Der Pegnitzer Trainer Thomas Stock warnte seine Spieler vor dem Spiel, den Aufsteiger nicht zu unterschätzen („Wir müssen aufpassen, Hüttenbach ist gefährlich“), zumal er sie beim Heimspiel gegen die SpVgg Hessdorf (1:4) gar nicht so schlecht sah, wie es das Ergebnis vermuten ließe. Sein Gegenüber Joachim Müller, der für den rotgesperrten Julian Krause diesmal Dennis Loch in der Viererkette aufbot, meinte vor dem Spiel: Wir müssen überall versuchen, Punkte zu holen. In Pegnitz wird es enorm schwer, sie sind für mich der Top-Favorit auf die Meisterschaft. Wir werden mit einer geordneten Defensive beginnen“.
Die Rollen schienen klar verteilt: Auf der einen Seite der favorisierte Gastgeber im bewährten 4-4-2-System mit einem 5:0-Auftaktsieg gegen den Post SV Nürnberg im Rücken, auf der Gegenseite ein mit zwei Niederlagen denkbar ungünstig in die Saison gestarteter Liganeuling.
Schnelle überbrückte die SpVgg in der ersten Halbzeit das Mittelfeld und führte nicht unverdient nach acht Minuten
Ralph Strobl
Die erste Chance des Spiels hatten auf einem genialen Rasen die Gastgeber, als Stürmer Christopher Schraml mit einem Kopfball am starken Hüttenbacher Torhüter Mario Scharrer scheiterte (4.). Doch zum 0:1 köpfte auf der Gegenseite Matthias Gruner ein, der einen Eckball von Manuel Scharrer aus etwa acht Metern unhaltbar versenkte. Der Pegnitzer Trainer reagierte sauer, forderte seine Abwehr zum Aufwachen auf und schickte frühzeitig Auswechselspieler zum Warmmachen ... Der Aufsteiger stand gut gestaffelt und versuchte mit schnellen, fast schon überfallartigen Kontern auf seine zwei beweglichen und leichtfüßigen Stürmer Nadelstiche gegen die kopfballstarke Pegnitzer Viererkette zu setzen. Das Pegnitzer Spiel war vor allem in den ersten 30 Minuten viel zu statisch - mit zu wenig Laufbereitschaft und Überraschungsmomenten ausgestattet. Zudem wurden gute Chancen durch Patrick Jordan (15.) und Daniel Abraham (24.) leichtfertig ausgelassen. Erst als Daniel Abraham eine Jordan-Ecke ins Tor verlängerte (31.) war der Bann durch eine Standardsituation gebrochen. Danach lief die ASV-Maschinerie besser, doch Schramls Kopfball aus fünf Metern lenkte der SpVgg-Keeper noch über die Latte (35.).
Johannes Thummert, der in der Halbzeit ausgewechselt wurde, gegen den einzigen Hüttenbacher Torschützen Matthias Gruner (in der 75. Minute mit Gelb-Rot vom Platz).
Ralph Strobl
Anscheinend war der Pegnitzer Trainer nicht nur mit dem Ergebnis zur Halbzeit, sondern auch mit einigen Spielern nicht zufrieden. Denn für Emanuel Schöne und Johannes Thummert kamen nach dem Seitenwechsel Michael Zeilmann und Maximilian Held auf Feld. Der ASV versuchte mit kontrolliertem und druckvollem Spiel, Torchancen gegen die nun nachlassenden Gäste heraufzubeschwören. Glück für die Gastgeber, dass ein angebliches Foul an Florian Müller (sogar die Pegnitzer gaben zu, dass der Ball gespielt wurde) zu einem Foulelfmeter führte, den Daniel Abraham verwandelte: 2:1 (64.).
Aufgrund der Feldvorteile war der Führungstreffer – wenn auch durch den SR-Pfiff begünstigt – verdient und richtungsweisend für das Spiel. Für die Gäste (die sechs gelbe Karten kassierten, die Heimelf keine einzige) wäre aber noch genügend Zeit gewesen, mindestens einen Zähler zu holen. Doch die Überlegenheit und anscheinend auch konditionelle Vorteile des Vorjahres-Dritten waren zu deutlich. Die SpVgg konnte sich bei ihrem bravourösen Torhüter Mario Scharrer bedanken, dass die Niederlage nicht noch höher ausfiel, nachdem Torschütze Matthias Grüner überflüssig wegen Reklamierens Gelb-Rot erhielt (75.). Der eingewechselte Tobias Dahl schoss aus wenigen Metern freistehend haarsträubend vorbei (72.), Daniel Abraham scheiterte zwei Mal fast schon kläglich am reaktionsschnellen Torhüter (79./80.). Da war das 3:1 per Kopfball am Fünfmeterraum durch Abraham nach schöner Links-Flanke von Jordan fast schon kein Grund zum Jubeln mehr. Die nun geschlagenen und tapferen Gäste, die sich mehrfach über den Schiedsrichter beschwerten, probierten es in der Schlussphase noch mit zwei Fernschüssen, aber ohne Fortune (Tondo/81., Kapitän Andreas Gruner/86.).
Der ASV Pegnitz tritt am Sonntag, 15. August, um 15 Uhr beim hochgehandelten und gut verstärkten Aufsteiger TSV Röttenbach/ERH an. Danach folgt das Zeltkirwa-Heimspiel am Samstag, 21. August, um 16 Uhr gegen den Vorjahres-Vierten SpVgg Erlangen. Die Hüttenbacher sind am Wochenende spielfrei und spielen dann am Sonntag, 22. August, um 15 Uhr beim TSV Burgfarrnbach.
Spielbericht eingestellt am 11.08.2010 00:24 Uhr