Unter unterschiedlichsten Vorzeichen stand das Erlanger Derby zwischen dem BSC und der Spielvereinigung aus Erlangen. Für die Gäste um Trainer Bernd Fuchsbauer zählte natürlich nur ein Sieg, es fehlten aber Collin Diederichs, David Schulte, Jorge Mühlhan und die Torhüter Janu Pösold und Jörg Körner. Ganz anders sah es hingegen für die Heimelf aus. Trainer Alban Bllaca dürfte sich gegen den haushohen Favoriten und Aufsteiger nicht zu viel ausgerechnet haben, es fehlte unter anderem Sturmhoffnung Erkan Martin. Dennoch war man seitens der Gastgeber natürlich heiß auf die ersten Punkte, die couragierte Leistung gegen den SG Nürnberg/Fürth vergangenes Wochenende diente zusätzlich als Motivationsschub.
Die wenigen Entlastungsangriffe des BSC wurden meist über Burak Önen (links) vorgetragen. Lukas Herrmann versucht dazwischen zu gehen.
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Die Partie begann für die tiefstehende Heimelf jedoch alles andere als optimal. Bereits nach fünf Minuten spielte Dominik Beier Joschka Kissel frei, der im Eins-gegen-Eins Torwart Hinz überwinden konnte und die Euphorie der BSC Fans schon früh dämpfte. Auch in der Folge bestimmte die Spielvereinigung das Geschehen. Geduldig ließ man Ball und Gegner laufen und lauerte auf seine Chance. Zwei Mal Martin Grosch und Christian Müller hätten die Führung bereits einige Minuten später ausbauen können, etwas Pech im Abschluss sowie BSC-Schlussmann Hinze verhinderten Schlimmeres. In der 23. Minute war es aber dann wieder soweit, diesmal durch einen Strafstoß. Christian Merckel drang in den Strafraum des Gastgebers ein und wurde unsanft zu Fall gebracht. Den fälligen Strafstoß verwandelte Martin Grosch etwas glücklich zum zwischenzeitlichen 2:0 für den Gast. Und die nächsten Möglichkeiten ließen nicht lange auf sich warten. Keine Minute später fand sich Christian Müller allein vor dem BSC-Tor wieder, sein „halb Pass - halb Schuss“ ging aber deutlich am Tor vorbei. Fünf Minuten später machte es dann Joschka Kissel besser. Einen weiten Ball von Beier erreichte der „Spieli“-Torjäger eher als der herauseilende Torwart Hinze. Vor dem leeren Tor bewahrte der Angreifer die Nerven und schob überlegt ein. Wieder fünf Minuten später klingelte es erneut. Christian Merckel schlug eine platzierte Flanke aus dem Halbfeld, Martin Grosch setzte sich im Kopfballduell gegen Torwart Hinze durch und markierte so seinen zweiten Treffer an diesem Abend. Leider stellte die Spielvereinigung ab diesem Zeitpunkt seine Offensivbemühungen zunehmend ein, man verwaltete das Ergebnis und war jederzeit Herr der Lage. Die Heimelf war zwar bemüht, auch spielerisch zum Erfolg zu kommen, kam aber selten vor das Gehäuse von Spieli-Schlussmann Uwe Kellner. Lediglich lange Bälle sorgten ab und an für Entlastung. Als dann die meisten der Zuschauer schon mit dem Pausenpfiff rechneten, eroberte sich Joschka Kissel nochmals den Ball und konnte sich gegen seine Bewacher durchsetzen. Im Eins-gegen-Eins mit BSC-Keeper Hinze war sein Abschluss aber nicht genau genug, es blieb beim 0:4 aus Sicht der Hausherren.
Wieder Joschka Kissel, der versucht, einen hohen Ball mit der Brust zu stoppen.
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Auch in der zweiten Halbzeit bot sich den Betrachtern das selbe Bild. Die Spieli beherrschte das Geschehen, ließ weiterhin kaum Chancen zu und verwaltete den deutlichen Vorsprung abgeklärt. Leider kreierte man offensiv nun deutlich weniger Möglichkeiten, hinsichtlich der Vier-Tore-Führung und der weiterhin eher defensiv eingestellten Heimelf aber nicht unbedingt unverständlich. Höhepunkte waren somit eher spärlich gesät, Christian Merckel und Rückkehrer Marco Müller hatten Gelegenheiten, beide brachten aber nichts ein. Auch die Heimelf sorgte in Minute 70 für einen Höhepunkt, als Daniel Rösch per Ampelkarte für sein zweites Foulspiel vorzeitig zum Duschen geschickt wurde. Als wohl kaum noch jemand mit einem Treffer in der zweiten Spielhälfte gerechnet haben dürfte, war es der eingewechselte Maximilian Machold, der aus spitzem Winkel zum 0:5-Endstand traf. Alles in allem also ein verdienter Sieg für den Aufsteiger, dessen Überlegenheit über die gesamten 90 Minuten deutlich wurde. Lediglich eine zweite Hälfte im Sparmodus sorgte dafür, dass es für die Heimelf keine deutlichere Niederlage wurde, einen hervorragenden Saisonstart legte man trotzdem hin. Den Büchenbachern merkte man an, dass der Sprung von A-Klasse in die Bezirksliga nicht von heute auf morgen zu bewältigen ist, kämpferisch zog sich die Bllaca-Elf aber achtbar aus der Affäre.
Spielbericht eingestellt am 10.08.2012 22:47 Uhr