die Worte von Gästecoach Wilhelhelm Satzinger an seine Mannschaft zeigten Wirkung. Der TV 48 Erlangen war von Anfang an drin in der zweiten Halbzeit und drängte die Heimelf in die eigene Hälfte zurück. Es waren gerade mal drei Minuten gespielt, als nach einem abgefangenen Abstoß der Gäste der Ball zu Michael Schweikart kam, dieser direkt auf Christian Häring weiterleitete, doch dessen Schuss aus 16 Metern konnte Jens Geisler parieren. Das Spiel lief nur noch in eine Richtung, nämlich auf das Tor der SpVgg Heßdorf. In der 58. Minute musste wiederum Jens Geisler zwei Mal sein Können unter Beweis stellen. Erst lenkte er einen Kopfball von Jo Bach mit den Fingerspitzen über die Latte und im Anschluss an die folgende Ecke konnte er auch den Kopfball von Michael Schweikert sicher entschärfen. Danach war aber Schluss für den erfahrenen Torhüter der Gäste. Bei einer Abwehraktion bekam er das Knie vom Erlanger Stürmer Christian Häriimg unglücklich und unbeabsichtigt ins Gesicht. Nach minutenlanger Behandlung musste er dann mit Verdacht auf Jochbeinbruch aus dem Spiel genommen werden. Die Heßdorfer hatten keinen Ersatzkeeper parat und so streifte sich der bis dahin emsig spielende Mittelfeldakteur Mario Linsenmeyer das Torwarttrikot über. Für ihn kam der U19-Junior Steffen Büttner ins Spiel. Was aber folgte, waren wütende Angriffe der Erlanger. Der eingewechselte Hannes Decher brachte auf der rechten Seite enormen Druck ins Spiel des TV 48. So wie in der 73. Minute, als er von Michael Balle bedient wurde, rechts auf und davon ging und mit einer schönen Flanke auf den zweiten Pfosten Christian Häring bediente, der völlig freistehend mit seinem Schuss aus knapp acht Metern an Teufelskerl Mario Linsenmeyer scheiterte. Nur fünf Minuten später der nächsten Flankenlauf von Hannes Decher auf der rechten Seite. Wieder fand seine Flanke Christian Häring, der diesmal völlig uneigennützig für Michael Schweikert ablegte, doch dessen nicht so platzierter Schuss konnte Keeper Linsenmeyer wieder abwehren. Die Heßdorfer brachten den Ball nicht mehr hinten heraus und der ebenfalls eingewechselte Raphael Schwandner bediente den mitgelaufenen Johannes Bach, doch dieser schoss völlig freistehend aus gut 14 Metern rechts am Tor vorbei. In der 88. Minute landete ein Befreiungsschlag der Heßdorfer bei Stefan Bräunig, der allein auf den zu zögerlich rauslaufenden Torhüter der Erlanger, Jonas Dir, zulief. Doch statt den Abschluss zu suchen, wollte er den Keeper ausspielen, doch jetzt war der Erlanger Torhüter glänzend auf dem Posten und konnte den Ball mit einer Fußabwehr zur Ecke lenken. Die Gäste warfen in der vierminütigen Nachspielzeit noch mal alles nach vorne, doch mit Glück und Geschick verteidigten die Heßdorfer ihren 1:0-Sieg bis zum Schlusspfiff.
Ein am Ende schmeichelhafter dreifacher Punktgewinn für die Hausherren. Sie hatten in der zweiten Halbzeit außer der einen Chance von Sebastian Bräunig überhaupt nichts mehr vom Spiel und liefen nur noch ihren Gegenspielern hinterher. Der kämpferische Einsatz der jungen Truppe von Spielertrainer Tino Alkov stimmte aber zu 100% und so stemmten sie sich mit Erfolg gegen das drohende Unentschieden. Die Erlanger verschliefen die erste Halbzeit und hatten Glück, dass die Heimelf nicht mit einer 2:0-Führung in die Pause gehen musste. Dann steigerten sich die Gäste und berannten das gegnerische Tor enorm. Doch mit ihrer mangelhaften Torchancenauswertung brachte sie sich selbst um den verdienten Punkt. Es war kein hochklassiges Bezirksligaspiel, das ließ schon alleine der schlechte A-Platz nicht zu. Doch das Spiel stand bis zur letzten Minute auf des Messers Schneide und bot den zahlreichen Zuschauern Spannung bis zur letzten Minute.
Spielbericht eingestellt am 31.03.2011 00:28 Uhr