Die Voraussetzungen für ein attraktives und spannendes erstes Relegationsspiel (im Europacupmodus) konnten kaum besser sein. Bei herrlichem Sonnenschein und tollen äußeren Bedingungen durften sich die über 1000 Zuschauer auf zwei spielstarke Mannschaften freuen, die beide in der Offensive viel Qualität besitzen. Der frischgebackene Last-Minute-BOL-Meister SV Friesen konnte zudem aus dem Vollen schöpfen und Trainerfuchs Christoph Böger erhoffte sich mit der Euphorie im Rücken, einen wichtigen Heimsieg zu landen. Der ASV Hollfeld wollte sich natürlich ebenfalls eine gute Ausgangslage für das Rückspiel kommenden Montag verschaffen. Coach Heiko Gröger sagte vor der Partie: „In unseren Ligen ist das Taktische noch nicht so wichtig und wir versuchen hier unser Spiel zu machen!“ Der ASV-Trainer ließ die angeschlagenen Ricardo Persigehl und Daniel Heißenstein vorerst auf der Bank und genau wie sein Gegenüber hieß die Formation: 4-2-3-1.
Marcel Lindner bereitete das 2:0 vor, bekam aber im ersten Durchgang wenig Bälle und hatte dann immer einen schweren Stand gegen Philipp Schmidt.
Bastian Bieberbach
Ein Start ganz nach dem Geschmack der Frankenwälder, denn durch die erste ordentliche Offensivaktion führte der SV Friesen. In der achten Spielminute umkurvte Rene Schubart seinen Gegner gekonnt auf der halbrechten Seite, lief bis zur Grundlinie durch und bediente mustergültig den freistehenden Maurice Koch, der problemlos zum 1:0 einschob (8.). Ansonsten allerdings waren die Gäste das deutlich bessere Team mit mehr Spielanteilen und auch guten Chancen. Vor allem in der Zentrale eröffnete immer wieder der agile Marco Hillemeier das Spiel und im Sturmzentrum arbeitete Timo Jahrsdörfer glänzend. „Wir dürfen die Bälle nicht immer so schnell verlieren!“, schrie Maurice Koch und sprach damit vielen SVF- Anhängern aus der Seele, denn die erkämpften Bälle kamen postwendend zurück. Friesen konnte sich im ersten Durchgang bei Keeper Tobias Mayer bedanken, der beste Tormöglichkeiten von Timo Jahrsdörfer mehrfach zunichte machte (24., 29., 33.). Die beste Parade allerdings zeigte Tobias Mayer nach einem Kopfball von Martin Taschner aus der Nahdistanz (18.). Weder Marco Hillemeier mit Gefühl noch Christian Goller mit Gewalt konnten die Friesener Nummer Eins überwinden.
Das interessanteste Duell lieferten sich immer wieder Timo Jahrsdörfer und Lars Meyer.
Bastian Bieberbach
Im zweiten Abschnitt stellte Heiko Gröger um und brachte mit Johannes Eberlein einen neuen Rechtsverteidiger, dafür rutschte Philipp Schmidt nach vorne und der blass gebliebene Dominik Schorn musste in der Kabine bleiben. Auch Christoph Böger reagierte und stellte auf 4-4-2 um: Rene Schubart wurde zweite Spitze, Marcel Lindner rutschte nach innen und Maurice Koch sollte im rechten Mittelfeld wirbeln. Dadurch schafften es die Böger-Schützlinge die Partie ausgeglichener zu gestalten und erarbeiteten sich im Mittelfeld mehr Ballbesitz. Die erste gute Schussmöglichkeit hatte aber wieder Timo Jahrsdörfer, doch der Angreifer verzog knapp. In der 64. Spielminute zeigte der SVF Konterfußball vom Allerfeinsten. Drei Stationen dauerte es, bis der Ball zum zweiten Mal im Netz der Gäste zappelte. Über Rene Schubart und Marcel Lindner landete der Ball im Lauf von Alexsander Hurec, der den Ball aus 18 Metern zum 2:0 unhaltbar im langen Eck versenkte. Hollfeld steckte aber keineswegs auf und wollte das wichtige Auswärtstor. Immer wieder angetrieben von Jochen Hollfelder und dem starken Marco Hillemeier versuchte die Elf von Heiko Gröger zum Erfolg zu kommen. Natürlich boten sich dadurch nun auch mehr Räume für die Hausherren und nach einem tollen Flankenlauf von Dominik Zwosta, der den Ball fein zurücklegte, schoss Philipp Beetz aus 13 Metern zum vielumjubelten 3:0 in den Winkel. Der ASV aber fightete bis zum Abpfiff und in der dritten Minute der Nachspielzeit nutzte der eingewechselte Daniel Heißenstein den Fehler von Torwart Tobias Meyer, der nach einer Flanke den Ball nicht festhielt. Alles in allem sahen die Zuschauer ein interessantes Spiel mit einem Ergebnis, dass durchaus spannende 90 Minuten am Montag ermöglicht.
Der SV Friesen war brutal effektiv, denn mit zwei Torschüssen nach knapp einer Stunde führte man 2:0 und stellte damit den Spielverlauf auf den Kopf. Mit dem späten 1:3 aus Hollfelder Sicht dürfen die Gröger-Jungs aber im Rückspiel hoffen und vor heimischer Kulisse ist die Wende nicht ausgeschlossen!
Spielbericht eingestellt am 25.05.2012 04:16 Uhr