von Tobias Schneider, Fränkischer Tag
So etwas hatte Stephan Schleiwies auch noch nicht erlebt. Da trudelte der Ball in Richtung Torauslinie, ein Laufer, der sich dort aufwärmte, wollte das Spiel schnell machen und den Ball seinem Torhüter zuspielen. Er stand dabei aber einen halben Meter im Feld, der Ball war also noch nicht im Aus. Und zur Verwunderung vieler deutete der Schiedsrichter auf den Elfmeterpunkt. „Diese Auslegung war mir völlig neu“, so der TSV-Trainer. Zur Saison 2016/2017 wurde das Regelwerk allerdings überarbeitet, mit entsprechenden Passagen, dass es direkten Freistoß gibt, wenn ein Ersatzspieler, ein ausgewechselter Spieler, ein des Feldes verwiesener Spieler oder ein Mannschaftsoffizieller ohne Genehmigung des Referees den Platz betritt und ins Spiel eingreift. Erfolgt dieser Eingriff, wie in diesem Spiel geschehen, im Strafraum, dann gibt es einen Strafstoß. Für Kirchehrenbach war es also die große Gelegenheit, die Partie in der 76. Minute zum 2:2 auszugleichen. Doch Christian Städtler versagten die Nerven, sowohl bei der Ausführung als auch beim Nachschuss.
Im Gegenzug erhöhte Dominik Hofmann auf 3:1 (77.). Als Philipp Eismann nur zwei Minuten später nach einer Notbremse die Rote Karte sah, war die Partie entschieden. In den Schlussminuten erhöhten die Hausherren durch einen Doppelpack von Daniel Rothaar (88./90.) noch auf 5:1. So hoch hätte Kirchehrenbach aber nicht verlieren müssen, ganz abgesehen vom verschossenen Elfmeter. Nach einer Tiefschlafphase zu Beginn und einem schnellen 0:2 – es trafen Rothaar (6.) und Simon Kneisel (18.) – fing sich Kirchehrenbach und kam zu hochkarätigen Chancen. Erst wurde der Schuss von Christian Dorsch auf der Linie geklärt, dann traf er nur den Pfosten.
Zur Pause musste Fabio Schleiwies angeschlagen runter, mit Michael Meier kam die einzige Wechseloption ins Spiel. Für den 1:2-Anschluss sorgte Michael Wagner, der ja eigentlich Torhüter ist, aufgrund der Personalnot aber im Mittelfeld ran musste. In der 51. Minute bugsierte er einen Städtler-Freistoß in die Maschen (51.), die Partie war wieder offen – bis zur Elfmeterszene und dem kurz darauf folgenden 1:3. „Wir haben das nach einer halben Stunde sehr ordentlich gemacht, aber die Chancen nicht genutzt. Vor dem Kasten war Lauf eiskalt, das hat diesmal den Unterschied ausgemacht“, so Schleiwies.
Spielbericht eingestellt am 30.11.2017 11:03 Uhr