Vierzehnter gegen den Elften. Ein Kellerduell also zwischen dem ASV Fürth und der SpVgg Heßdorf, die in den letzten Wochen eine kleine Schwächephase hatte und endlich wieder siegen musste. Wäre nicht der überraschende Sieg gegen den TV 1848 gewesen, dann stünde die SpVgg schon mit einem Bein auf einem Abstiegsplatz. Fürth hatte allerdings auch nichts geholt in den letzten Wochen - abgesehen von dem Coup gegen Spitzenreiter Schwaig. Es war auch ein Duell der Systeme. Denn während die Heimelf mit einer klassischen Dreierkette agierte, hatte Heßdorfs Interimstrainer Gerald Götz, der seinen Chef vertreten musste, eine Viererkette aufgeboten. Die Partie wurde geleitet von Schiedsrichter Wolfgang Reich, der gleich einmal fünf Minuten früher anpfiff - kurz nachdem der prasselnde Regen aufgehört hatte.
Wieder setzt sich Alexander Pfarherr durch, dieses Mal gegen Marco Nagel.
Sebastian Baumann
Die meist diskutierte Szene war kurz vor der Halbzeit passiert. Detlef Schuller soll dabei Marco Nagel von den Beinen geholt haben und so gab es Elfmeter für die Gäste. Den fälligen Strafstoß setzte Stefan Marxer dann erst an die Latte, um danach eine Wiederholung geschenkt zu bekommen. Denn ein Fürther soll zu früh in den Strafraum gelaufen sein. Im zweiten Versuch verwandelte dann Marxer zum Ausgleich. Aber der Reihe nach. Es hatte eigentlich gut begonnen für die Gäste, die gleich durch Steffen Büttner ein riesen Ding hatten. Doch der Mittelfeldspieler vergab die Gelegenheit und fand seinen Meister in Keeper Gerxhaliu. Auf der Gegenseite war es immer wieder Alexander Pfarherr, der für Gefahr sorgte und gleich eine Doppelchance hatte. Mit dem Stürmer der Heimelf hatte die Gästedefensive die meisten Probleme. Denn Pfarherr ließ sich immer wieder geschickt fallen und bekam deutlich zu viel Platz von der Defensive der Spielvereinigung. Ähnlich war die Siatuation mit seinem Sturmpartner Mario Fisciano, der auf der linken Seite wirbelte. Langsam aber sicher wurde das Spiel der Hausherren dann auch immer zielstrebiger. Lohrer schoss drüber, Fiscino scheiterte an Heinlein, den Nachschuss klärten die Heßdorfer mit Ach und Krach auf der Linie und Pfarherr vergab auch eine schöne Chance, als er den Ball knapp übers Kreuzeck donnerte. Dabei hatte Heßdorf auch gute Möglichkeiten, vergab diese aber leichtfertig. Einmal war es Fabian Straub, der den Ball nicht richtig traf und dann spritzte Stefan Marxer in einen Ball und schloss fast schon kläglich ab, denn der Ball ging ins Nichts. So war es nicht verwunderlich, dass die Heimelf irgendwann jubeln durfte. Nach einer feinen Kombination war es dann Kapitän Christian Ziegler, der den Ball genau in den Knick setzte. Ein herrlicher Treffer Marke Sonntagsschuss. Danach ließ die Heimelf sichtlich nach, bis zu besagtem Elfmeterpfiff.
Auch dieser Kopfball das Heßdorfer Kapitäns Tobias Gumbrecht brachte nichts ein.
Sebastian Baumann
Heßdorf kam besser aus der Kabine und hatte auch gleich zwei Schusschancen durch Daniel Vogel. Danach wachte die Heimelf wieder auf und hatte ebenso zwei Gelegenheiten. Einmal klärte Keeper Heinlein gegen Alexander Pfarherr, dann gegen Tim Weyherter. Wenig später zog dann Thorsten Klaski nach einer Ecke ab und fand auch seinen Meister im Keeper der Gäste. Nur zwei Zeigerumdrehungen später musste urplötzlich Marco Nagel mit der Roten Karte vom Feld. Mario Fisciano war im Strafraum angespielt worden und scheiterte im ersten Versuch an Heinlein. Marco Nagel war mitgelaufen, grätschte und bekam den Nachschuss im Liegen halb an die Schulter und halb an den Arm. Der Referee wertete dieses Vergehen mit der Roten Karte und gab Elfmeter, den Patrick Lohrer humorlos verwandelte. Eine harte Entscheidung des Schiedsrichters, der damit die Gäste doppelt bestrafte. Während die Heimelf nun nur noch sporadisch - beispielsweise mit einem schönen Freistoß durch Pfarherr - zu Chancen kam, die aber hochkarätig waren, versuchte die SpVgg den Rückstand in Unterzahl zu drehen. Doch zu harmlos agierten die Aischgründer. Ganz anders der ASV. Fisciano legte nach feinem Solo zu seinem Sturmpartner Alexander Pfarherr ab, der keine Mühe hatte, zu vollenden. Zwar schoss der eingewechselte Nachwuchsmann Julian Leitner nach schöner Marxer-Vorarbeit noch den Anschlusstreffer. Doch der kam zu spät. Zu diesem Zeitpunkt stand im Übrigen schon ein anderer Referee am Feld. Hautptschiedsrichter Wolfgang Reich hatte Probleme mit dem Oberschenkel und gab nach einer kurzen Unterbrechung auf. So musste der Linienrichter übernehmen und ein neutraler Referee unter den Zuschauern übernahm dessen Part.
Mit dem Sieg hat der ASV Fürth einen wichtigen Schritt gemacht im Kampf um den Klassenerhalt. Für Heßdorf sieht es immer noch positiv aus, denn Mitkonkurrent Cagrispor verlor zeitglich in letzter Minute gegen die SpVgg Erlangen und bekam nach dem Siegtreffer der Erlanger auch noch zwei Rote Karten. Es ist also aus Gästesicht nicht viel passiert - allerdings müssen sowohl Heßdorf als auch Fürth ihre Hausaufgaben machen und eben auch wieder Spiele gewinnen. Wie es geht, hat Fürth gezeigt. Beide Kontrahenten haben es zudem noch selber in der Hand, den Klassenerhalt gegen direkte Konkurrenten klar zu machen.
Spielbericht eingestellt am 11.04.2013 00:10 Uhr