Richtig viel los war zum Spiel des Jahrzehnts bei der SpVgg Ansbach, zu dem offiziell 2500 Zuschauer anwesend waren. “Eltersdorf lässt sich besser vorbereiten, weil man den Großteil der Mannschaft noch aus der Bayernliga kennt”, sagte Heimtrainer Christoph Hasselmeier vor der Partie und hoffte auch auf einen kleinen psychologischen Vorteil, weil seine Mannschaft den SCE in der letzten Saison im Toto-Pokal bezwingen konnte. Allerdings hatte diese Eltersdorfer Mannschaft nur wenig mit der im Relegationsspiel zu tun. „Wir kennen Ansbach natürlich sehr gut und wissen um ihre Stärken“, sagte sein Gegenüber Bernd Eigner vor dem Spiel. „Aber durch die letzten Erfolge haben wir schon das nötige Selbstbewusstsein für die Spiele“. Beide Mannschaften konnten personell aus dem Vollen schöpfen und spielten in Bestbesetzung, dabei setzte Ansbachs Trainer auf eine Doppelspitze Patrick Kroiß und Michael Sperr, Bernd Eigner hatte hingegen keinen nominellen Stürmer am Feld stehen, sodass sich Manuel Stark und Robin Renner abwechselnd als falsche Neun versuchen durften.
Jonas Beyerlein wird von Jens Wartenfelser verfolgt.
Sebastian Baumann
Die Gäste liefen die Hausherren gleich hoch an und Keeper Heid hatte Glück, dass Robin Renner einen Ball nach einem Pressschlag nicht mehr richtig kontrollieren konnte. Die Hausherren kamen dadurch nur zu Kontern, von denen der erste gleich richtig gefährlich wurde. Patrick Kroiß’ Schuss wurde aber zur Ecke abgewehrt. Zwei Minuten später musste dann Tugay Akbakla gegen den durchgebrochenen Sven Landshuter mit einer Grätsche retten. Eltersdorf rannte weiter an, hatte aber erst nach 15 Minuten mit einem tückischen Schuss durch Robin Renner seine erste Chance. Danach spielte ein Ansbacher einen schlampigen Pass ins Zentrum, aber Karim Said, der an den Ball kam, vergab überhastet. Eine Zeigerumdrehung später ließen sich die Quecken erneut auskontern. Mit einem Lauf über das ganze Spielfeld marschierte Rico Manz in die gegnerische Box und fand seinen Meister in dem Quecken-Hüter. Das war es dann aber erst einmal mit Ansbacher Chancen. Die Gäste kontrollierten das Spiel und hatten schöne Chancen. Kevin Bär legte den Ball perfekt im Strafraum zu Jens Wartenfelser ab, der einen Haken um seinen Gegenspieler machte und dann am Schlussmann scheiterte. Zehn Minuten später spielten es die Gäste richtig gut aus. Schäferlein legte in den Lauf von Renner, der flach in die Mitte zu Wartenfelser passte. Dessen Abschluss zischte nur zehn Zentimeter über die Latte. Erst danach konnte Sven Landshuter noch einmal so etwas wie für Gefahr sorgen, sodass es mit dem torlosen Unentschieden in die Pause ging.
Robin Renner zieht an Tobias Dietrich vorbei.
Sebastian Baumann
Nach der Halbzeit hatten die Gäste die erste Chance nach einer Ecke, als Oliver Gonnert den Ball nur um Zentimeter am Pfosten vorbeispitzelte. Praktisch im Gegenzug traf dann die Heimelf. Eine Flanke von der linken Seite bekamen zwei Quecken nicht weg, sodass in der Mitte Goalgetter Patrick Kroiß Danke sagte. Jetzt wollte Eltersdorf sofort antworten und hatte zweimal Glück. Erst wurde Daniel Schellhorn freigespielt, wuchtete den Ball aber knapp über die Latte, danach war es erneut Patrick Kroiß, der aber viel zu zentral auf Akbakla abschloss. Mit der dritten Chance traf dann Ansbach erneut. Dieses Mal wurde Michael Sperr ganz fein in die Gasse geschickt, legte aber eigentlich viel zu weit nach außen. Patrick Kroiß legte den Ball zurück, traf den linken Pfosten und in der Mitte konnte Sperr seinen Doppelpass vollenden. Jetzt spielte zwar nur noch Eltersdorf, aber meistens viel zu umständlich, sodass es nur selten gefährlich wurde. Bis auf einen Kopfball des eingewechselten Tobias Herzner hatte Eltersdorf keine echte Chance. Und die Hausherren? Die gingen viel zu verschwenderisch mit ihren Chancen um. Erst düpierte Patrick Kroiß den eingewechselten Ardit Topalaj und scheiterte an Akbakla, danach musste der Schlussmann nach einem scharfen Pass in die Mitte wieder Kopf und Kragen riskieren, um einen Gegentreffer zu verhindern. Zwischendurch hatte lediglich Julian Konrad zwei Chancen mit Distanzschüssen, die aber beide deutlich vorbeigingen.
Zum Schluss geht Eric Weeger gegen Manu Stark zu Boden.
Sebastian Baumann
Mit dem verdienten Sieg gegen den SC Eltersdorf steht die SpVgg Ansbach schon mit einem halben Bein in der Regionalliga Bayern. Dass es nicht noch mehr wurde, lag an der schlechten Chancenverwertung der Hausherren. Eltersdorf machte aus seinen Möglichkeiten in der ersten Hälfte zu wenig und braucht jetzt ein kleines Fußballwunder zum Klassenerhalt.
Spielbericht eingestellt am 24.05.2022 22:10 Uhr