Das Spitzenspiel der Bezirksliga 1 war zugleich ein Derby. Denn der Tabellenführer aus dem Erlanger Osten, SpVgg Erlangen, hatte den Gast aus dem Westen zu Besuch. Der TV 1848 war bisher etwas holprig in die Rückrunde gestartet und hat deswegen den Anschluss nach oben abreißen lassen. Nicht nur deswegen wollte Gästetrainer Alex Rambau unbedingt bei der Spieli gewinnen und hatte sein Team im Vergleich zur Vorwoche und der Niederlage gegen Hüttenbach kräftig durchgewürfelt. Mit “Bei dem Spiel hätte man meinen können wir sind ein Abstiegskandidat”, lag dem Gästetrainer die Niederlage noch deutlich im Magen. Bei der Heimelf musste Trainer Stefan Steiner weiterhin auf den verletzten Andre Karius verzichten und auch der angeschlagene Andreas Hartmann, der sich im Abschlusstraining verletzt hatte, saß nur auf der Bank. Ganz passen musste Keeper Sichert, der wie in der Vorwoche von Christian Manicki vertreten wurde. “Andi hätte notfalls schon spielen können, aber wir wollen nichts riskieren, außerdem haben wir einen breiten Kader”, begründete der Trainer seine Maßnahme den Flügelspieler auf die Bank zu setzen. Zudem begann die Heimelf nur mit einer Spitze.
Christopher Zemelka lässt Christian Müller ins Leere laufen.
Sebastian Baumann
Wenn des Öfteren mahnende Worte des Trainers kommen wie “Pennt mir nicht ein!” oder “Ihr müsst höher stehen!” oder auch “Schneller spielen!”, dann zeigt das in etwa, wie die erste Hälfte des Spiels war. Denn beide Mannschaften brannten nicht wirklich ein Feuerwerk ab, sondern versuchten hinten gut zu stehen und dann schnell nach vorne umzuschalten. Das gelang den Gästen deutlich besser, auch wenn der TV aus den Fehlern der Spieli nichts machte. Zwei Mal war es Rafael Kobrowski, der danach schnell abzog, aber auch deutlich das Tor verfehlte. Die Spieli kam eigentlich nur einmal richtig gefährlich vors Tor, als der agile Winkelmann Cüneyt Hofbauer bediente, der aber zu mittig genau auf Keeper Mehlig zielte. Danach plätscherte die Partie im Schongang vor sich hin und bis auf zwei Schussversuche von Christian Müller und Andre Singer waren Chancen Mangelware. die schönste hatte Marco Müller, der aber nach einem Winkelmann-Pass im Abseits stand. Immerhin wurde es noch zwei Mal vor dem Heimkasten gefährlich. Einmal war Labeat Ferizi schön freigespielt worden, schloss aber schwach ab, anstatt quer zu legen. Danach der nicht immer souveräne Schiedsrichter ein Foul eines TVlers, so dass erst Kauf flanken konnte und Kobrowski den Ball dann nach innen legte. Dort stand aber kein Mitspieler, so dass es mit dem 0:0 in die Pause ging.
Andreas Ströbel versucht irgendwie, den Ball von Cüneyt Hofbauer zu bekommen.
Sebastian Baumann
Die ersten 20 Minuten der zweiten Halbzeit passierte mal gar nichts. Für die größte Unterhaltung sorgte in der 65. Minute erst Heimkeeper Christian Manicki, der einen Rückpass stoppte anstatt zu schlagen und so Gegenspieler Rafael Kobrowski ins Leere laufen ließ. Kurz danach gab es dann immerhin die erste Chance der zweiten Hälfte, als Marco Müller angespielt wurde, sich gut durchsetzte, aber am Keeper scheiterte. Den Ball bekam der Stürmer zurück, brachte die Pille aber nicht am Schlussmann der Gäste vorbei. Danach brachte Exner einen Ball gut in den Strafraum, doch anstatt den Kopf zu nehmen, versuchte der eingewechselte Yannick Diederichs, den Ball irgendwie mit dem Fuß zu treffen, was gründlich misslang. Jetzt wurde der Spitzenreiter nach und nach stärker und hatte nach einer Ecke eine schöne Chance, aber Keeper Mehlig bekam noch die Finger an den Lupfer von Kohl zum besser postierten Gegenspieler. Doch dann fiel doch noch das Tor für die Heimelf. Yannick Diederichs wurde fein freispielt mit einem langen Ball von Keeper Manicki, den die TV-Defensive total unterschätzte, legte sich die Kugel in aller Ruhe zurecht und traf ins rechte untere Eck. Jetzt machte der Gast natürlich auf, hatte aber bis auf einen satten Lattentreffer von Tobias Kauf keine zwingende Chance mehr. Die Heimelf hatte noch drei richtig gute Gelegenheiten, doch zwei Mal scheiterte Müller, einmal Beier. Den Schlusspunkt setzte dann Marcel Kohl, der nur noch ins leere Tor einschieben musste nach Vorlage von Marco Müller.
Und dann fällt doch ein Tor. Yannick Diederichs trifft überlegt ins lange Eck.
Sebastian Baumann
Spielbericht eingestellt am 01.04.2017 18:27 Uhr