von Achim Hager
An diesem Tag sollte für die Hausherren rein gar nichts laufen. In der ersten Halbzeit kein zählbarer Angriff aufs Gästetor, kaum Kombinationsspiel und stets meilenweit weg vom Gegner, in Halbzeit Zwei gleich zu Beginn die Chance aufs erste eigene Tor: Elfmeter an die Latte. Und - ein spielerisch überzeugender Gegner, dessen gefährlichster Spieler Diwersi mit seinem lupenreinen Hattrick das Spiel nach 17 Minuten schon entschieden hatte.
Bereits in der zehnten Minute nahm das Unglück seinen Lauf. In einem Kopfballgetümmel rund um den Fünfer sprang Diwersi höher als alle Abwehrspieler und hob den Ball über Torwart Bunke drüber. Gleich der nächste Angriff, Ballverlust an der rechten Außenbahn, Diwersi erneut gegen den herauseilenden Bunke erster Sieger. Das war das 0:2 nach zwölf Minuten, vom linken Strafraumeck aus hatte er eingelocht. Als weitere fünf Minuten später einer der Blitzangriffe, die immer wieder über den guten Lattermann vorangetrieben wurden, in einem scharfen Querpass in den Sechzehner endete, und von Diwersi erneut im Oberkotzauer Kasten eingeschoben wurde, da konnte man die Partie fast schon aufgeben. Zu wenig kam aus den Reihen der Gastgeber, die länger werdende Verletzungsliste machte sich bemerkbar, und man bekam einfach keinen Zugriff auf das Spiel.
Trainer Atanasows Halbzeitansprache schien dann gewirkt zu haben. Vor allem der eingewechselte Eichner setzte vorn Akzente, und prompt gabs kurz nach Wiederanstoß den fälligen Elfmeterpfiff. Ein Neudrossenfelder hielt den Fuß drüber, als Eichner im Sechzehner abzog. Anstatt des Elfmeterkönigs Lawall schnappte sich diesmal Mölter das Leder. Leider landete sein riskanter Schuss an der Querlatte. Das passte nun vollends zum Spiel. Oberkotzau zeigte dennoch Herz. In der 49. Minute musste Küfner im Tor der Gäste mit einer tollen Parade einen Eichner-Kopfball um den Pfosten befördern, der eingeschlagen wäre. Vier Minuten später spielte sich der flinke Göcking zwei Schussmöglichkeiten heraus, doch Küfner war nicht zu bezwingen. Im Gegenzug hatte Lattermann die Chance, auf 0:4 zu erhöhen, sein Kopfball strich knapp über die Latte. Als in der 68. Minute der dreifache Torschütze ausgewechselt wurde, dachte man, aufatmen zu können. Falsch gedacht. Der für ihn gekommene Hannes Küfner brauchte 30 Sekunden und stand dann bei einem zurückgelegten Querpass im Oberkotzauer Strafraum goldrichtig - 0:4! Die letzten beiden Möglichkeiten waren Oberkotzau vorbehalten: Göckings Freistoß ging Zentimeter am oberen Dreieck vorbei und Mölters Freistoß senkte sich einen Moment zu spät, so dass er nur das obere Tornetz zum Wackeln brachte. Oberkotzaus Trainer Atanasow: „Wir können uns für die beschämende erste Halbzeit bei unseren Fans nur entschuldigen. So können wir uns nicht präsentieren. Wir müssen schnell die Ursachen suchen. Die Mannschaft ist deprimiert und sieht ein, dass das so nicht geht. In der zweiten Halbzeit haben wir dann besser gespielt, aber da war bereits alles gelaufen.“
Spielbericht eingestellt am 28.04.2013 21:18 Uhr