von Günther Grimm
In einem hochdramatischen und temporeichen Fußballspiel bestätigten beide Mannschaften, dass sie zu Recht auf Spitzentabellenplätzen stehen. War die erste Halbzeit noch von taktischen Zwängen geprägt, legte sich dies in der zweiten Halbzeit nach dem Führungstreffer der Gäste und es wurde neben den sieben Treffern alles geboten, was das Fußballerherz begehrte.
Die Gäste spielten von Beginn an ein aggressives Pressing und erschwerten den Schwaigern dadurch den von ihnen sonst gewohnten Spielaufbau. Dennoch kamen die Gastgeber in der zehnten Minute zu ihrem ersten Hochkaräter. Waldmann wird zehn Meter nach der Mittellinie bei einem Abwehrpass angeschossen und macht sich auf den Weg in den Strafraum, legt den Ball auf Christoph Weber zurück und der sucht, statt selbst abzuschließen den auf links mit gelaufenen Csiszar, der aber den Ball nicht richtig trifft und Hildebrand im Tor noch eingreifen lässt. Elf Minuten später setzt sich Csiszar auf links durch, überflankt die ATSV-Abwehr, doch der mitgelaufene Weber setzt den schwierig zu nehmenden Ball über die Latte. Schon acht Minuten darauf muss Kapitän Lorenz einen von Zeilinger getretenen Nachschuss von der Linie kratzen. Und dann drei Minuten vor dem Halbzeitpfiff beinahe die Führung für die Gäste. Rutte spielt einen Abstoß genau zwischen seine Abwehrspieler, Söllmann spritzt dazwischen und steht alleine vor dem Schwaiger Keeper, der seinen Fehler nun wieder ausbügelt.
In der 54. Minute dann doch die Führung für die Gäste. Ein weiter Abwehrschlag landet bei Christoph Zeller, der dann das Laufduell gegen seinen Abwehrspieler gewinnt, Rutte kommt trotz der Präsenz seines Abwehrkollegen aus dem Kasten und Zeller spitzelt den Ball von der Strafraumkante ins Tor. Doch Schwaig schlägt umgehend zurück. Im Halbfeld rechts wird ein Freistoß schnell auf den Außenverteidiger Lorenz ausgeführt, der dringt in den Strafraum ein und gegen seinen Kracher ins lange Eck ist kein Kraut gewachsen.
Nun nimmt die Partie so richtig Fahrt auf und wird zudem auch bissiger geführt, so dass Schiri Doneff mehr Farbe ins Spiel bringen muss, aber auch mit seinen Entscheidungen nicht immer auf beiden Seiten Befürworter findet. Und wieder gehen die Gäste in Führung. 63 Minuten sind gespielt, als ATSV-Sturmführer Georgiev einen präzisen Pass in die Nahtstelle der Innenverteidigung Schwaigs erhält, sich blitzschnell dreht und aus 16 Metern abschließt. Und wieder schlägt Schwaig bärenstark zurück. Meyer spielt einen hohen Pass auf Opcin, der mit der Brust annimmt, aus der Luft auf Weber weiterleitet und der wiederum Hildebrand keine Chance lässt. In der 68. Spielminute streicht ein gefährlicher Freistoß über Ruttes Kasten und wie es die Chronologie des heutigen Spieles verlangt, geht der ATSV wieder in Führung. Der junge Keeper Rutte touchiert einen Erlanger Stürmer, der den ins Toraus rollenden Ball so wie so nicht erreicht hätte. Aber die Konsequenz war Strafstoß, den sich der kurz zuvor eingewechselte Stefan Steiner in der 77. Minute nicht entgehen ließ. Und wieder ließ der Ausgleich nicht lange auf sich warten. Der eingewechselte Ingo Platschek flankte in der 82. Minute von rechts auf den Schwaiger Topgoalgetter Weber, der den Ball mit der Brust annimmt und dann aus der Luft unter die Latte nagelte. Doch was in der 86. Minute ablief versetzte die anwesenden Zuschauer, zumindest die Schwaiger, in ungläubiges Staunen. Der begnadete Dribbler Jens Zitting ließ fünf gestandene Bezirksligaspieler wie Akteure einer
Schülermannschaft auf engstem Raum einfach stehen, flankte Millimetergenau auf Schwaigs Sturmtank Fabian Waldmann und der lochte wuchtig mit dem Kopf zum Siegtor ein.
Die Schwaiger Mannschaft hat heute mit einem gleichwertigen Gegner ein Spiel abgeliefert, das mit Sicherheit Werbung für den Amateurfußball war.
Spielbericht eingestellt am 08.10.2012 00:27 Uhr