Auch wenn das Wort Schicksalsspiel vielleicht etwas hochgegriffen ist. Den Mitterteichern konnte im Prinzip nur ein Sieg helfen, der Relegation und dem drohenden Abstieg zu entgehen. Dabei waren die Vorzeichen nicht sonderlich günstig. Denn neben dem Ausfall des langzeitverletzten Torjägers Marco Kiessling und des zweitbesten Schützen Jakub Nedbaly schmerzte zuletzt insbesondere die 1:4-Heimniederlage gegen Lauterhofen am letzten Wochenende, mit der man sich in die schwierige Lage manövrierte. Von solchen Sorgen waren die Forchheimer weit entfernt. Trotzdem dürfte die klare 0:6-Pleite in Großschwarzenlohe geschmerzt haben, so dass die Mönius-Elf auf jeden Fall bestrebt war, ein anders Gesicht zu zeigen. Unter den Augen des künftigen SV-Trainers Mohamed Tamo nahm Stürmer Marco Kiessling zumindest wieder auf der Bank Platz.
Niklas Held (re.) versetzt Filip Berka.
Hans Wunder
Die Partie begann sehr zäh. Beide Mannschaften waren nach den Rückschlägen am letzten Wochenende zunächst auf Sicherheit bedacht und versuchten., das Leder in den eigenen Reihen zu halten. Allerdings wirkten die Gastgeber etwas aktiver, liefen aber zunächst zweimal ins Abseits. "Zumindest bei den Eckbällen sind wir etwas unter Druck geraten", räumte Jahn-Trainer Andreas Mönius ein. So richtig gefährlich wurde es aber erst, als der Schuss des einheimischen Pascal Höcht am zweiten Pfosten im Anschluss an eine Ecke gerade noch geblockt wurde. Auf der anderen Seite prüfte Nico Geyer den TSV-Keeper mit einem Flachschuss aus spitzem Winkel, doch der parierte mit dem Fuß. Insgesamt war die Partie weitgehend ausgeglichen und chancenarm, bis Daniel Lauterbach auf das Gästetor stürmte, aber nach gewonnenen Zweikampf das Leder nicht mehr kontrollieren konnte, so dass es neben den Pfosten ins Aus trudelte. Wenig später jedoch die einheimische Führung. Nach dem Ballverlust des Jahn im Mittelfeld wurde Alexander Dylds in Szene gesetzt und der jüngste Akteur auf dem Platz zeigte sich erstaunlich abgebrüht und lupfte zum 1:0 (43.) in die Maschen. "Erst durch die Beine und dann Abschluss. richtig eiskalt", strahlte der 18-Jährige. Dagegen ärgerte sich der Forchheimer Trainer. "Gerade als es für uns besser wurde, laden wir den Gegner zur Führung ein."
Durch die Beine: Simon Kreisel (li.) düpiert Daniel Lauterbach.
Hans Wunder
Nach dem Wechsel zeigten die Gäste ein ganz anderes Gesicht. Nun nahmen sie das Heft des Handelns in die Hand, drückten die Stiftländer in die eigene Hälfte. "Bis zum Sechzehner war es in Ordnung, aber dann hat der letzte Ball und die letzte Überzeugung gefehlt", monierte der Gästecoach. Zweimal hatte Benedikt Kühn, der nach einer halben Stunde für den verletzten Nico Geyer kam, die Chance zum Ausgleich. Aber erst fehlten wenige Zentimeter, um kontrolliert hinter die Rechtsflanke zu kommen und dann die Wucht, um Torwart Tim Lauterbach mit dem Flachschuss zu überwinden. Wie so oft bot die stürmende Mannschaft nun Räume nach hinten. Dabei hatte Leon Döllinger Pech, dass sein Abschluss - halb Schuss, halb Flanke - am Pfosten landete. Auf der anderen Seite setzte Simon Kreisel etwas zu hoch an und der völlig verwaiste Pascal Benes köpfte am Kasten vorbei. Freilich waren die Mitterteicher näher dran, die Entscheidung herbeizuführen. Nach kluger Vorarbeit von Daniel Hösl verpasste Pascal Höcht aus sieben Metern nur um eine Fußspitze. Dennoch war die Vorentscheidung nur um einige Minuten aufgeschoben. Bei einem Freistoß aus 20 Metern halbrechter Position wirbelte Filip Berka mächtig durch die Luft und sein Einsatz sollte belohnt werden. Der Ball sprang einmal auf dem harten Boden auf, wurde fast unberechenbar und landete als Aufsetzer zum 2:0 (87.) im linken Eck. Fast wäre Tobias Müller noch das 3:0 gelungen, aber der Mittelfeldmann setzte aus 20 Metern etwas zu hoch an.
Die Entscheidung: Filip Berka versenkt den Freistoß.
Hans Wunder
Mit dem Sieg sind die Mitterteicher punktgleich mit Quelle Fürth. Die Mitterteicher sind auf dem rettenden Ufer platziert, haben morgen aber noch ein Spiel. Freilich sehen die Oberpfälzer den Abstiegskampf gelassen, wie Vorsitzender Roland Eckert unterstrich. Beide Teams setzen in der neuen Serie auf einen neuen Trainer. Der Forchheimer Coach Andi Mönius will zunächst eine Pause einlegen. Bei den Oberpfälzern dürfte aber Trainersohn Jakub Nedbaly, der derzeit schwerer verletzt ist, aber weitermachen, auch wenn sein Vater nicht mehr coacht.
Spielbericht eingestellt am 10.05.2025 21:39 Uhr