Ein Blick auf die Tabelle versprach ein spannendes Spiel. Der ATSV brauchte den Dreier, um Anschluss an die Spitzengruppe zu halten und Cagri Spor, um wieder an die Nichtabstiegsplätze zu kommen. Der ATSV konnte in den letzten Spielen keine Konstanz aufweisen, aber auch die Nürnberger hatten nur eines der letzten fünf Spiele gewinnen können, dieses dafür letztes Wochenende gegen den unangefochtenen Tabellenführer. Die Erlanger waren also gewarnt, dass das Team von Aydin Dursun auch hier etwas holen wollte, auch wenn die letzten direkten Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften kein gutes Omen verhieß - 0:14-Tore und in allen drei Spielen eine Niederlage gegen die Erlanger.
Rafael Hinrichs (rot) konnte in dieser Szene gerade noch vor Ercin Cavus (blau) klären.
Alexander Gross
Der ATSV begann gut, verteilte die Bälle in Bayern-Manier und ließ den Gegner laufen. Das deutliche Plus an Ballbesitz brachte ihnen aber anfangs nichts, da Cagri gut stand. Und diese kamen mit jeder verstrichenen Minute besser ins Spiel und begannen oft schon früh in der gegnerischen Hälfte anzugreifen. Durch die erste ATSV-Chance fiel dann aber das Tor. Nach einem Freistoß flog eine Kopfballverlängerung zu Hannes Wirth und dieser hatte das Auge für seinen besser stehenden Mitspieler und legte diesem den Ball schön zurück. Andre Baum ließ sich diese Gelegenheit nicht entgehen und drosch den Ball direkt in die Maschen zum 1:0. Daraufhin baute der ATSV immer mehr ab und zog sich weiter in die eigene Hälfte zurück. Die Nürnberger kamen dadurch zu viel Ballbesitz, hatten aber große Probleme, durch die gut gestaffelte ATSV-Abwehr zu kommen. Cagri-Käpitan Ercin Cavus versuchte die Seinen mehr mitzureisen, aber oft stand der vorbildlich kämpfende Kapitän auf verlorerem Posten. Wer vorne seine Chancen nicht reinmacht, bekommt oft dann hinten eins rein und genau das wäre beinahe auch passiert. Gespielt waren gerade knapp mehr als eine halbe Stunde, als Torhüter Enes Celik einen Erhardt-Schuss nach vorne abklatschen ließ, aber Glück hatte, weil Simon Exner den Ball aus fünf Metern übers Tor schoss. Daraufhin waren die Nürnberger wacher, kamen aber zu keinen nennenswerten Torchancen.
Intensive Zweikämpfe prägten das gesamte Geschehen zwischen beiden Teams.
Alexander Gross
Der ATSV kam hochmotiviert aus der Pause, genau wie ein Fan, der laut "Mach ma'n Sack zu" rief und genau das wollte der ATSV auch machen. Durch schnelles Direktpasspiel ging es nach vorne, doch es fehlte meistens der bekannte "letzte Pass" und so war der ATSV zwar wieder besser, aber kam zu keinen gefährlichen Chancen. Das sollte sich rächen. Nicht einmal drei Minuten brauchten die Nürnberger, um das Spiel zu drehen. In der 59. Minute war es Serhat Ülkü, der einen Fehler der ATSV-Abwehr gnadenlos ausnutzte und den Ausgleich erzielte. Sven Hendel dann mit einem Schuss in den Himmel aus 40 Metern, der sich erst wieder vor dem ATSV-Tor senkte und die Latte erwischte, eine bewundernswerte Vorlage für Ramazan Yüce, der am schnellsten aus dem Staunen kam und zur Führung einschoss. Der ATSV war davon kein bisschen geschockt und glich direkt im Gegenzug wieder aus. Eine von einem Nürnberger unfreiwillig verlängerte Flanke ließ Torhüter Enes Celik am Ball vorbeispringen, der landete nach einem Aufsetzer bei Simon Erhardt, der ihn ins Tor köpfte, wo er knapp hinter der Linie von einem Verteidiger noch geklärt wurde. Der gut postierte Schiedsrichter gab das Tor. In der Folgezeit wirkten die Nürnberger platt und der ATSV gab nochmal alles, doch meistens verhinderten Fehlpässe im Aufbauspiel wirkliche Torchancen.
Spielbericht eingestellt am 25.11.2012 21:28 Uhr