Bis auf den Trainer Tobias Fuchs stand die gleiche Baiersdorfer Elf zur Verfügung, wie im Hinspiel in Vach. Einzig Hannes Wirth sollte für Steffen Kraft von Beginn an ran. Nachdem er sich beim Warmmachen jedoch verletzte, stand dann doch exakt die gleiche Mannschaft bereit. Bei den Vachern stand überraschend Benjamin Pommer unter den ersten Elf auf dem Spielberichtsbogen – und er spielte auch von Beginn an. "Der Doc hat grünes Licht gegeben, außerdem fliegt er übermorgen in Urlaub, da kann er sich erholen", so Vachs Trainer Armin Appelt zur Nominierung seines Torjägers.
Gegen eine Übermacht von gleich drei Vacher Spielern hat der Baiersdorfer Stefan Mönius keine Chance.
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Eine abwartende Vacher Mannschaft überließ den Baiersdorfern die Initiative. Kein guter Plan! Denn schon nach wenigen Minuten ging die Heim-Elf in Führung. Vorausgegangen war ein Freistoß aus der Baiersdorfer Hälfte (!). Geschlagen von Innenverteidiger David Friedrich, zog sich dieser immer länger und landete gefährlich nahe am Vacher Tor. Keeper Hörrlein unterschätzte den Ball wohl und konnte diesen nur an die Latte klatschen. Von dort sprang die Murmel zurück und Baiersdorfs einzige Sturmspitze, Christian Nagengast, staubte dankbar ab. Ein 0:1 nach drei Minuten aus Vacher Sicht war alles andere als eingeplant. Die Vacher Anhänger feuerten ihr Team an, doch was diese zeigten, bewies, dass sie nur Zwölfter in der Liga wurden. Die Baiersdorfer dagegen, aufgeputscht durch die frühe Führung, und geleitet von ihrem Captain Jakob Karches, standen sicher und spielten gefällig. Dass Florian Badstübner als Unparteiischer zu diesem Spiel geschickt wurde, sollte ein absoluter Glücksfall werden. Der sehr starke Schiri ließ viel durchgehen, ohne jedoch seine Linie zu verlieren. Dies tat dem Spiel gut. Die Vacher, gespickt mit „großen“ Namen in ihren Reihen, kamen langsam besser ins Spiel. Ihr Stoßstürmer Pommer setzte in der 30. Minute einen Schuss ans Außennetz: Das war die erste nennenswerte Chance der Gäste. Doch irgendwie wachte der ASV etwas auf und hatte in Aydogmus (32., 35.) zwei Mal gute Gelegenheiten. Dennoch waren es oft hilflos lange Bälle nach vorne, was den Vachern in den ersten 45 Minuten als Gegenmittel einfiel. Zu wenig und enttäuschend, wie viele Zuschauer resümierten.
... sehr zur Freude von Christian Nagengast (links, mit Christian Janousek), der den Lattenabpraller dankbar abstaubte.
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Die zweite Hälfte begann fast so wie die Erste, nur mit dem Unterschied, dass dieses Mal Vach jubelte. Nach einer Ecke und mehreren Versuchen, stocherte Cemil Aydogmus das Leder irgendwie über die Linie (49.). Somit war die Uhr wieder auf Null gedreht und die Verlängerung stand an, sollte keines der beiden Teams mehr treffen. Damit sich dies ändert, brachte ASV-Coach Appelt Alex Jovanovic, der über links für mehr Gefahr sorgen sollte. Nicht die Hereingabe des Neuners, wohl aber der Ausgleich, ließ die Gäste in einem völlig neuem Licht erscheinen. Völlig verwandelt zeigte das ASV-Team nun, dass es mehr ist, als ein Haufen guter Spieler, sondern eine Mannschaft. Selbst Benjamin Pommer konnte sich häufiger in Szene setzen, hatte er in der ersten Hälfte in David Friedrich und Jakob Karches noch seine Meister gefunden. Bei den ganz wenigen Entlastungsangriffen der Baiersdorfer erwies sich Vachs Keeper Hörrlein als Unsicherheitsfaktor. Nur einmal, in der 93. Minute, zeigte er sein Können, als er einen Drehschuss des eingewechselten Enrico Cescutti per Glanzparade über die Latte lenkte. Nur ein einziges Mal, nach einer tollen Kombination, verfehlte der aufgerückte Ralf Ortloff knapp – doch er stand eh im Abseits. Ansonsten spielte sich das Geschehen meist in der Baiersdorfer Hälfte ab. Bis zum Schlusspfiff konnte jedoch keiner mehr treffen und es musste die Verlängerung her.
In der ersten Hälfte der Verlängerung wechselte das Leistungsgefälle wieder Richtung Baiersdorf. Die Hausherren spielten, die Vacher sahen zu. Und als sich die Baiersdorfer schon in der Pause der Verlängerung sahen, versetzten die Toreros Aydogmus und Pommer dem Baiersdorfer Stier den Todesstoß in der 103. und 104. Minute. In den letzten 15 Minuten der Verlängerung waren die Kräfte der Baiersdorfer am Ende und der Zwei-Tore-Rückstand zu viel für die Kampfmoral. Die Vacher schaukelten ihr 3:1 nach Hause und kehren drei Jahre nach dem Abstieg in die Liga zurück, in der sie viele Jahre zu Hause waren: In die Landesliga, während Baiersdorf 2012/13 in der neuen Bezirksliga antreten muss – und dass als Siebter der BOL …!
Spielbericht eingestellt am 26.05.2012 21:16 Uhr