Für beide Mannschaften stand viel auf der Partie, denn nur mit einem Sieg wäre das rettende Ufer ein wenig näher gekommen. “Wir machen immer zu viele Fehler und bekommen billige Gegentreffer”, sagte Gästetrainer Rainer Zanft vor der Partie und hoffte natürlich, dass seine Mannschaft eben diese einfachen Fehler abstellen würde. Allerdings musste der Übungsleiter kurzfristig auf Matthias Schmidt verzichten, der länger arbeiten musste und so erst einmal nicht zur Verfügung stand. Die Heimelf hingegen hatte in den letzten Wochen fleißig Punkte gesammelt und wollte diesen Aufwärtstrend natürlich im Derby bestätigen. Im Tor stand dabei Maurizio Schneider. Die Torhüter des FCH wechseln aktuell jedes Spiel. “Beide sind gleichstark, deswegen wechseln wir immer durch”, sagte Heimtrainer Robert Bohner vor der Partie und hoffte natürlich wie sein Gegenüber auf einen Sieg.
Dominik Umbeer machte viel Betrieb auf seiner Seite. Hier gegen Jens Ertel.
Sebastian Baumann
Es war eine flotte Anfangsphase, die die zahlreichen Zuschauer beim Nachholspiel sahen. Das lag aber vor allem zu Spielbeginn an der Heimelf, die die abwartend agierenden Ottensooser richtig unter Druck setzten. Bereits nach drei Minuten hatte Alexander Brüx den Führungstreffer am Schlappen, als er nach einer Ballstaffette, die die Gäste nicht unterbunden bekamen, am Keeper scheiterte. Gabriel Karnoll machte es fünf Minuten später nicht besser. Einen tollen Schnittstellenpass von Kohl bekam Alexander Brüx, der sofort nach innen legte. Dort wuchtete Karnoll die Pille aus wenigen Metern in die Wolken. Allerdings machte die Hersbrucker Defensive auch keinen allzusicheren Eindruck. Denn nach einem langen Ball, bei dem sich Kapitän Günther verschätzte, stand Dominik Umbeer auf einmal alleine vor dem Kasten, wurde dann aber immer langsamer anstatt abzuschließen, so dass ein Hersbrucker zur Ecke klären konnte. Vier Minuten später war es dann Keeper Schneider, der sich selber in Bedrängnis brachte. Der Schlussmann wartete so lange mit dem Befreiungsschlag, bis ein Ottensooser an den Ball kam und auf Maric legte, der den Ball aber vom Strafraumeck am leeren Tor vorbeizirkelte. Erneut drei Minuten später hatte der Gast einen Freistoß, den Peter Straußner an den Außenpfosten lenkte. Da Keeper Schneider noch dran war, gab es Ecke, die Maric über den Kasten köpfte. Mitte der ersten Hälfte passierte dann nicht mehr viel. Einzig ein Fernschuss von Christian Kohl, der knapp am rechten Kreuzeck vorbeiging, war sehenswert. Auf der Gegenseite zog Tobias Götz aus 25 Metern ab und verfehlte das Tor um einen Meter. Zwar war die Heimelf danach weiterhin spielerisch überlegen, richtig gefährlich wurde es im eigenen Defensivbereich. Dominik Umbeer zog in der 41. Minute aus der Drehung vom Sechzehner ab und verfehlte das Gehäuse nur knapp.
Erneut hatte Dominik Umbeer eine dicke Chance. Im letzten Moment grätscht Philipp Bauerfeld in den Schuss.
Sebastian Baumann
In der Halbzeit nahm das Hersbrucker Trainerduo Defensivmann Christan Günther aus der Partie und brachte mit Max Dill einen neuen Offensivmann, um mehr Druck zu erzeugen. Allerdings hatten die Gäste nach einem Standard eine - wenn auch harmlose - Chance. Kurz danach hätte es aber 1:0 für Hersbruck stehen müssen. Denn nach einem tollen Angriff legte Alexander Brüx perfekt auf Ralph Maas zurück, der dann aber den Ball am Pfosten vorbeisetzte. Sechs Minuten später hatte erneut die Heimelf eine gute Gelegenheit. Ein langer Ball kam auf Alexander Brüx, der etwas zu lange zögerte, dann aber auf Jens Ertel anlegte, der abzog. Den scharfen Schuss konnte Keeper Langisch aber unter sich begraben. Ottensoos war deutlich unter Druck und hatte wenig später Glück, als eine Flanke durch den Strafraum segelte, am langen Pfosten aber Tobias Ascher trotz seiner Körpergröße einen Fuß zu kurz war. Ottensoos versuchte es mit Kontern, die aber schlecht ausgespielt wurden, so wie in der 72. Minute, als Dominik Umbeer zu lange wartete und die Drei-gegen Eins-Überzahl im Abseits endete. Deutlich besser machte es Umbeer wenig später, aber der Offensivmann scheiterte am Schlussmann des Clubs nach einem Konter. Als dann Ralph Maas nach einem Freistoß zum Kopfball ansetzte, hatten die Zuschauer den Torschrei schon auf den Lippen, aber der Ball strich um Zentimeter am Pfosten vorbei. Keine Minute später waren die Gäste dann in Unterzahl, als Schiedrichter Kauschke Andreas Kreußel nach einem Foul den Roten Karton vor die Nase hielt. Erneut Maas war es, der im Anschluss an den fälligen Standard wieder drüber köpfte. Wer gedacht hatte, dass Hersbruck das Spiel nun endgültig auf seine Seite ziehen würde, sah sich gestäuscht. Denn erneut pennte Keeper Schneider, so dass ein langgezogener Freistoß, der mehr eine Bogenlampe war, von Michael Ertl an die Latte klatschte. Zudem sah Max Dill in der 86. Minute die Ampelkarte, so dass numerisch wieder Gleichstand war. Mehr tat sich nicht, so dass es am Ende gerecht unentschieden stand.
Doch dann grätscht Philipp Bauerfeld im rechten Moment gegen Peter Maric.
Sebastian Baumann
Spielbericht eingestellt am 12.04.2017 21:11 Uhr