Klar war es eine besondere Partie. Zum einen war es ein Derby, wenn nicht gar das wichtigste Duell für beide Mannschaften in der Liga, zum anderen kehrte Frank Ulbricht wieder an seine alte Wirkungsstätte zurück. In der Hinrunde hatte der Übungsleiter noch die Greens gecoacht und musste eine Niederlage gegen seinen neuen Verein einstecken. Dieses Mal sollte es anders herum gehen. “Klar freut man sich auf die Partie”, sagte der Trainer bereits unter der Woche, wollte aber natürlich einen Dreier gegen seinen Ex-Verein einfahren. Dazu hatte Schwaig alle Mann an Board, auch der Langzeitverletzte Fabian Dünfelder konnte erneut von Beginn an in der Innenverteidigung auflaufen. Bei der Heimelf galt es den positiven Lauf aus dem Auftaktsieg gegen Johannis Nürnberg fortzusetzen, allerdings hatte Darius Bodjrenou seine Mannschaft leicht verändert und so begann Julius Reutter am Flügel, der vor zwei Wochen bei der Auftaktpartie noch gefehlt hatte.
Ab durch die Doppelsechs: Dominik Hofmann gegen Marco Ranft (links) und Sebastian Müller.
Sebastian Baumann
Die Partie hatte kaum begonnen, da stand es schon 1:0. Über die Flügel spielte die Heimelf gekonnt nach vorne, so dass Julius Reutter flanken konnte. Den Kopfball von Dominik Hofmann wehrte Keeper Saß noch bravourös ab, doch beim Nachschuss hatte der Schlussmann Pech. Denn Mehmets Sötüglüs Schuss ging an den Pfosten und prallte von dort an den Rücken des Torstehers und dann über die Linie. Weiter ging es in Richtugn Schwaiger Kasten. Keine fünf Minuten später hatten die Laufer Anhänger erneut den Torschrei auf den Lippen, als Sven Rothhaar gekonnt auf Bruder Sven querlegte, der aber in Saß seinen Meister fand. Ebenso prächtig rettete der Schlussmann gegen Sötüglüs direkte Ecke, ehe die Gäste nach und nach besser ins Spiel kamen. Zwar bemängelter hernach Heimtrainer Darius Bodjrenou, dass seine Mannschaft zu nervös nach der Führung agiert hatte, aber Chancen der Gäste blieben dennoch Mangelware. So ging es hin und her. Ein Grund war sicherlich der Kunstrasen, der ein schnelles Spiel zuließ, aber auch der ein oder andere Fehlpass, den beide Mannschaften immer wieder einstreuten, so dass der jeweilige Nutznießer schnell umschalten konnte. Aber mehr als Halbchancen sprangen aus dieser Spielweise nicht heraus. Gefährlich wurde es nur nach einem Freistoß von Sebastian Müller, als zwei Schwaiger verpassten, aber im Abseits standen. Auf der Gegenseite war es Sven Rothhaar, der beileibe heute kein Zielwasser getrunken hatte, oder aber wie es sein Trainer nach der Partie sagen sollte “Mitleid mit seinem Ex-Trainer hatte.” Dass dabei Heiko Saß erneut glänzend parieren konnte, passte zur ersten Halbzeit, die so mit einer knappen Führung der Heimelf endete.
Auch Christoph Weber war meistens abgemeldet.
Sebastian Baumann
Die zweite Halbzeit war wesentlich gemächlicher als noch die erste Hälte. Dies lag auch an der kontrollierten Spielwiese der laufer Defensive. Im Defensivmodus spielten die beiden Innenverteidiger Daniel Bergler und Daniel Schmidt eine reinrassige Viererkette zusammen mit den Außenverteidigern Nicolas Merkl und Maik Gunawardhana. Im Angriffsmodus ließ sich der eingewechselte Florian Bergler immer wieder fallen, so dass aus der Vierer- eine Dreierkette wurde und die beiden Außenverteidiger sehr hoch standen. Damit kam der Gast überhaupt nicht mehr zurecht und rannte nur noch hinterher. Das zähe Spiel der beiden Kontrahenten sah so auch nur wenige Höhepunkte. Hofmann versuchte sich einmal mit einem Schuss, dann scheiterte Gunawardhana nach einer Ecke per Koppf doch deutlich. Nicht viel besser machte es Heimkehrer Marco Ranft auf Schwaiger Seite, der doch deutlich mit einem Schuss verzog. Nachdem Saß sich erneut bei einem Schuss auszeichnen konnte, hatte Schwaig so etwas wie eine gute Phase, die freilich in keiner zwingenden Aktion endete. Denn Hahns Schuss und der anschließende Lupfer waren nicht wirklich torgefährlich. So kam es, wie es kommen musste. Nach einem Holperball wollte ein Schwaiger auf Grasnarbenhöhe den Ball mit dem Kopf zu seinem Keeper zurückspielen, allerdings hatte Dominik Hofmann aufgepasst, spritzte dazwischen und schob ins leere Tor ein. Damit war die Partie praktisch entschieden, auch wenn danach erneut zweimal Sven Rothhaar "glänzte" beim Auslassen bester Gelegenheiten, so dass es beim hochverdienten 2:0-Derbysieg blieb.
Spielbericht eingestellt am 18.03.2016 22:30 Uhr