Vor einer Rekordkulisse mit ca. 350 Zuschauern in Zirndorf empfing der ASV Zirndorf mit nur einem Punkt Rückstand den amtierenden Tabellenführer Dergah Spor Nürnberg. Ein richtiges Spitzenspiel war angerichtet. Beide Mannschaften trafen sich einanhalb Stunden vor Spielbeginn in Zirndorf um sich auf das so wichtige Duell gut vorzubereiten. Beide Mannschaften hielten an ihren Erfolgssystemen aus den letzten Spielen fest. Zirndorf spielte mit einem 4-5-1 und Dergah Spor begann mit ihrem bekannten 4-4-2. Doch kaum auf die Uhr gesehen, pfiff Schiedsrichter Hans Alt das Topspiel pünktlich um 15:00 an der Will Knapp Sportanlage in Zirndorf an.
Sauber lässt der Zirndorfer Dominik Cortus seinen Gegenspieler stehen. Zu selten konnten die Zirndorfer ihre Zweikämpfe gewinnen.
Christian Dotterweich
Die Zirndorfer begannen sehr nervös und hatten kaum Struktur in ihrem Aufbauspiel nach vorne. Ganz anders Dergah Spor, die Türken waren von Anfang an voll im Spiel. Sie machten das Spiel sehr eng und provozierten somit Abspielfehler der Zirndorfer. Doch die erste Großchance konnten die Zirndorfer verbuchen als in der 8. Minute der Toptorjäger Alin Marita mit schon zwölf Treffern eine Flanke von Florian Schuster knapp verpasst. Drei Minuten später kam doch Dergah Spor zum Zug. Nach einem Foul von Lauermann 20 Meter in halb rechter Position vom ASV Gehäuse war es Ersoy Sezer, der den Freistoß von Volkan Aydogda an die Hand des glücklosen Lauermann köpft. Hans Alt pfiff folgerichtig Handelfmeter für Dergah Spor. Kapitän Volkan Aydoga verwandelte diesen souverän gegen den ASV Keeper Stefan Lösel. Gleich nach dem Gegentreffer war der ASV bemüht um Ordnung, allen voran ihr Kapitän Florian Schuster. Genau dieser musste nach einer unglücklichen Situation, als er bei einem Kopfball auf die Füße von Thomas Bayreuther landete, ausgewechselt werden. Er verdreht sich so den Fuß, dass er unter keinen Umständen weiterspielen konnte. Die Auswechslung verkrafteten die Zirndorfer schwer, da der bemühte Alexander Dietz den starken Kapitän nicht richtig ersetzen konnte. Dies nutze Degah Spor um wieder richtig fahrt aufzunehmen, so war es Ersoy Sezer, der nach guter Flanke alleine auf Stefan Lösel zu lief, aber nicht die Nerven behielt, im Nachschuss scheiterte auch noch Volkan Aydogda. Doch die Zirndorfer bekamen in dieser Phase den Ball einfach nicht aus ihrer Hälfte heraus, so war es nach Neuaufbau diesmal Emre Gürses, der per Kopf an dem immer stärker werdenden Lösel scheiterte. Daraufhin schickte Trainer Turgay Karali seine komplette Bank zum Warmmachen, als Signal: wer jetzt nicht trifft, kommt raus. Dies spornte seine Schützlinge noch mehr an, die Druckphase der Türken war eingeläutet. Dergaha Spor machte die Räume sehr eng für Zirndorf und so war es Dietz, der in der Vorwärtsbewegung für die Bibertstädter den Ball nach versuchtem Abspiel nicht richtig traf und somit einen Konter der Gäste einleitete. Dieser wurde in der 39. Spielminute vom zweiten Toptorjäger Akin Bölük mit seinem schon elften Treffer perfekt vollendet, als er aus abseitsverdächtiger Position alleine auf Lösel zu läuft und diesen gekonnt ausspielt. In der 44. Minute war es dann der erste etwas gefährliche werdende Schuss der Zirndorfer von Alin Marita, der aber jedoch Trainer und Torwart Turgay Karali nicht vor schweren Aufgaben stellte. Zur Halbzeit geht die Führung total in Ordnung, die Türken begeisterten durch ihre klasse Defensive und durch ihre starken Konter. Die Zirndorfer waren insgesamt zu harmlos im Spiel nach Vorne.
Ein Wirbeelwind vor dem Herrn. Der junge Akin Bölük sorgte auch in Zirndorf für mächtig Stimmung, holte den Elfmeter raus und schoss das zweite Tor selbst!
