von Heiko Tiessen
In einer intensiv, aber stets fair geführten Partie brauchten beide Mannschaften etwas, um ins Spiel zu finden und sich an den tiefen Boden zu gewöhnen. Die Zirndorfer zeigten keinerlei Respekt vor dem neuen Tabellenführer und spielten von Beginn an gut mit, fanden offensiv aber zunächst kein Mittel, gefährlich zu werden. Auf der anderen Seite hatte der agile Kay Zollhöfer, über dessen rechte Seite viele Aktionen liefen, die erste gute Möglichkeit für die Gäste. Von Marco Müller freigespielt, stand er plötzlich alleine vor ASV-Keeper Hofmann, schloss aber zu schwach und überhastet in die Arme von Hofmann ab.
Besser als Zollhöfer machten es auch seine Kollegen Christian Müller, dessen Heber über dem Tor landete (14.), und Marco Müller, dessen ebenfalls zu überhasteter Abschluss auch kein Problem für Hofmann darstellte (22.), in den Folgeminuten nicht. Die erste nennenswerte Chance der Hausherren, die zwar gut mitspielten, bei denen aber meist am Strafraum der Gäste Endstation war, hatte Tobias Hermann, dessen Versuch aus circa 20 Metern sein Ziel jedoch verfehlte (25.). Bis kurz vor der Pause folgten weitere Weitschussversuche auf beiden Seiten, das Geschehen spielte sich in dieser Phase vornehmlich zwischen den Strafräumen ab.
Kurz vor der Pause folgte die bis dato größte Chance der Partie. Ein von Steffen Konrad gespielter Ball aus der eigenen Hälfte hebelte die gesamte Zirndorfer Abwehr aus und bot Yannick Diederichs die Chance, aus etwa 30 Metern alleine auf Keeper Hofmann zuzulaufen. Diese Freiheit bot Diederichs allem Anschein nach zu viel Zeit zum Überlegen und er scheiterte am lange stehenbleibenden und gut reagierenden Hofmann. Damit ging es torlos in die Kabinen.
Nach dem Wechsel dauerte es gute zehn Minuten, bis sich die Spieli über links durchkombinieren konnte und so zu ihrer ersten Gelegenheit kam. Dominik Beier versuchte sich aus halblinker Position frei vor dem Tor mit dem Außenrist, verzog aber knapp. Fünf Minuten später gingen die Gäste dann aber doch in Führung, als Konrad einen Freistoß aus dem Halbfeld auf den zweiten Pfosten zog, Hofmann nicht so ganz wusste, ob er denn nun herauslaufen oder doch auf der Torlinie verharren sollte, und Beier somit mit dem Kopf in die Mitte ablegen konnte, wo Christian Müller nur noch einschieben brauchte. Zirndorf zeigte sofort eine Reaktion auf den Gegentreffer und übernahm fortan die Initiative.
Nur zwei Minuten nach dem Rückstand hätte Dieng bereits wieder egalisieren können, sein Schuss von der Strafraumkante stellte aber letztlich keine ernsthafte Schwierigkeit für Manicki im Gäste-Gehäuse dar. In Minute 66 musste der Spieli-Keeper da schon mehr aufbieten, als Faff den Ball von halbrechts stark in den Lauf von Andreas Scheuenstuhl ins Zentrum spielte und dieser alleine vor Manicki auftauchte. Der Keeper riskierte Kopf und Kragen, stürzte heraus und konnte Scheuenstuhls Abschluss dabei gerade noch zur Ecke klären.
Sieben Zeigerumdrehungen später konnte aber auch er den Ausgleich nicht mehr verhindern, obwohl er auch gegen Marcus Schmitt im Eins-gegen-Eins zunächst noch die Oberhand behielt. Der Abpraller landete jedoch beim Sekunden vorher eingewechselten Diez, der den noch am Boden liegenden Manicki umkurvte und lässig einschob. Beiden Mannschaften merkte man nach diesem Treffer an, dass sie den Sieg nun unbedingt erzwingen wollten, zwingend wurde aber keins der Teams mehr. Die größte Chance zum Siegtreffer hatte dabei noch Marco Müller in der Nachspielzeit der Partie, als er nach einem langen Ball vor dem zögernden Hofmann mit dem Kopf an den Ball kam, dieser aber am Tor vorbeitrudelte. Ohnehin wäre es ein glücklicher Sieg gewesen in einem Spiel, bei dem man nicht genau weiß, wie zufrieden die Kontrahenten mit dem Punktgewinn jeweils sind, denn beide hätten das Spiel unter Umständen gewinnen können – verlieren aber eben auch.
Spielbericht eingestellt am 14.11.2016 09:12 Uhr