Drei Siege hat der FSV Erlangen-Bruck mit neuem Personal auf Trainerbank und Feld zum Start eingefahren, und das gegen Schwergewichter wie Stadeln oder Forchheim. Der ASV Weisendorf kam mit einem 1:0-Sieg zwar auch gut in die Runde, holte aus den letzten beiden Spielen aber nur noch einen Punkt und wollte in Bruck alles reinwerfen.
Letztlich packt Brucks Kapitän Anton Gnerlich (li.) die Grätsche aus und holt sich Gelb ab.
Tim Schmolzi
Die Zuschauer des ordentlich besuchten Lokalduell sahen eine motivierte Heim-Elf, die früh in Führung hätte gehen können. Nach wenigen Minuten spielte Kracun einen sensationellen Ball auf Milovski im Halbraum, der ebenso schön auf Piller durchsteckte. Der ehemalige Drittliga-Spieler geriet etwas weit nach außen und setzte den Abschluss an das Außennetz. Auf der anderen Seite fand Tim Schmidt Tom Jäckel, doch der Kopfball wurde nicht gefährlich (12.). Frech versuchte es Giuliano Nyary mit einem Chip aus dem Mittelkreis, doch der Ball landete knapp neben dem Tor. Vor der Trinkpause gaben Piller und Milovski weitere Fernschüsse ab.
Weisendorf hatte Mühe, seinen Torjäger Tom Jäckel in Szene zu setzen. So musste sich der 36-Jährige die Chancen selbst erarbeiten. In Minute 31 setzte sich Jäckel wuchtig durch, verfehlte unter Bedrängnis dann aber das kurze Eck. Kurz vor dem Pausentee brachte Christopher Kracun einen Freistoß in die Mitte. So schnell wie der Ball geklärt wurde, rauschte er schon wieder in Richtung Tor. Nikola Milovski hatte mit dem etwas schwächeren linken Fuß direkt wieder abgezogen und die Kugel an den rechten Pfosten gejagt. Weisendorf war bis dahin griffig in den Zweikämpfen, verteidigte das Meiste weg, blieb vor dem gegnerischen Tor aber meist unklar.
Der dribbelstarke Nikola Milovski (li.) hilft hinten aus und klärt.
Tim Schmolzi
Nach der Pause klingelte es fast im Gäste-Tor. Alexander Piller fand beinahe Umut Dogan im Zentrum, doch der Kopfball blieb überraschend aus. Kurz vor der Stundenmarke hätte Bruck dann wirklich treffen können. Nach einem Angriff über die rechte Seite gab es die Dreifach-Chance. Zwei Abschlüsse aus kurzer Distanz, dann ein Vollspannschuss von Sasa Visnjic knapp am linken Pfosten vorbei. In einer hektischen Phase, auch bedingt durch unglückliche Foul-Pfiffen des Unparteiischen, sah Bernd Fuchsbauer die glattrote Karte und musste hinter die Bande. Beide Teams waren mit Entscheidungen unglücklich.
Fünf Minuten später hatte Bruck die Chance durch einen ruhenden Ball. Standard-Experte Christopher Kracun hob den Ball von der rechten Seite, fünf Meter von der Auslinie entfernt, in die Mitte, wo Innenverteidiger Luca Schindler einlief und den Ball über die Linie drückte (75.).
Alexander Piller (li.) mit der Flanke.
Tim Schmolzi
Der Endspurt wurde nochmal richtig heiß. Erst sah Anton Gnerlich die Gelb-Rote Karte - eine Entscheidung mit beidseitigem Redebedarf. Zum einen lief ein Weisendorfer zum Zeitpunkt des Pfiffs auf der linken Seite in Richtung Grundlinie und hätte in die gut besetzte Box passen können. Zum anderen war der Zweikampf von Gnerlich eher handelsüblich und gar nicht unbedingt gelbwürdig, sahen zumindest beide Trainer so. Bruck wollte das Ergebnis über die Zeit bringen, Weisendorf den Ausgleich. Der ASV war offensiv allerdings ungenau und die Gastgeber konnten über die schnellen und frischen Joker kontern. Erst lief Malik Pankey frei auf das Tor, vergab aber ziemlich kläglich, dann parierte Thorben Hochmuth gegen Tom Jäckel stark. Im direkten Gegenzug schloss Tobias Hummel aus spitzem Winkel ungefährlich ab, obwohl Fabian Männlein in der Mitte freistehend auf ein Zuspiel wartete. Kurz darauf musste Nikolas Milovski wegen einem energischen Einsteigen per Zeitstrafe vom Feld. Die vergebenen Chancen rächten sich nicht mehr, denn Bruck hiefte den knappen Vorsprung über die Schlusslinie.
Spielbericht eingestellt am 03.08.2024 21:33 Uhr