Christian Dotterweich
Als die zweite Hälfte begann, dachte noch kein Zuschauer daran, dass er heute eine etwas länger Bezirksligapartie zu sehen bekommen wird. Beide Mannschaften begannen mit der gleichen Elf. Dergah Spor versuchte gleich wieder zu Beginn das Heft in die Hand zu nehmen. So war es wieder Akin Bölük, der diesmal im klaren Abseits zurück gepfiffen wurde, aber sonst wieder alleine auf das Zirndorfer Tor gelaufen wäre. Der erst 18-jährige Toptorjäger der Türken machte echt ein klasse Spiel. Er war immer mehr im Fokus, als er in der 52. Minute wieder scharf am Abseits knapp übers Tor vergab. Doch nach den besagten beiden Situationen der Gäste waren es wieder die Bibertstädter, die jetzt immer besser ins Spiel kamen. Christoph Nieszery, der vom Erzrivalen TSV Zirndorf kam, ließ in der 55. Minute aus gut 18 Metern einen guten Wachschuss über das Tor der Türken los. Doch nach dieser Aktion, war es Ayhan Bilic, der im Fokus stand. Der erst fünf Minuten zuvor eingewechselte Spieler stoß so unglücklich mit einem Mitspieler zusammen, dass er so stark blutet und er fast acht Minuten behandelt wurde. Anschließend wurde der Sanitäter gerufen und er sofort ins Krankenhaus gefahren. Wir wünschen auf diesem Wege Ayhan Bilic gute Besserung. Insgesamt reihte sich nun ein Foul an das andere, das immer kurze Pausen zur Folge hatte. Was besonders aufgefallen ist, dass bei Dergah Spor die Verteidigung schon bei den Stürmern beginnt. Durch klasse Laufarbeit beider türkischen Stürmer war es sehr schwer für die Zirndorf nach vorne zuspielen. Als in der Vorwärtsbewegung wieder die Zirndorfer den Ball verlieren, waren es auf einmal drei Spieler von Dergah Spor gegen einen ASV Spieler, die es nicht schafften, den Ball im Tor unterzubringen. Danach erhöht Zirndorf immer mehr die Zweikampfbereitschaft. Die Zeit rannte den Zirndorfern davon, so wurde das Spiel zum Ende hin immer hektischer. Die Bibertstädter schoben ihr komplettes Spiel weiter nach vorne und erspielten sich richtig gute Chance wie die Nummer Zehn von Zirndorf Giacomo Goff, der in der 80. Minute mit einem guten Kopfall den starken Spielertrainer Turgay Karali prüfte. Jetzt spielte sich alles nur noch in der Hälfte der Türken ab, dies ließ aber Raum für Konter. So war es Emmanuell Romeo, der nach guter Flanke von Bölük über den Ball semmelt. So sahen die Zuschauern fortan eine turbulente Schlussphase. Es ging nun hin und her, ASV machte Druck und Dergah Spor kontert. Als Schiedsrichter Hans Alt zehn Minuten Nachspielzeit anzeigte, merkte man kleine Unsicherheiten bei den Türken. Schiedsrichter Hans Alt entschied zum Ende hin öfters fragwürdig, wie in der 94. Minute als Markus Beckstein mit der Hand als letzter Mann nach verünglückter Ecke der Bibertstädter klärte. Hier gab es nur gelb für Beckstein, obwohl Hans Alt die rote Karte hätte zeigen müssen. Eine Minute später hatte Dietz die größte Chance zum Anschlusstreffer, als er nur den Pfosten traf. Zwei Minuten später war es der Schlussmann der Türken Turgay Karali, der den Sieg mit einer überragenden Parade festhielt. Schuss kam wieder von Alexander Dietz, der es aus fünf Meter einfach nicht schaffte. So waren es nervenaufreibende drei Punkte für Dergah Spor, die in Summe der Chancen und aufgrund der ersten Halbzeit voll in Ordnung gehen.
Die Zuschauer sahen eine wirklich spannende Bezirksligapartie auf wirklich gutem Niveau. Dergah Spor Nürnberg hat jetzt seine Tabellenführung weiter ausgebaut und hat nun vier Punkte Vorsprung auf die Bibertstädter. Aber wie wir wissen ist die Saison noch lang, es kann noch alles passieren.
Spielbericht eingestellt am 03.10.2009 22:06 Uhr